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L. Herold

AUSTRA: Olympia

Die Königinnen sind zurück ....


AUSTRA: Olympia
Genre: Synthiepop
Verlag: Domino
Erscheinungsdatum:
18.06.2013
Medium: CD / LP
Preis: ~0,00 €
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Seit im Juni die neue AUSTRA erschien, läuft diese in meiner privaten Hot-Rotation. Sie hört auf den Namen „Olympia“ und gilt nach dem viel gepriesenen Debüt „Feel It Break“ (Domino Records 2011) (Rezension auf NONPOP) als eines der sehnlichst erwarteten Alben für 2013.
Gut zwei Jahre sind vergangen, seit sich KATIE STELMANIS mit ihrer engelhaft-verschrobenen Stimmgewalt und Überhits wie „Lose It“ in die Gehörgänge und auf einen festen Platz im Eighties/Synthie/Wave/WasAuchImmer-Himmel gekämpft hat, um dort einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen. Was ist inzwischen passiert? Neben weiteren Single-Auskopplungen, diversen Remix- und B-Seitenreleases in bester Achtzigermanier war die Band vor allem als fernreisender Liveact auf einer nicht enden wollenden Tour, oft auch als Support für noch größere Namen wie The XX etc. auf dem gesamten Globus unterwegs (Rezension vom Berlin Gig im Berghain auf NONPOP). 
Dennoch fand man offenbar Zeit genug für neues Material und tritt nun mit „Olympia“ wieder auf den Plan: Dunkel-dräuende Pulswellen, durchsetzt von nebulösen Akkorden läuten die Scheibe zunächst schwerfällig-aggressiv ein, Spannung schwebt über dem Midtempo. STELMANIS' Stimme, zerbrechlich aber sofort unverwechselbar, intoniert den Opener „What We Done?“, hebt die kühle Elektronik mit ihrem Gesang jedoch sogleich in lichtere Sphären, bis der Song im Vollbeat und Synthieportamento an- und wieder abschwillt. Leichter geht es in „Forgive Me“ weiter, laid-back Dancegroove, einige absurde aber effektvolle Analogeinsprengsel, Beziehungsschmerz. 
„Painful Like“ schließlich ist das erste wirkliche Highlight der Scheibe. Eine Four-to-the-floor Nummer, wuchtige Kickdrum, blubbernde Bassläufe und wieder die sanft vernebelten Chords. Nicht zu unrecht ist dies neben „Home“ die zweite Auskopplung des Albums, meines Erachtens sogar die bessere Wahl, weil direkter und dichter arrangiert. 
Mit besagtem „Home“ als Single waren AUSTRA bereits vor Erscheinen von „Olympia“ an die Öffentlichkeit getreten. Unverkennbar darin Piano, vorwärtstreibender Elektro-Rhythmus und hymnenhafte Melodie, schließlich aufgelöst in  barocker Streicher- und Flötensequenz, die sich geschmeidig in den Beat einfügt. Überhaupt sind es immer wieder die überharmonischen, mitunter sakral anmutenden Wendungen in Struktur und Gesang, womit AUSTRA erneut so herausstechen aus der Masse.

Auffällig diesmal ist vor allem die Präsenz der Mehrstimmigkeit: STELMANIS' berührend klarer, tremolierender Sopran einerseits und die wohlklingenden Backgroundvoices der Zwillingsdamen SARI und ROMI LIGHTMAN andererseits (ja, die beiden hübschen Girls, bis dato durch ihre grotesk-kindlichen Tanzeinlagen und Outfits auf AUSTRAs Bühne bekannt). Sie setzen STELMANIS, welche bei aller Elfenhaftigkeit stimmlich bisweilen auch eine zahnschmerzende Strenge erreicht, ihre honig-milde Samtigkeit entgegen und streichen dem Hörer damit akustischen Balsam ums Ohr. In diesen Passagen erreicht das Album seine wirkliche Tiefe. 
Jenes Detail, dass sowohl für Gesang als auch den musikalischen Rest eine ganze Reihe erlesener Produzenten wie DAMIAN TAYLOR (BJÖRK), MIKE HALIECHUCK (beide schon für „Feel It Break“ mitverantwortlich) oder TOM ELMHIRST (ERASURE, HOT CHIP) hinzugezogen wurde, mag nur eine Fußnote am Rande sein.

Immer sind die Stücke auch etwas mystisch („Fire“) oder strahlend-evozierend („Reconcile“ – im Grunde der wahre, geheime Titeltrack des Albums). Am Ende kulminiert das Ganze im finalen, grandios-erhabenen Trauermarsch „Hurt Me Now“ (aktuell die dritte Singelauskopplung), das mir mit seiner Downtempo-Keyboardorgel trotz allen Retrocharmes den Tragikschauer par excellence über den Rücken jagt. Es sind diese Tracks, die wohlplatziert neben den weniger „guten“ das Album so hörenswert machen. Die paar „Langweiler“ stören kaum bzw. sind sogar Teil der Stilkür, wenn z.B. in „We Become“ Midi-Harmonika oder stereotyper Refrain durchaus plastische Erinnerungen an DEN HARROW oder BANANARAMA wecken … Lyrisch bleibt STELMANIS den bekannten Topoi ebenso treu, ist dabei aber geheimnisvoll, sinnlich und fragil, leidet tragisch an Beziehungsbrüchen, lodernden Herzen oder hilfloser Enttäuschung; die Kitschgrenze ist gefährlich nahe. Aber das gehört dazu und ist Pflicht im Pop, der ihre Musik schlussendlich ja auch ist.

Fazit: AUSTRA ist mit ihrem zweiten Album „Olympia“ ein würdiger Nachfolger des Erstlings gelungen. Sie verlassen das Erfolg bringende Rezept nicht, verfeinern es sogar recht stark. Zwar regieren immer noch die Synthesizer mit angenehmen Vintagefeeling; wechselt sich perlendes Arpeggio mit schwereren Soundpads ab, hält der vorwiegend analoge Beat das Ganze zusammen; auch fehlt die obligatorische Pianoballade nicht („You Changed My Life“). Aber der Albumtitel verrät das Programm: Sie sind jetzt KönigInnen ihrer Disziplin: „olympisch“ eben …

 
L. Herold für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» Austra-Homepage
» Label-Homepage

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Zusammenfassung
AUSTRA ist mit ihrem zweiten Album „Olympia“ ein würdiger Nachfolger des Erstlings gelungen. Sie verlassen das Erfolg bringende Rezept nicht, verfeinern es sogar recht stark ...

Inhalt
Titel:
1 What We Done?
2 Forgive Me
3 Painful Like
4 Sleep
5 Home
6 Fire
7 I Don't Care (I'm a Man)
8 We Become
9 Reconcile
10 Annie (Oh muse, you)
11 You Changed My Life
12 Hurt Me Now
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