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Michael We.

DBPIT, XXENA u.a.: Reuse, Recycle, Remix

Alte Kassetten neu belebt


DBPIT, XXENA u.a.: Reuse, Recycle, Remix
Genre: Experimental
Wörter: 471
Erscheinungsdatum:
August 2012
Medium: Kassette
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Regelmäßig diskutiert die Redaktion, ob Kassetten als Medium – zumal mit strenger Limitierung – überhaupt besprechenswert sind. Ich als Kassettenkind aus Zeiten, in denen Musik zwar genau so kopierbar war wir heute, aber trotzdem viel mehr wert, freue mich über das Revival des klangtechnisch miserabelsten aller Medien und finde: ja! Diese Kassette wird allen Kassetten-Hassern die Tränen in die Augen treiben, denn sie ist – angeblich – auf 16 Stück limitiert! 'Angeblich' deshalb, weil die Geschichte der Entstehung zwar nett, aber doch eher ersponnen klingt:
FLAVIO RIVABELLA alias DER BEKANNTE POST-INDUSTRIELLE TROMPETER soll 16 Kassetten mit älterer, selbst produzierter Musik in einer verstaubten Schublade gefunden haben. Musik, die sämtlich irgendeine Art von Verwendung in späteren Werken erfuhr. Statt die Tapes wegzuwerfen, kopierte er sie in mehreren Arbeitsschritten zu einem circa 20minütigen Stück zusammen. Gleichzeitig bat er drei befreundete – mir unbekannte – Projekte (FECALOVE, LES MISTONS und MASSIMO CROCE), ähnlich mit alten Kassetten von sich zu verfahren. So ist diese Kassette laut DBPIT-Info entstanden. Besprechenswert, weil schöne Geschichte und gute Musik!

DBPIT in Kombination mit XXENA – eine sehr rührige Kollaboration (siehe Besprechung hier) – bietet kühle, technische und zischende Drones, die durch knackende Rhythmen an Fahrt aufnehmen. Pausen mit losen, noisigen Sounds liegen dazwischen, so dass insgesamt der Eindruck einer maschinellen Bewegung – mal schneller, mal langsamer – entsteht. Später stoßen noch fiepende Klänge dazu, die an alte Tonbandgeräte erinnern, und dann setzt auch im Hintergrund die Trompete ein; immer die besten Momente von DBPIT, verhallt und apokalyptisch.
FECALOVE liefern zerrendes, blechernes Gepolter, ungestüm zwar, aber nicht unrhythmisch. Dagegen geschnitten sind dunkle, kaum noch zu hörende Frequenzen, ein ziemlich verlorenes Brummen. Wenn die zischende Vocals einsetzen, ist es fast klassischer Noise.
LES MISTONS starten mit Schnipseln eines italienischen Schlagers, aber auch hier scheppert und brummt allerlei Noisiges gleich mächtig dagegen. Ein klassisch anmutender Chor wird verfremdet, eine opereske Stimme ebenfalls, später fließt das Stück ruhig dahin wie eine Hörspielcollage. Zum Ende hin steht noch eine rhythmischere Sektion, eine Art geloopter Bandsalat mit hektischem Frequenz-Getrommel.
Am skurrilsten ist der letzte Beitrag von MASSIMO CROCE. Irgendwo wabert das Motiv von "Stille Nacht, Heilige Nacht", Stimmsamples ergeben einen längeren Vortrag, wie die Hinführung zu einem alten Film. Es knistert, und dann beginnen seltsame Science-Fiction-Passagen mit viel Sprache abzulaufen, über Sputnik und Raketenstarts, mit Drones und Field Recordings. Klingt wie der Ausschnitt aus einer alten, italienischen Dokumentation über Raumfahrt, inklusive spartanischer Soundtrack. Noch viel mehr Hörspiel als bei LES MISTONS.

Ich weiß nicht einmal, wo und ob es das Teil noch zu bekommen gibt, aber ich empfehle es. Intelligente Passagen mit Noise, Industrial, Dark Ambient und viel Experimentellem, nicht bloßes Gefiepe und Gekrache. Schöne Idee, schöne Verpackung, schönes Tape. Vielleicht mal den Kontakt auf der entsprechenden Seite von DBPIT & XXENA ausprobieren.

 
Michael We. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» DBPIT & XXENA
» DBPIT @ soundcloud
» DBPIT & XXENA @ soundcloud
» DBPIT & XXENA @ youtube

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Zusammenfassung
Ich weiß nicht einmal, wo und ob es das Teil noch zu bekommen gibt, aber ich empfehle es. Intelligente Passagen mit Noise, Industrial, Dark Ambient und viel Experimentellem, nicht bloßes Gefiepe und Gekrache. Schöne Idee, schönes Tape.

Inhalt
C60, Kassette, angeblich limitiert auf 16 Stück

je 1 Track von

DBPIT & XXENA
FECALOVE
LES MISTONS
MASSIMO CROCE
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