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  Das mehr als 30jährige Schaffen NORBERT MÖSLANGs umfasst neben dem Geigenbau, der Fotografie und Improvisationsmusik auch Filmmusik und musikalische Kollaborationen. Ging es MÖSLANG zunächst darum, Instrumente wie Klavier, Saxofon und Klarinette kennen zu lernen, interessierte ihn bald auch die Elektronik. Doch seine Musik wurde und wird nicht einfach mittels elektronischer Klangerzeuger produziert. Es interessierte ihn vielmehr die Alltagselektronik, welche, klemmt man ihre Schaltkreise um, eben auch Geräusche von sich gibt. Und genau das hat MÖSLANG getan. Heutzutage würde man ihn deshalb dann wohl als so etwas wie einen Hacker bezeichnen. Der Datenfluss fließt nicht mehr wie vorgesehen, linear, sondern staut sich an einigen Stellen, tritt über die seitlichen Befestigungen, bricht weg und überspült die einstige Bedeutung dessen, was war. Der Informationstransport wird umgeleitet. Im Fall der Alltagselektronik bedeutet dies, dass die Geräte nicht mehr tun, wozu sie vorgesehen sind. Umnutzung durch das Knacken, wie es MÖSLANG selbst einmal sagte, der eingeschriebenen Information, bzw. des Codes eines Gerätes. Die neuste Veröffentlichung "Indoor_Outdoor" verfolgt diese Idee weiter; vielleicht könnte sie ja wegen ihrer musikalischen Bedeutung sogar schon als eine klassische bezeichnet werden, da sie über die Jahre immer wieder in Musik umgesetzt wurde. Denken wir nur an die frühen 1980er Jahre, als die EINSTÜRZENDEN NEUBAUTEN Presslufthammer, Trennschneider und Bohrmaschinen umnutzten. Diese Form der Umnutzung war zwar eher physisch, doch die Idee glich der von MÖSLANG. Oder an P16.D4, die bis in die 1990er Jahre vorhandenes Klangmaterial umstrukturierten bzw. reorganisierten, an DAS SYNTHETISCHE MISCHGEWEBE … Nun, es gibt sicher noch viele Beispiele, die hier angeführt werden könnten. So unterschiedlich die Ansätze und Ergebnisse auch sind, es stehen doch immer Fragen als Auslöser einer Beschäftigung mit Musik im Vordergrund. Diese lauten: Was ist Musik? Und: Wie und wodurch drückt sie sich aus? Bei NORBERT MÖSLANG drückt sie sich recht lautstark aus. Der Titeltrack beginnt mit lang anhaltender Stille, aus der sich nach und nach gebrochenes Rauschen entwickelt, so etwas, wie ein rauschhafter Rhythmus, auf den immer seltsamer werdende Klänge geschichtet, herausgenommen und wieder eingesetzt werden. Dann, zur Mitte des Titels hin, intensiviert sich, was vorher nur angedeutet wurde, bricht ab, und setzt sich neu zusammen. Am Ende kommt es dann zu einem Gewitter, welches sich aus bedrohlich tief hängenden Wolken blitzartig über uns ergießt … Zweimal etwa zwanzig Minuten dauert das Getöse, das immer wieder Luft holt, um erneut donnernde Blitze zu schleudern. NOISE!
awk für nonpop.de
Verweise zum Artikel: » Homepage von Norbert Möslang » Label-Homepage
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Zusammenfassung
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Inhalt
1. indoor_outdoor
2. hot_cold_shield |
