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Michael We.

TROUM: Mare Morphosis

'Power Romantic', dritter und letzter Teil


TROUM: Mare Morphosis
Genre: Drone
Verlag: Transgredient
Erscheinungsdatum:
Oktober 2013
Medium: CD
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Die Kombination aus 'Kraft' und 'Romantik', so haben TROUM die 'Power Romantic'-Reihe einmal in einem Interview definiert. Mit "Mare Morphosis" veröffentlicht das deutsche Drone-Duo nun in den kommenden Tagen den dritten und letzten Teil. Das Album erscheint auf TRANSGREDIENT RECORDS (einer Tochter von STEFAN KNAPPEs Label DRONE RECORDS) und hat, wie die beiden Vorgänger auch, mit dem Thema 'Meer' zu tun – eine Leidenschaft, die STEFAN und MARTIN GITSCHEL schon häufiger formulierten. Auf "Grote Mandrenke" (NONPOP-Besprechung) ging es zuletzt um die Gewalt einer Jahrhundertflut. "Mare Morphosis" behandelt nun, zumindest dem Namen nach, die Veränderung der (Welt)Meere und besteht, wie die anderen beiden Teile auch, aus einem einzigen, langen Track. Dieser sei, erklären die Norddeutschen, zwischen 2009 und 2013 entstanden; solche langen Phasen des Sammelns sind nichts Ungewöhnliches bei TROUM.
Zu Beginn kommen Aufnahmen zum Tragen, die rund um "Bach Eingeschaltet, Dritter Band" (NONPOP-Besprechung) entstanden sind. An der 7inch-Serie für TREUE UM TREUE / REUE UM REUE, basierend auf Originalwerken von JOHANN SEBASTIAN BACH, nahmen TROUM im Jahr 2010 teil. Diese Tatsache erklärt vielleicht die teilweise klassische Anmutung des Stückes, über lange Passagen hinweg fast sinfonisch und orchestral.

Ganz am Anfang steht allerdings eine lange Schleife aus dem Ansatz einer Melodie, vor geheimnisvollen, schwebenden und flüsternden Drones. Dieser Abschnitt wirkt sehr 'modern', wie der immerwährende Beginn guter Clubmusik. Nach einigen Minuten allerdings erfolgt der Übergang in massive, sich überlagernde und sehr sakral wirkende Drones. Hier ist der klassische, geistliche (BACH)Bezug deutlich zu spüren. Überraschend ist die treibende, stonige Percussion, die immer wieder eine Rolle spielt. Und spätestens mit den dann einsetzenden, bläserähnlichen Klängen bekommt "Mare Morphosis" eine mächtige, orchestrale (und überaus wohlige) Note. Im Gegensatz dazu steht der folgende, ruhige Ambient, der sich im Wesentlichen aus Drones mit einigen organischen Sounds (Walgesänge?) zusammensetzt und in einen majestätischen Dauerdrone mündet. Bilder einer eisigen, ruhigen und eleganten Welt drängen sich auf, wie bei den Veröffentlichungen von GLACIAL MOVEMENTS (für die TROUM zusammen mit AIDAN BAKER auch schon einen Beitrag eingespielt haben => NONPOP-Besprechung).
Der Wechsel zwischen den Passagen und Stimmungen, im klassischen Sinne könnte man auch 'Sätze' dazu sagen, geht weiter: mal sehr ruhig, gleitend und geheimnisvoll, mal wuchtig und orchestral. Mal bedrohlich, mal fast kitschig schön. Vor allem das Schlagzeug ragt heraus, wirkt sehr handfest, beinahe live. Im letzten Drittel schiebt es die Drones regelrecht vor sich her, türmt sie auf. Den Schluss bilden langgezogene, wehmütige Gitarrendrones, die auch als solche erkennbar sind: glitzernd, freundlich und versöhnlich.

"Mare Morphosis" ist eines der stimmungsvollsten und abwechslungsreichsten Werke von TROUM, die ich kenne. Die einzelnen Abschnitte wirken tatsächlich wie Sätze einer Sinfonie, ohne dass die Gesamtanmutung vernachlässigt wird: Es geht hörbar um die mächtigste aller Naturgewalten, das Wasser, in seinen unterschiedlichen Ausprägungen. Von ästhetisch über melancholisch bis düster und bedrohlich; vermutlich sind die 'Veränderungen' im Titel so zu deuten. Wunderschön und mit vielen Details zum Mehrfach-Hören gespickt.

das komplette Artwork der CD


 
Michael We. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» TROUM @ Bandcamp
» NONPOP-Interview mit Stefan

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Zusammenfassung
Stimmungsvoll und abwechslungsreich; die einzelnen Abschnitte wirken wie Sätze einer Sinfonie. Es geht hörbar um die mächtigste aller Naturgewalten, das Wasser. Wunderschön und mit vielen Details zum Mehrfach-Hören gespickt.

Inhalt
1 Track, ~ 51 min.
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