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Endsal

TREPANERINGSRITUALEN/ DEATHSTENCH: Split

"Where even the darkness is something to see ..."


TREPANERINGSRITUALEN/ DEATHSTENCH: Split
Genre: Black Ambient Noise
Verlag: Malignant...
Vertrieb: Malignant...
Erscheinungsdatum:
13. Dezember 2013
Medium: Picture Disc
Preis: ~20,00 €
Kaufen bei: discogs


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Dem Rezensenten scheint einleitend eine kurze Erläuterung jener Skepsis angebracht, mit der er dem Split-Format ganz grundsätzlich gegenübersteht – und zwar mit gutem Grund: Allzu oft schafft man sich dergleichen Veröffentlichungen an, weil man eines der partizipierenden Projekte zu schätzen weiß, dem anderen hingegen günstigenfalls indifferent, schlimmstenfalls ablehnend gegenübersteht. Diesem Umstand Rechnung tragend erfreuen sich die meisten Split-LPs erfahrungsgemäß einer buchstäblich einseitigen Nutzung, indes die ungeliebte Kehrseite ein aschenbrödeleskes Schattendasein führt – von einer expliziten Nennung aussagekräftiger Beispiele sei an dieser Stelle aus Gründen der Höflichkeit abgesehen. Erfreulicherweise besteht bei der Besprechung des vorliegenden Splits von TREPANERINGSRITUALEN und DEATHSTENCH nicht der geringste Anlass zu irgendwelcher Leisetreter- oder Kreidefresserei, denn mehr Stimmigkeit und – ja, nennen wir das Kind ruhig beim Namen: Perfektion könnte auf einer Split-LP schlechterdings nicht versammelt sein. Beide Projekte sind an den Schnittstellen von Black Noise, Black Metal und Ritual verortet und könnten in programmatisch-konzeptioneller, ästhetisch-habitueller sowie musikalischer Hinsicht kaum besser miteinander harmonieren, um sich dann doch auch wieder in einem solchen Grade voneinander zu unterscheiden, dass am Ende ein ebenso abwechslungsreicher wie atmosphärisch dichter, auf jeden Fall durchwegs spannender Mix als Resultat steht, welcher dem verzückten Konsumenten durch das federführende Label MALIGNANT obendrein in Form einer visuell wie haptisch restlos überzeugenden Picture-LP serviert wird.



Die A-Seite bestreiten DEATHSTENCH, laut ihrer Facebook-Seite "Two piece Occult Black Ambient from Los Angeles" – noch vollmundiger und unmissverständlicher formuliert man das künstlerische Selbstverständnis bei MySpace: "Two-piece Audial Terror brought forth through a hatred for mankind". Noch Fragen? Und auch, wenn DAREA PLANTIN und J. P. WHETZEL (beide auch als WELTER IN THY BLOOD aktiv) ihren Stil selbst als "Occult Black Ambient" beschreiben, so sollte man der Gerechtigkeit halber doch hinzufügen, dass es insbesondere ein gerüttelt' und geschüttelt' Maß Noise- und Black Metal-Ingredienzen sind, die dem Sound von DEATHSTENCH seine charakteristische, authentische, in jedem Fall aber überaus pikante Würze verleihen. Darüberhinaus kann wohl nur ein gänzlich verblendeter Ignoranzling irgend etwas anderes als schiere künstlerische Ausnahmeleistungen von einer Band erwarten, die ihre Hobbies folgendermaßen auf den Punkt bringt: "Satanism, Misanthropy, Thanatology, Drugs".

Das erste Stück, "Damnum Minatum", ist eine relativ harsche Noisenummer, deren subtil ausdünstende Black Metal-Affinität von den guttural-krächzigen, weit in den Hintergrund gemischten Vocals sowie den gitarrenbasierten, zerschredderten Noiseattacken herrührt, die stimmig jenes abgründig rumpelige Gedröhn kontrastieren, das die Grundstruktur des Tracks insgesamt prägt. Ein Opener, der ohne viel Federlesens nach vorne losgeht und die freudige Erwartung auf das, mit 9:18 Minuten Spielzeit nahezu doppelt so lange Folgestück noch zusätzlich zu steigern weiß.

Dieses, "Temples Of Dust" betitelt, beginnt dann erst einmal recht ruhig und verhalten, geradezu sakral, mit dem durchdringenden Ton einer in Intervallen angeschlagenen Klangschale und generiert so eine trügerische, beinahe meditative Ruhe, die nichtsdestoweniger von Anfang an durch ein diffus ungemütliches, hintergründiges Rumpeln und Schnarren konterkariert wird, dessen Präsenz sich mit fortschreitendem Verlauf immer weiter verdichtet. Die verwaschenen Vocals, die heran- und vorbeiwehen, unterstreichen die unbehagliche, eisige Atmosphäre nachdrücklich, und so deutet sich bis Minute 2:09 ein rundum gelungenes, harsches, raues und doch außergewöhnlich konzentriertes Black-Noise-Stück an, bis … – ja, bis plötzlich ein, zu allem Überfluss extrem in den Vordergrund gemischter Sangeston angeschlagen wird, der in seinem prätentiösen Duktus und seiner manierierten Attitüde spontan an das nervige Geschrei eines JOHN TARDY, seines Zeichens Shouter der Death Metal-Epigonen OBITUARY, erinnert, was die Begeisterung des Rezensenten angesichts einer ansonsten tadellosen, ja: qualitativ zweifelsohne überdurchschnittlichen Noise-Meditation dann doch leidlich absenkte. Im Gesamteindruck weiß die DEATHSTENCH-Seite nichtsdestoweniger zu überzeugen, bietet sie doch einen ausgesprochen intensiven und geschmackssicher abgestimmten Mix aus dem Besten aller Welten – sieht man einmal großzügig von besagtem Ausrutscher in Sachen Vocals ab.



TREPANERINGSRITUALEN füllt mit dem, stolze 17:54 Minuten dauernden Stück "Åkallan: Mímir" die gesamte B-Seite aus und setzt damit neue Maßstäbe für das Black/Dark/Death/Ritual-Ambient-Noise-Genre – zum Mindesten toppt er defintitv alles, was er selbst bislang vorgelegt hat. Und das will durchaus etwas heißen, denn der ebenso sympathische wie umtriebige Vollbartträger aus Göteborg hat die Latte mit seiner, seit 2008 erfolgenden, musikalischen Emissionstätigkeit als TREPANERINGSRITUALEN nicht eben niedrig gehängt. Trotzdem möchte sich der Rezensent an dieser Stelle aus- und nachdrücklich zu der Behauptung versteigen, "Åkallan: Mímir" sei die bis dato gelungenste Arbeit aus der Werkstatt des THOMAS MARTIN EKELUND, denn hier wurde einfach alles, alles, alles richtig gemacht. Das Opus beginnt mit einer betont ruhigen, rituell tönenden Eingangspassage, die peu à peu von langsam getakteter Percussion, Pauken- und Trommelschlägen überlagert wird, was die meditativ-sogartige Wirkung des Ganzen noch verstärkt. Gutturale, an Obertongesäge erinnernde Vokalfragmente wabern aus dem Hintergrund heran, um sich langsam wieder zu verflüchtigen. Die kompakte Finsternis, die EKELUND hier generiert, ist von beeindruckender, sich über einen Zeitraum von circa sieben Minuten kontinuierlich verdichtenden Intensität, bis sich schließlich, nach einer kurzen Phase nahezu vollständiger, nur von gelegentlichem Knacken und Rascheln unterbrochener Stille ein gleichmäßig getakteter, an- und abschwellender Beat durchsetzt, der die Struktur der zweiten Hälfte des Stückes bestimmt und die bereits erwähnte Sogwirkung zusätzlich verstärkt. Die gleichermaßen treibende wie kontemplative Wirkung wird durch die in der Folge einsetzenden Vocals – im typischen EKELUND-Style dermaßen straight aus Magengrube und Eingeweiden emporgegurgelt, dass es eine wahre Freude ist – noch intensiviert. Der ganze Track atmet eine finster-abgründige Ruhe, die mit fortschreitender Spielzeit immer raumfgreifender, ja: präsenter wird. Dem Rezensenten ist in den letzten Jahren jedenfalls nichts vergleichbar Massives und intern Stimmig-Ausgewogenes untergekommen; "Åkallan: Mímir" kommt komplexer geschichtet und doch mehr aus einem Guss daher als alles, was bisher von TREPANERINGSRITUALEN zu hören war – mit dem, für sich selbst sprechenden Ergebnis, dass das gesamte Stück ungeachtet seiner epischen Länge zu keinem Moment auch nur ansatzweise langweilig wird.

Es bleibt, die eingangs bereits getroffene Feststellung zu wiederholen: Der vorliegende Split ist ausgewogen, abwechslungsreich, kohärent und derart rundum gelungen, dass nur noch herzlich wenig fehlt, um ihn als schlechterdings perfekt bezeichnen zu können. Stellt man zudem das atmosphärisch stimmige Artwork, die qualitativ überzeugende Produktion sowie last but not least das pure Lustgefühl in Rechnung, das den verzückten Rezensenten immer wieder angesichts des schieren Gewichtes überkommt, welches man mit diesem soliden Stück Vinyl in Händen hält, dann bleibt kaum etwas anderes übrig, als mit Verve eine uneingeschränkte Kaufempfehlung auszusprechen – und überdies zur Eile zu raten: Die auf 250 Stück limitierte LP ist Mitte Dezember letzten Jahres bei MALIGNANT erschienen und war dort bereits nach weniger als einem Monat ausverkauft ...

 
Endsal für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» TREPANERINGSRITUALEN-Homepage
» TREPANERINGSRITUALEN @ Facebook
» TREPANERINGSRITUALEN @ discogs
» DEATHSTENCH-Homepage
» DEATHSTENCH @ facebook
» DEATHSTENCH @ MySpace
» DEATHSTENCH @ discogs
» DEATHSTENCH "Damnum Minatum" @ soundcloud
» DEATHSTENCH "Temples Of Dust" @ soundcloud
» TREPANERINGSRITUALEN "Åkallan Mímir" @ soundcloud

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Zusammenfassung
Zwei Projekte auf einer rundum gelungenen, gemeinsamen Split-LP: Beklemmend finstere & intensive, dabei erfrischend eigenständige & abwechslungsreiche Soundscapes, serviert als ästhetisch überzeugende 12"-Picture-Vinyl. Ein Schmankerl!

Inhalt
A1 DEATHSTENCH: Damnum Minatum
A2 DEATHSTENCH: Temples Of Dust
B1 TREPANERINGSRITUALEN: Åkallan: Mímir

Picture-LP, limitiert auf 250 Stück
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