Michael We.
SILENT SIGNALS: Tracking The Black HoleSeitenprojekt von ECHO WEST
Genre: Synthiepop
Verlag: Eins:Zwei:Acht Erscheinungsdatum: August 2012 Medium: Vinyl LP Preis: ~16,00 € Kaufen bei: Treue Um Treue Dieses Album war schon lange geplant und ist nun endlich realisiert worden. D.T. KLEIN steckt eigentlich hinter ECHO WEST. Als SILENT SIGNALS veröffentlichte er in loser Folge einige kleinere Formate; eine Single (2003), ein Split-Album mit MARTIAL CANTEREL (2007) sowie Compilation-Beiträge. Knapp zehn Jahre nach den ersten Songs erscheint nun das Debütalbum, eine LP mit durchweg neuen Liedern, die sich doch immer wieder vom ECHO WEST-Klang unterscheiden.
Vocals und tuckernde Beats von "Bloody Beautifull" (A1) erinnern sofort an analoge Elektronik-Projekte der 1980er-Jahre, oder wahlweise an Skandinavier der frühen 90er. Mehr sprechende als singende, markante männliche Vocals, handgemachtes Summen und Flirren im Hintergrund, eine sporadisch eingesetzte Frauenstimme. Kühl, floatend und sehr rhythmisch, verwandt mit GALAKTHORRÖ-Produkten. "Distress" (A2) führt den knackigen und trockenen Rhythmus weiter, eine männliche ANNE CLARK rezitiert zu C64-Sound. Mit "Electronic Engineer" (A3) zieht das Tempo an, spacige Klänge und die leicht verfremdete Stimme könnten von FELIX KUBIN stammen, der Beat von HERBIE HANCOCK. "Garden Of Sorrow" (A4) zieht Parallelen zu NOVEMBER NÖVELET, nicht umsonst nennt das Label 'Angst Pop' als eine der möglichen Referenzen, wobei die Stücke dieses Albums eher kühl als durchweg morbide sind. "No Surrender" (B1), der Opener der zweiten Seite, weist zum ersten Mal eindeutig in Richtung EBM, ist aggressiver, wobei schon "Pop In The Eye" (B2), gemäß dem Titel, wieder eher als Synthiepop durchgeht, treibend und wie OMD in dunkel. Besonders erwähnenswert ist noch "Tales Of Innocence" (B4), ein grandioser Elektro-Pop-Song, der Gesang absichtlich leicht schräg und düster. Fast industriell, zu einem melodiös-rhythmischen Bett ("Tracking The Black Hole", B5) klingt das Album aus. Klar zwängen sich Vergleiche mit ECHO WEST auf, aber dennoch offenbaren sich an einigen Stellen auch Unterschiede: Das Mutterprojekt klingt industrieller, minimaler und waviger, die Songs sind sich ähnlicher. "Tracking The Black Hole" bietet mehr Synthiepop, mehr Abwechslung; auch der Gesang ändert sich immer wieder im Verlauf des Albums. Minimale, elektronische Musik, zu der der Begriff 'Angst Pop' wieder einmal ganz gut passt, und das Ganze auf hohem Niveau.
Michael We. für nonpop.de
Verweise zum Artikel: » Hörbeispiel 1 » Hörbeispiel 2 » Hörbeispiel 3 » Hörbeispiel 4 » Labelseite » ECHO WEST @ myspace Themenbezogene Artikel: » ECHO WEST: Pagan City Goth » MARTIAL CANTEREL/SILENT SIGNALS: Views.. » ECHO WEST: Kreuze » Echo West - In Pop we trust
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Zusammenfassung
Klar zwängen sich Vergleiche mit ECHO WEST auf, aber dennoch offenbaren sich an einigen Stellen auch Unterschiede. "Tracking ..." bietet mehr Synthiepop und mehr Abwechslung. Minimale, elektronische Musik, zu der der Begriff 'Angst Pop' wieder einmal gut passt, und das Ganze auf hohem Niveau.
Inhalt
LP
lim. 313 A1. Bloody Beautifull A2. Distress A3. Electronic Engineer A4. Garden Of Sorrow A5. Life Is A Mountain B1. No Surrender B2. Pop In The Eye B3. Staying Alive B4. Tales Of Innocence B5. Tracking The Black Hole |