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Tony F.

STEPHAN MATHIEU: Un Coeur Simple


STEPHAN MATHIEU: Un Coeur Simple
Genre: Ambient
Verlag: Baskaru
Erscheinungsdatum:
Februar 2013
Medium: CD
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Wie der Album-Titel „Un coeur simple“ es schon sagt, geht es bei dem neuen Werk von STEPHAN MATHIEU um die musikalische Umsetzung einer Novelle von GUSTAVE FLAUBERT (dt. „Ein schlichtes Herz“). Genauer gesagt handelt es sich um Musik, die für ein Theaterstück geschrieben wurde, das auf eben jener Novelle basiert. Die Novelle handelt von der Magd Félicité, die sich ihr Leben lang für andere aufopfert. Ihr Schicksal scheint es aber auch zu sein, dass alle Menschen in ihrem Umfeld sterben, sodass sie letztlich immer alleine bleibt. Aber auch die Steigerung in einen gewissen religiösen Wahn spielt eine Rolle.

Denkt man nun an eine theatralische oder soundtrackartige Umsetzung, so trifft das nicht den Kern des Albums. Musikalisch ist das Ganze nämlich sehr minimalistisch gehalten. Der Hauptteil des Albums besteht aus nicht sehr dynamischen, hellen Flächen, was sich nach Ambient anhört – es auch ist – aber wobei im Großen und Ganzen nicht mit geschichteten Flächen, Melodien, Rhythmen oder experimentellen Geräuschen und Klängen gearbeitet wird. Die ersten Stücke haben somit eher eine meditative Wirkung. Erst zum Ende des Albums hin entsteht doch noch so etwas wie ein Spannungsbogen, wenn in „Devenir Sourd“ alte, verrauschte Chorsamples auftauchen. „Adieu m’amour“ geht hier in das aus christlichen Karfreitagsliturgien bekannte „Tenebrae factae sunt“ (dt. „Finsternis entstand“) über. Der Bezug zum Thema Religion oder auch zur vergangenen Liebe und zu Leiden und Sterben wird somit unmissverständlich hergestellt. Das Ganze gipfelt schließlich in durchaus beunruhigenden, bedrohlichen, kratzigen und knackenden Geräuschen, die mit so etwas wie Morsesignalen gepaart sind. Danach folgt mit „Félicité“ eine Art entspannende Erlösung, wenn zur gezupften Akustikgitarre einige eher luftig-leichte Klänge hinzugenommen werden und weit im Hintergrund die gesampelten Chöre das Stück durchwehen. Als Abschluss führt dann „Trace“ den minimalistischen Ambient fort.

Nimmt man den reduzierten Sound, der weite Strecken des Albums bestimmt, als musikalischen Ausdruck der gewissen Schlichtheit, vielleicht auch der Isolation der Hauptperson FLAUBERTs zur Kenntnis, so gibt das Album den Verlauf der Novelle sicher korrekt wieder, wobei die dramatischen Momente der erlebten Verluste ausgeklammert werden. Dennoch fragt man sich nach dem Hören der ersten Stücke auch, warum man musikalisch nicht doch etwas mehr aus der Sache gemacht hat – zwingend spannend oder emotional einbindend ist die erste Hälfte des Albums nämlich nicht unbedingt. Wie so etwas im Zusammenhang mit einer Theateraufführung wirkt, lässt sich allerdings naturgemäß schlecht einschätzen.


 
Tony F. für nonpop.de


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