AMENRA: Mass V

Genre: Post-Metal
Wörter: 282
Erscheinungsdatum:
30.11.2012
Medium: CD / LP
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Kategorie: Rezension
Erstellt: 19.12.2012
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AMENRAs neueste Messe – alle bisherigen Alben sind „Mass“ betitelt und durchnummeriert – erscheint auf dem von NEUROSIS aus der Taufe gehobenen Label NEUROT RECORDINGS. Und genau an diesen Labelkollegen scheinen sich AMENRA sowohl musikalisch als auch visuell sehr stark zu orientieren. Auch in der Arbeit von AMENRA haben visuelle Projekte einen festen Platz, sei es als Live-Visuals, wie man sie von NEUROSIS-Auftritten kennt, oder in Form der sehr anspruchsvollen Homepage. Dazu kommt eine DVD, ein Buch und sehr stilvolles Coverartwork.
Musikalisch kommen AMENRA nicht ganz so wuchtig daher und ähneln eher SWITCHBLADE oder PELICAN. So hört man auf „Dearborn and Buried“ deutlich den Hardcore-Einfluss der Band heraus, der trotz Ausflüge in Dark Ambient wie in „ A Mon Ame“ oder Folk-Gefilde auf „Mass V“ immer präsent ist. Während dies, was das Instrumentelle angeht, noch ganz gut funktioniert, ist ein Großteil des Gesangs leider unpassend und fast schon störend. An den Stellen, wo mit dem Gesang experimentiert wird, kann er durchaus fesseln. Der klare Gesang in „A Mon Ame,“ die Spoken Word-Passagen in „Boden“ oder das Flüstern ebenfalls in „A Mon Ame“ überraschen und überzeugen. Leider macht das neumodische Hardcore-Gekreische, das meistens vorherrscht, viel der Atmosphäre zunichte.
Generell würde eine Loslösung von der ganzen Post-Metal-Schiene, die seit ISIS im Trend liegt, dem Album gut tun. Was vor acht oder neun Jahren noch wahnsinnig interessant war, verliert langsam seinen Reiz, wenn die jeweilige Band nicht etwas Frisches bieten kann. So bleibt bei AMENRAs „Mass V“ ein grundsätzlich guter Eindruck mit fadem Beigeschmack. Es ist für sich genommen kein schlechtes Album, aber etwas, das man, wenn man sich für Post-Metal interessiert in ähnlicher Form schon zu oft gehört hat.