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Michael We.

SUTEKH HEXEN: Monument Of Decay

Gepflegter Untergang auf Doppel-Kassette


SUTEKH HEXEN: Monument Of Decay
Genre: Noise/Black Metal
Verlag: Beläten
Erscheinungsdatum:
September 2013
Medium: Kassette
Preis: ~11,00 €
Kaufen bei: Labelshop


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'Black Noise' finde ich einen ganz schicken Ausdruck für das Schaffen von ANDREW und KEVIN. Der aggressive Höllenkrach weist Elemente von beidem (und mehr) auf. Eben noch im NONPOP-Interview, haben die fleißigen Kalifornier schon die nächste Veröffentlichung nachgelegt. Für Kassettenliebhaber handelt es sich dabei um eine besonders bemerkenswerte, nämlich um eine Doppelkassette mit je zwei Tracks à rund fünf Minuten. Die 23 Exemplare der Sonderausgabe auf dem schwedischen Label BELÄTEN sind schon vergriffen (dabei waren unter anderem Fläschchen mit menschlichem Knochenstaub), von den restlichen 177 'normalen' gibt es noch welche. Alle Kassetten kommen mit Download-Bonus, als separaten Download bietet das Label die Veröffentlichung aber nicht an.

Wer von Beginn an auf den typisch experimentellen, teils wüsten Black Metal von SUTEKH HEXEN wartet, braucht etwas Zeit. Der Opener "Lastness" (01) kommt ganz anders daher, sehr geheimnisvoll und urig. Langgezogene, rauschende, stöhnende Drones werden von metallenem Scheppern und einem vokalen Flüstern begleitet. Später setzt sich eine leise, proggige Synthiemelodie mit Gong in Bewegung, die den hypnotischen Effekt noch verstärkt und den Hörer geradezu ansaugt und festhält. Gegen Ende stehen mystische Chor-Drones. Ein ungeheuer atmosphärischer Track, für den sich die Anschaffung von "Monument Of Decay" bereits lohnt. In "...Of Emanation" (02) finden sich dann die gewohnten Black Metal-Anklänge. Ein fieses, zerrendes Kreischen, die schon ins Noisige gehende Begleitung sowie das stoisch knüppelnde Schlagzeug – ein Brett! Nach kurzer Atempause in der Mitte geht die Mischung aus düsterstem Metal und pfeifendem Noise weiter.
"Dhumavati's Hunger" (03) bietet ein frickelndes, energiegeladenes Flair, umgemünzt in ein Meer von rauschenden, knisternden, fiesen Geräuschen. Zwischen diesen massiv dröhnenden Chor schieben sich beschwörend geflüsterte Vocals. Auch "Dakhma" (04), das letzte Stück, bietet parallel zum Opener zunächst phasenweise dunklen Ambient, in den sich mehr und mehr Andeutungen an gegrowlte Vocals setzen, unterstützt von einer Melodie aus Synthie-Layern. Zwischendurch gewohnt heftig, besteht der vierte Track aber im Verlauf auch immer wieder nur aus Flüstern und Rauschen.

Von den SUTEKH HEXEN-Veröffentlichungen, die ich kenne, ist dies die intensivste. Vielleicht liegt es an einigen ungewöhnlichen Zusatzeffekten wie den zahlreichen Vocal-Spielereien oder der live eingespielten, erdigen Percussion, vielleicht auch an einigen Gastmusikern, dass die Atmosphäre so dicht wirkt. Ja, hier wird dem Untergang ein Denkmal gesetzt. Dunkel, aggressiv, aber auch immer wieder mit einer eigenen, eleganten Ästhetik, ausgelöst im ersten und letzten Track vor allem durch Synthesizer und die schamanischen Stimmen. Format, Inhalt, Label – hier passt alles.

Für Kassettenhasser erscheint auf BLACK HORIZONS eine 12inch-Fassung auf Vinyl, mit 518 Exemplaren, davon 103 roten.


 
Michael We. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» SUTEKH HEXEN @ Discogs
» SUTEKH HEXEN @ Soundcloud
» Album @ Bandcamp

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» Interview mit SUTEKH HEXEN

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» SUTEKH HEXEN auf BELÄTEN mit Doppel-Tape

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Zusammenfassung
Sehr intensiv! Vielleicht liegt es an einigen ungewöhnlichen Zusatzeffekten, vielleicht auch an einigen Gastmusikern, dass die Atmosphäre so dicht wirkt. Ja, hier wird dem Untergang ein Denkmal gesetzt. Dunkel, aggressiv, aber auch immer wieder mit einer eigenen, eleganten Ästhetik.

Inhalt
Doppel-Kassette plus Download / 12inch LP

1. Lastness (5:02)
2. ...Of Emanation (5:02)
3. Dhumavati's Hunger (5:02)
4. Dakhma (5:00)
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