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RYOJI IKEDA: Super Codex


RYOJI IKEDA: Super Codex
Genre: Electro
Verlag: Raster-Noton
Erscheinungsdatum:
18.11.2013
Medium: CD
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Das am 18. November auf RASTER-NOTON erscheinende Album "Super Codex" ist in doppelter Hinsicht von Bedeutung. Zum einen steht es mit RYOJI IKEDAs Langzeitprojekt SUPERPOSITION in Verbindung und zum anderen ist es der Abschluss der Trilogie, die aus eben "Super Codex" und den beiden Vorgängeralben "Dataplex" (2005) und "Test Pattern" (2008) besteht. Und dieser Abschluss hat es in sich. Nicht nur dass die Versatzstücke, die De-, Re- und Metakonstruktionen IKEDAs ineinander überlaufen, so dass nur bei genauerem Hinhören ein deutlicher Anfang oder das Ende eine Titels wahrnehmbar wären, auch die verwendeten Sounds, die aus den anderen zwei Alben stammen, werden im Sinne der IKEDAschen Daten- bzw. Materialverarbeitung zu Bausteinen einer hochklingenden Architektur, die außerordentlich ist. Elektronische Klangwände, Einsen und Nullen, die in Reihen ab- oder aufwärts laufen, immer ein kohärentes Bild ergeben, jedoch nie mit einem anderen deckungsgleich wären, Soundmaterial, das aufs Minimalste reduziert, jeweils nicht mehr als ein in seiner Frequenz oder Dynamik veränderter Impuls ist ... Und das alles wird von IKEDA rhythmisch dann so organisiert, dass sich das Wenige nicht frei sondern notwendig zum Mehr hin entfaltet.

Die ersten drei der zwanzig nur mit Zahlen bezeichneten Titel bilden einen Block. IKEDA beginnt mit einer hohen Frequenzlage, die im Verlauf des ersten Stückes zu einer an Morsezeichen erinnernden Serie rhythmisierter Töne wird. Danach fällt die Frequenz wieder ab, bis der Bassbereich erreicht ist. Über diesen werden ab dem vierten Titel Läufe gestellt, die das Spektrum der jeweiligen Stücke in die klassischen Höhen-Mitten-Tiefen aufspalten. Titel vier und fünf bilden dann den nächsten Block. Hier nehmen Geschwindigkeit und Intensität spürbar zu. Mit Titel sechs fällt die Frequenz hörbar in den Bassbereich, wird in Titel sieben zu einem Knistern und in den Titeln acht und neun wieder zu Stücken gebunden, die rhythmisch gebrochen sehr tief gehen, dennoch äußerst bewegt sind. "Super Codex 10", der längste Titel der CD, läuft danach langsam aus dieser Tiefe, steigt auf, fällt ab und baut sich erneut auf, um dann, als wäre mindestens eine Spur übersteuert, in Titel elf überzugehen ... Heftig und im Klangspektrum aufs Extremste minimiert geht es so bis Titel zwanzig. Ein elektrifizierendes Spektakel ...

Das neue Live-Set IKEDAs wird am 8. und 9. November in Tokyo Premiere feiern. Danach beginnt eine internationale Tour. Wer kann, sollte hingehen. Denn ohne RYOJI IKEDAs totale, sich ins Absolute des Minimalen zurückgezogene Musik nämlich, bliebe ihr Begriff unvollständig.


 
awk für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» Homepage von RYOJI IKEDA
» Label-Homepage

Themenbezogene Artikel:
» RYOJI IKEDA: db (Ausstellung)


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