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Endsal

Z'EV: A Handful Of Elements

Freestyle-Metallbearbeitung mit atmosphärischer Note


Z'EV: A Handful Of Elements
Genre: Experimental
Verlag: Cold Spring
Vertrieb: Cold Spring
Erscheinungsdatum:
16. November 2013
Medium: CD
Preis: ~12,00 €
Kaufen bei: Cold Spring...


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Z'EV – Der Name dürfte jedem, der sich bereits mittel- bis langfristig in den unendlichen Weiten der experimentellen Musikgenres tummelt, geläufig sein, weshalb es kaum nötig erscheint, Künstler und Werk an dieser Stelle noch einmal ausführlich vorzustellen. Ohnehin würde ein solches Unterfangen den Rahmen einer Rezension bei weitem sprengen, schließlich hat der Mann bereits stolze 61 Jahre auf dem Buckel und blickt auf eine entsprechend üppige Diskographie zurück, von der sich der interessierte Leser bei discogs bitte selbst einen Eindruck verschaffe. Das zentrale Betätigungsfeld des gebürtigen US-Amerikaners ist der Percussion-Sektor, genauer gesagt jenes Subgenre der Metall- und Wohlstandsschrottbearbeitung, das später – will heißen ab den frühen 80er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts – im Zuge der aufkommenden Industrial Culture durch mittlerweile nicht minder "klassische" Acts wie TEST DEPT. oder die EINSTÜRZENDEN NEUBAUTEN aufgegriffen und weiterentwickelt wurde. Im Unterschied zu diesen pflegt Z'EV – der seiner "angeborenen" Konfession, dem Judentum, übrigens bereits im zarten Alter von 12 Jahren den Rücken zukehrte – jedoch ein eher mystizistisch-rituelles Selbst- und Werkverständnis, was sich insbesondere in seinen Schriften zu esoterischen Themen, Tantra, Kabbalah sowie einer sehr persönlichen Interpretation derselben niederschlägt, die er in dem, 1992 von TEMPLE PRESS publizierten Buch "Rhythmajik" formuliert hat.

Und nun also ein neues Album, diesmal wieder auf COLD SPRING, wo Z'EV zuletzt im Jahr 2009 die CD "Sum Things" veröffentlichte, an welche "A Handful Of Elements" laut Label-Statement auch wieder lose anknüpfen soll: Ich sehe mich an dieser Stelle genötigt einzuräumen, dass mich der musikalische Output von Z'EV nie so wirklich zu fesseln wusste – daran hat sich seit dem Erstkontakt in Form des legendären "Berlin Atonal Vol. 1"-Splits mit PSYCHIC TV bis heute nicht allzuviel geändert. Der letzte Tonträger von STEFAN JOEL WEISSER – so sein bürgerlicher Name (das künstlerische alter ego ist ein Kürzel seines traditionellen jüdischen Geburtsnamens, Sh'aul Z'Ev bn Yakov bn Moshe bn Sha'ul) –, den ich mir gegönnt habe, war die, ebenfalls bei COLD SPRING erschienene, Split-12" mit BOYD RICE – und ich bin mir relativ sicher, die Scheibe bestenfalls anderthalbmal durchgehört zu haben – bereits der zweite Anlauf wurde vorzeitig abgebrochen, weil's auf Dauer entschieden zu fade tönte: Ein amorphes Klangkonglomerat, angesiedelt irgendwo zwischen Autowerkstatt, Brummkreisel und Ritualgegonge. Zu meinem Bedauern fürchte ich sehr, dass an diesem grundlegenden Eindruck hinsichtlich des Z'EVschen Oevres auch "A Handful Of Elements" nicht allzuviel ändern wird.

Denn so entspricht die im COLD SPRING-Promotext geäußerte Einschätzung, die zum Einsatz kommenden Sounds diffundierten, ähnlich wie schon auf "Sum Things", etwas stärker als sonst üblich in den Drone-Sektor, zwar durchaus den Tatsachen, und in der Tat entfalten einzelne Tracks hie und da auch entfernt meditativen Charakter, insgesamt überwiegt jedoch eben jenes Gedöngel, Gerassel, Gequietsche, Gebimmel und Geschepper deutlich, das so typisch für Z'EV ist und mir persönlich auf Dauer eher an den Nerven fräst, als dass es irgendwelche nennenswerten psychoakustischen, realitätstranszendierenden Effekte generierte, wie dies die Epigonen des eher rituell bzw. psychonautisch orientierten (Post-)Industrial-Flügels – insbesondere der 80er-Jahre – für ihre Musik so überaus gerne in Anspruch nahmen. Es sei zwar bereitwillig eingeräumt, dass Z'EV im Rahmen einer Live-Performance durchaus zu faszinieren weiß, doch scheint mir dieser Umstand viel mehr der schieren Präsenz und dem Charisma des Wahl-Holländers geschuldet zu sein als seinem nackten, vom intellektuellen und dekorativen Überbau bereinigten, musikalischen Output.

Wer also ein Faible für atonale Free-Style-Rumpeleien mit hohem Exklusivitäts- bzw. Eingeweihtenfaktor und ohne nennenswerte, als solche erkennbare, interne Struktur und Kohärenz hat, der mag an "A Handful Of Elements" seine Freude haben – alle anderen seien zu Vor- und Umsicht aufgerufen. Es kann zwar nicht ausgeschlossen werden, dass es dem Rezensenten schlichtweg an jener speziellen, esoterischen Sachkenntnis und subtilen Tiefensensibilität mangelt, die nötig sein mag, um den dargebotenen Sound in seiner ganzen künstlerischen Spannweite und konzeptuellen Dimensionstiefe zu würdigen; da jedoch zum mindesten davon ausgegangen werden muss, dass er – der Rezensent – sich in dieser Hinsicht kaum von der überwiegenden Mehrheit der potentiellen Konsumentenschaft unterscheiden dürfte, scheint eine moderat formulierte Warnung immerhin am Platze: Z'EV war immer speziell, ja: sehr speziell – und ist es bis heute geblieben. In dieser Hinsicht bildet auch die vorliegende Veröffentlichung keine Ausnahme. Wer also zum Kauf schreiten möchte, mit dem Werke des Herrn Weisser jedoch noch nicht weiter vertraut ist, tut zweifelsohne gut daran, sich vorher noch die eine oder andere Hörprobe zu gönnen. Nur zur Sicherheit.

 
Endsal für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» Z'EV-Homepage
» Z'EV @ Cold_Spring
» Z'EV @ wikipedia
» Z'EV @ discogs
» Z'EV-Interview @ Achtung Baby! (1999)
» Z'EV-Interview @ ATTN:Magazine (2011)
» A Handful Of Elements @ Cold Spring


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Zusammenfassung
Alles in allem ein weiteres Produkt typisch Z'EV'scher Metallbe- und verarbeitung, diesmal mit subtil atmosphärischem Drone-Unterton garniert, ohne dabei jedoch am Wesentlichen herumzuschrauben: typisch Z'EV eben. – Wer's mag ...

Inhalt
01 Terra
02 Aqua
03 Aer
04 Ignis
05 Spiritus
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