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SANKT OTTEN: Messias Maschine


SANKT OTTEN: Messias Maschine
Genre: Kraut-Pop
Verlag: Denovali
Erscheinungsdatum:
28.06.2013
Medium: CD / 2xLP
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Das Kraut ist wieder da, konnte nie wirklich vollständig mit Stiel und Wurzel herausgerissen werden. Und die Krauts, die mit dieser seltsam sperrigen, eigenwilligen Musik, diese Krautrocker, die gibt es auch noch. Sie wurden zwar in die Ecke gedrängt, um die verwucherte Landschaft zu Parks umzugestalten, doch im Schatten der kurz getrimmten Rollrasenfläche der Populärmusik, da gibt es sie noch. Es waren STEPHAN OTTEN und OLIVER KLEMM alias SANKT OTTEN, die sie gefunden und mit einem Scheinwerfer bestrahlt haben. Sie machten sich mit ihnen bekannt und zogen sie aus dem Schatten in ein Studio, ins Rampenlicht zurück. Entstanden ist ein erstklassiges Instrumentalalbum. Es heißt „Messias Maschine“ und ist dann vielleicht auch genau den Leuten gewidmet, die einst als Helden, als Erlöser der sich zu dieser Zeit ins Gigantische steigernden und bald abgehobenen Rockmusik gefeiert wurden – Bands wie CAN, KLAUS SCHULTZE, KRAFTWERK, NEU! usw. Sie waren es, die die Rockmusik neu definierten, die Bodenhaftung zurückerlangten, in der Erde gruben, diese aufbrachen, etwas aussäten und sprießen ließen, das für die damaligen Verhältnisse unerhört war.

Der erste Titel „Du hast mich süchtig gemacht“ fängt ähnlich wie „Astronomy Dominee“ von den frühen PINK FLOYD an. Nur setzt das markante Gitarrenriff nicht ein, sondern eine Synthesizerfläche und ein Schlagzeug, eine sphärische Melodie, die von lang gehaltenen Akkordfolgen umrahmt wird und eine fast schon singende Gitarre. Der Rhythmus bleibt währenddessen annähernd gleich. Gegen Ende verstärkt ihn ein Becken. Ein angenehm tragender Einstieg. Danach geht es etwas elektronischer weiter. Die Rhythmik von „Die Messias Maschine“ wurde elektrifiziert. Die Geschwindigkeit zieht etwas an. Und dann diese abermals sägende Gitarre, die sich tatsächlich bereits nach einmaligem Hören ins Gedächtnis einbrennt. „Mach bitte, das es leiser wird“, Titel drei, macht dann gleich weiter, knüpft an das Vorangegangene an. Eine markante Melodie, die sich wie eine singende Säge anhört, wird gespielt. Dazu unterstützend ein Analogsynthesizer. Das klingt ausgesprochen erdig, d.h. spätestens hier wird einem klar, was Krautrock einmal gewesen sein könnte. Doch SANKT OTTEN halten sich daran nicht auf. Sie gehen weiter, über das hinaus, was man sonst sicher als Retro-Krautrock bezeichnet hätte. Nein, auch ein sehr moderner Einschlag ist deutlich vernehmbar. „Im Himmel angekommen“, Titel vier, sowie Passagenweise einige Rhythmiken erinnern dann auch vielleicht etwas an KREIDLER. Andererseits, in Titel fünf „Das große Weinen“ beginnt ein Synthesizer, der sich fast so wie ein altes Spinett anhört. Darüber schwebt ein zweiter Synthesizer, der von seiner Klangfarbe her dem BLADERUNNER sicher alle Ehre macht. Und mit Titel sechs „Da kann selbst Gott nur staunen“ weiß man – hat man einen Sinn für das, was gespielt wird – dass das hier eigenständig, losgelöst und beliebig großartig ist.

HARALD GROSSKOPF von WALLENSTEIN, später ASHRA und, ja, JAKI LIEBEZEIT von CAN geben dieser Musik etwas von dem, das man früher einmal Krautrock genannt hat.
Sie stehen SANKT OTTEN neben Vertretern der aktuellen Avantgarde und eher ungewöhnlichen Rockmusik zur Seite. Da sind z.B. CHRISTPH CLÖSER von BOHREN & DER CLUB OF GORE, COLEY DUANE DENNIS von MASERATI und der spanische Künstler SALUSTIANO GARCIA CRUZ … Eine fruchtbare Verbindung, eine, die das Kraut nun wieder wuchern lässt …


 
awk für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» Homepage von SANKT OTTEN
» Label-Homepage


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Zusammenfassung
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Inhalt
01. Du hast mich süchtig gemacht [feat. Jaki Liebezeit (Can) : Drums] 5:57
02. Die Messias Maschine 7:19
03. Mach bitte, dass es leiser wird [feat. Miles Brown (The Night Terrors/Heirs) : Theremin] 5:16
04. Im Himmel angekommen [feat. Ulrich Schnauss : Synthesizers] 6:52
05. Das grosse Weinen ist vorbei [feat. Jaki Liebezeit (Can) : Drums] 4:14
06. Da kann selbst Gott nur staunen [feat. Coley Duane Dennis (Maserati) : Guitar] 6:01
07. Das Geräusch des Wartens [feat. Jaki Liebezeit (Can) : Drums] 6:56
08. Wenn ein Masterplan keiner ist [feat. Harald Grosskopf (Ashra/Klaus Schulze) : Drums] 6:19
09. Nach Dir die Sinnesflut [feat. A. E. Paterra (Majeure/Zombi) : Drums] 5:09
10. Endlich ein schlechter Mensch [feat. Christoph Clöser (Bohren & der Club of Gore) : Saxophone] 12:00
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