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LAIBACH: WAT


LAIBACH: WAT
Kategorie: Rezension
Verlag: Mute
Medium: CD
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Autor: Andras Mikat

Knapp sieben Jahre sind seit der letzten Veröffentlichung "Jesus Christ Superstar" vergangen. Nun sind die Slowenen (und keine Slowaken :- ) ) mit einem neuen Vollzeit-Album wieder zurück. Obwohl man ruhig sagen kann, dass LAIBACH niemals wirklich weg waren. Live waren sie ja zwischendurch des öfteren mal präsent. "WAT" lautet der etwas kryptische Name des neuesten NSK-Produkts.
Der erste Song, "B Maschiena", verdient schon das Prädikat "wertvoll". Er ist perfekter Soundtrack für den Anfang vom Ende. Diffuse Sound- und Keyboardflächen, die nach zwei Minuten richtig aufblühen und mit ihnen der geneigte Hörer: Ambient-Industrial vom Feinsten versetzt mit den für LAIBACH typischen Chor-Kompositionen. Das Zweite Stück, "Tanz mit Laibach", animiert einen tatsächlich, vielleicht doch mal ein paar Schritte auf der Tanzfläche zu riskieren. Stampfende Rhythmen, wie man sie von D.A.F her kennt, und die kr(rrrr)äftige Stimme des MILAN FRAS machen den Song zu einem gelungenem Experiment in Richtung Tanzmusik. Der Song scheint auch eine politische Positionierung ihrer selbst zwischen „Ado Hinkel, Benito Napoloni und Schicklegrüber" oder besser Totalitarismus, Demokratie, Faschismus und „roter Anarchie". Auch birgt der Song gleichzeitig eine Kritik an der heutigen Werte-Hierarchie in sich: "Wir alle sind gekreuzigt/ und alle sind kaputt /von Reiztechnologie/Zeitökonomie/ von Qualität des Lebens / und Kriegsphilosophie".
Der elektronisch-minimalistische, am Techno orientierte Stil zieht sich weiter durch das ganze Album. (Was nicht weiter wunderlich ist, wenn man bedenkt, dass der Dance-Produzent UMEK für die Produktion verantwortlich ist.) Jedoch schaffen sie es, den stupiden Rhythmen etwas Gutes abzugewinnen und sie recht gelungen in die restliche Instrumentierung zu integrieren. Somit führen LAIBACH ihr Schaffen mit "Wat" weiter, wo sie mit ihrem Album "Kapital" aufhörten.
So auch bei „Achtung!". Hier schicken Laibach sich an, begleitet von treibenden Rhythmen, offensichtliche Gegensätze gegeneinander auszuspielen und aufzuheben. Die Idee ist nicht gerade neu, aber in diesem Fall durchaus gelungen. Mit „Now you'll Pay" finden wir einen musikalischen, gleichwie bedrohlichen Einmarsch der Teutonen in die westliche Welt und Kultur. Allein der Text des letzten Songs mit dem recht provokanten Titel "Anti-Semitism" verbirgt sich hinter slowenischer Sprache. 
Auch das Auge kommt bei "WAT" nicht zu kurz. Der exzellente Video-Clip "Tanz mit Laibach" ist als Multimedia-Spur auf dem Silberling ebenfalls enthalten.

Letztendlich kann man sagen, dass "WAT" ein typisches LAIBACH-Album ist. Fans, welchen die "Kapital" gefallen hat, kann ich dieses NSK-Stück, welches ich gerne mit dem Begriff „Martial Military Dance Music" beschreiben möchte, vorbehaltlos empfehlen. Der Rest sollte sich bei dem Händler seines Vertrauens schon ein wenig Zeit nehmen und mal rein hören.

Anspieltipps: „B Maschiena", „Tanz mit Laibach", „Achtung !", „Now you'll Pay" und „WAT".


 
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