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Michael We.

MONGOLITO: Acedia

Seelenleben eines Gitarristen


MONGOLITO: Acedia
Genre: Psychedelic Rock
Verlag: HauRuck!
Vertrieb: TESCO
Erscheinungsdatum:
August 2012
Medium: CD
Preis: ~14,00 €
Kaufen bei: Tesco


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So experimentell, wie man es vom Soloalbum eines Bandgitarristen vermuten könnte, ist "Acedia" gar nicht. Was aber vielleicht daran liegt, dass der Belgier MARC DEBACKER schon genug Gelegenheit hatte, sich musikalisch auszuleben. Immerhin war er zeitweise Mitglied gleich zweier experimenteller Vorzeige-Bands, den US-Crossover-Gruppen DOG EAT DOG (Mitte der 1990er) und MUCKY PUP (mit Unterbrechungen bis heute). Ende der 90er-Jahre entschied sich der Musiker für die Gründung eines neuen Projektes zurück nach Belgien zu ziehen. Dann verliert sich die Spur, die ich versucht habe zu rekonstruieren, bis mit MONGOLITO und dem Debüt "Acedia" nun im August 2012 – schließt man die beiden selbstproduzierten CDRs aus den Jahren 2006 und 2007 aus – plötzlich ein neues Lebenszeichen von DEBACKER auftaucht. Ein sehr persönliches, oft dunkles, aber stets gut zu verarbeitendes.

Der Start fühlt sich äußerst psychedelisch an: Ein einziger, flatternder Orgel-Drone mit Swoops und Swooshes, dazu E-Gitarren-Geknurre. Auch "All These Stones" (02) bleibt düster, eine wabernde Bass-Melodie, zu der die Stimme von NICK CAVE passen würde. Die E-Gitarre schneidet den Song in Stücke, dazu rezitieren verfremdete, verlangsamte Industrial-Vocals; eine elektronisch zitternde Sprechstimme, die später von einem entfernten, weiblichen Feen-Organ unterstützt wird. Ein einziger vertonter Drogentraum, überwiegend in dunklen Farben, aber mit einigen Lichtern.
Mit "From Harlem To Oostend" (03) ändert sich allerdings für beinahe den gesamten Rest des Albums die Farbe. Eine melancholische Surf-Twang-Gitarre von RY COODERs Klon setzt ein, und auch "The Big Coming Down ..." (04) ist eher Metalballade; ein schönes, melancholisches Gitarrenstück Richtung OTWATM, übrigens wie die meisten Passagen des Albums rein instrumental. "NYC Rising" (05) verströmt Post-Punk-Atmo: die nachdenkliche Gitarre zu stoischen Drums vermutlich aus dem Computer und eine verhallte Sprechstimme.
Die zweite Hälfte von "Acedia" ist ebenso abwechslungsreich und bleibt überwiegend bunt: schnell gezupftes, fast klassisches Gitarrenspiel wie von MIKE OLDFIELD, improvisiert wirkende Parts, Bässe wie Glockenschläge, bluesige Melodieabfolgen, Cowboy und Fernost, erneut das Pizzicato-Zupfen einer Surfgitarre. Erst mit dem letzten Stück "Mongolirium" (10) schwingt die Stimmung wieder um: ein düsterer Drone mit unheimlichem Geflüster, außerirdisch.

Spannendes und schönes Album! Die einzelnen Stücke wirken wie unterschiedliche Seelenzustände von DEBACKER, die er zu verschiedenen Zeiten aufgenommen hat. Zwischen psychedelisch und doomig, entspannt und bedrohlich. Nach den ersten zwei Songs geht "Acedia" zwar in eine komplett andere Richtung, als zu erwarten war. Aber wer sich darauf einlässt, bekommt viel Abwechslung und einen Gratis-Trip in die DEBACKER-Dimension.

In Belgien stehen in den kommenden Wochen übrigens einige Livekonzerte an ...

 
Michael We. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» MONGOLITO
» HAURUCK!

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» MONGOLITO: Odyssey
» MONGOLITO: Le Maudit


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Zusammenfassung
Die einzenen Stücke wirken wie unterschiedliche Seelenzustände von DEBACKER, die er zu verschiedenenen Zeiten aufgenommen hat. Zwischen psychedelisch und doomig, entspannt und bedrohlich. Wer sich darauf einlässt, bekommt viel Abwechslung und einen Gratis-Trip in die DEBACKER-Dimension.

Inhalt
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01. Lets Start With Some Pink Medicine (4:23)
02. All These Stones (8:09)
03. From Harlem To Oostend (4:18)
04. The Big Coming Down... End Of Self-Esteen (3:45)
05. NYC Rising (6:40)
06. Damascus (5:30)
07. Procrastination (5:41)
08. He Ping Ping (2:55)
09. Natureträne (4:04)
10. Mongolirium (3:19)
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