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Michael We.

TERVAHÄÄT: Patria

Stolze Akustik-Finnen


TERVAHÄÄT: Patria
Genre: Neofolk
Verlag: Anima Arctica
Erscheinungsdatum:
06. Dezember 2012
Medium: CD
Preis: ~14,00 €
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Am 6. Dezember, dem finnischen Unabhängigkeitstag, ist dieses Album erschienen. Was deutlich darauf hinweist, wie stolz das finnische Duo TERVAHÄÄT auf sein Heimatland und dessen Geschichte ist. Gesungen wird – logischerweise – deshalb auch ausschließlich auf Finnisch. "Patria" war seit einiger Zeit angekündigt, und zwar im Verbund mit "Kalmonsäie". Letzteres erschien bereits vor einigen Monaten (hier von uns besprochen) und kombinierte akustischen Neofolk mit Ambientflächen und überschaubaren Prog- und Rockelementen. Auf "Patria" konzentrieren sich TERVAHÄÄT ganz auf die ruhige, akustische Seite ihrer Musik und bieten eindringliche, spartanische Balladen mit gelegentlicher Untermalung.

Der Einstieg ist beinahe orchestral, auch im weiteren Verlauf des Albums begegnen uns immer wieder orchesterhafte Passagen. Hier bleibt es zunächst bei Streichern und einem Piano, dazu sporadische Trommeln und finnische Rezitation. Trotz der Ruhe, die "Patria" überwiegend ausstrahlt, baut sich eine gewisse Dramatik auf, als ob es um Themen wie 'Tod' und 'Einsamkeit' ginge. "Matomieli" (02) steht für viele der neun Lieder; akustischer Neofolk mit Gitarre und sonorem, inbrünstigem Tenorgesang, auch hier wieder mit einigen Streichern im Hintergrund, was insgesamt einen warmen, volltönenden Klang ergibt. Die Orchesterpassagen haben etwas von Filmmusik und überraschen zunächst, fügen sich dann aber erstaunlich gut in die Ruhe des Albums ein.
Nach einem Zwischenspiel mit Glöckchen, Streichern und flüsternden Vocals fokussiert sich "Patria" wieder auf die traurige, ruhige Gitarre und die wunderbare, samtene und vibrierende Stimme, sehr ergreifend. Zwar taucht später auch eine leicht psychedelische E-Gitarre auf, aber überwiegend setzen TERVAHÄÄT auf ruhige, melancholische und äußerst stimmungsvolle Balladen. "Taivaidentakaiset" (08) ist noch einmal besonders reduzierter Neofolk-Doom, nur einzelne Gitarrenakkorde mit Pausen, erst spät mit Gesang zusammengefügt. Zum Abschluss: dunkle Cello- oder Kontrabass-Drones und erneut Rezitation.

Wie wenig es doch braucht, um so ein intensives Album zu produzieren. Die spürbare Verbundenheit zu ihrer Heimat, kombiniert mit einer winterlich-spartanischen Atmosphäre, ein (oder sind es phasenweise zwei?) überzeugende Männerstimmen – daraus bauen TERVAHÄÄT skandinavischen, oft reduzierten Neofolk, der mich an SOLBLOT, TENHI und EMPYRIUM erinnert. Hebt sich wohltuend vom vielen Durchschnittskram des Genres ab.

 
Michael We. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» Label
» TERVAHÄÄT
» NONPOP-Interview mit dem Label
» Hörbeispiele

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Zusammenfassung
Die spürbare Verbundenheit zu ihrer Heimat, kombiniert mit einer winterlich-spartanischen Atmosphäre, ein (oder sind es phasenweise zwei?) überzeugende Männerstimmen - daraus bauen TERVAHÄÄT skandinavischen, oft reduzierten Neofolk. Hebt sich wohltuend vom vielen Durchschnittskram des Genres ab.

Inhalt
01. Aamurusko
02. Matomieli
03. Lemmitty
04. Muistelma
05. Voitonmalja
06. Riiuulaulu
07. Virtaus
08. Taivaidentakaiset
09. Isäinmaa

~ 36 min.
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