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Michael We.

ORPHAX: De Tragedie Van Een ...

... Liedjesschrijver Zonder Woorden. Ambient, Drone, Noise


ORPHAX: De Tragedie Van Een ...
Genre: Ambient/Noise
Verlag: Moving...
Erscheinungsdatum:
Oktober 2013
Medium: CD
Preis: ~10,00 €
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Wie der Titel schon andeutet, handelt es sich hier um ein sehr persönliches Werk, was dem Album auch teilweise anzuhören ist. Die Originale hat SIETSE VAN ERVE alias ORPHAX zwischen 2005 und 2007 geschrieben, in einer Zeit, die für ihn persönlich einen großen Umbruch bedeutete: zum einen durch den Übergang vom Studium in die Arbeitswelt, zum anderen durch das Leiden an einer bis dahin unbekannten Krankheit. Diesen Zustand der Transformation, der Unsicherheit und der Übergänge gibt auch die Musik wieder. Noch einmal bearbeitet zwischen 2008 und 2010, bilden die Stücke nun die erste offizielle Vollzeit-CD des Niederländers, der dennoch auf einen reichen Backkatalog aus Liveauftritten, Download-Veröffentlichungen und CDRs zurückblicken kann. VAN ERVE betreibt außerdem das kleine Label MOVING FURNITURE RECORDS, eine recht private Angelegenheit, mit der er weniger bekannten Musikern in seinem Umfeld Raum gibt. Zusammen mit diesen Künstlern veranstaltet er auch so genannte Wohnzimmerkonzerte.

Die experimentelle, elektronische Musik auf "De Tragedie ..." bewegt sich zwischen Ambient, Drone und Noise. "Onder Het Noorderlicht" (01) arbeitet mit einem heftigen, reibenden Knistern, welches aber (noch) nicht unangenehm erscheint. Hinein streben helle, aufsteigende, freundliche Drones, die dicker und mächtiger werden. Parallel dazu verändert das Rauschen seine Farbe, begibt sich teilweise an die Grenze zum Zerren, wird aber stets geprägt von einer sehr starken Ästhetik und ist nie reiner Lärm. Am Ende des langen Stückes dröhnt allein das Geräusch. "Geluiden Van De Eerste Dag" (02) besteht aus einem Loop, der wie das durchdringende 'Ping' eines Sonars klingt, später gar ein Wummern ergibt, welches sich zu vorübergehenden Rhythmen fügt. Das bekannte Kratzen und flache Drones schleichen sich in dieses insgesamt höhlige Gebilde. "Samen Aan Het Water" (03) bleibt eher ruhiger, gleißender. Im Raum stehen langgezogene Töne wie von einzelnen Instrumenten; sie gehen langsam, sehr langsam über in heftiges Trafobrummen. "Winterslaap In De Zomer" (04) besteht als reiner, heller Ambient aus quasi einem einzigen, langgezogenen Drone. Dagegen wirkt "Ochtendgloren Boven De IJzige Vlakte" (05) viel industrieller, scheppernder, bietet zu Beginn einige apokalyptische Einsprengsel. Hier ist der Verlauf umgekehrt wie in anderen Tracks, die Atmosphäre steuert in wärmere, allerdings weiter dröhnende Gefilde, ich muss an knirschende, pfeifende Eisberge denken. Am Ende folgt der erneute Übergang in ein Brummen. "Het Bos" (06) beeindruckt zum Schluss noch einmal durch die Verbindung vieler Elemente: höhlige Hintergrundsounds, knirschende, schmerzende Geräusche und dazu mal mehr, mal weniger heftige Drones.

Beim Hören ergibt sich das Bild einer Mondlandschaft: kühl, einsam, abwechselnd hinunter in Krater und hinauf auf Berge. An manchen Stellen lassen sich auch gut Vergleiche zu den majestätischen "Glacial Movements"-Sounds ziehen. Am beeindruckendsten empfinde ich allerdings die Auflösung der Grenzen: noisige Geräusche werden zu Ambient und umgekehrt, ohne dass Brüche zu vernehmen sind. Sehr elegant und abwechslungsreich trotz der wenigen, langen Tracks. Zum Hineinkriechen und Erkunden ...

 
Michael We. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» ORPHAX @ Bandcamp


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Zusammenfassung
Beim Hören ergibt sich das Bild einer Mondlandschaft: kühl, einsam, abwechselnd hinunter in Krater und hinauf auf Berge. Am beeindruckendsten ist die Auflösung der Grenzen: noisige Geräusche werden zu Ambient und umgekehrt. Zum Hineinkriechen und Erkunden ...

Inhalt
CD oder Download

1. Onder Het Noorderlicht (10:28)
2. Geluiden Van De Eerste Dag (11:46)
3. Samen Aan Het Water (07:52)
4. Winterslaap In De Zomer (04:09)
5. Ochtendgloren Boven De IJzige Vlakte (13:21)
6. Het Bos (08:08)

~ 55 min.
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