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Michael We.

EMANUELE DE RAYMONDI: Buyukberber ...

... Variations. Klicks und Klarinette passen gut zusammen


EMANUELE DE RAYMONDI: Buyukberber ...
Genre: Ambient
Verlag: Zero Killed...
Erscheinungsdatum:
Oktober 2012
Medium: CD / LP
Preis: ~16,00 €
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Promovideo

Zwei Künstler verschachtelt in einem Werk. OGUZ BUYUKBERBER spielt Bassklarinette und hat sich in recht kurzer Zeit einen eigenen Stil erarbeitet, indem er auf Basis von zeitgenössischen Werken, Jazzmusik und traditioneller türkischer Musik improvisiert. BUYUKBERBER gründete in den vergangenen Jahren eine Reihe von Gruppen, die wohl unter dem Begriff 'Weltmusik' zusammenzufassen sind, und spielte zwei Alben für das renommierte BLUE NOTE-Label ein.
Das besondere Interesse des italienischen Komponisten und Soundbastlers EMANUELE DE RAYMONDI gilt der Vermengung von klassischer und elektronischer Musik. Zum Beispiel hat er eine Art Kammermusik erschaffen, die sowohl auf klassisch-historischen als auch auf modernen 'Instrumenten' wie Laptops gespielt wird. BUYUKBERBER hat bereits Werke von DE RAYMONDI interpretiert, und nun revanchiert sich der Italiener und verarbeitet die Klarinettenläufe seines Kollegen auf eine einmalige und spannende Weise: Er erschafft unter Zuhilfenahme der Originalsounds einen faszinierenden Ethno-Ambient, der moderne und historische Klänge vereint.

Gleich das erste Stück repräsentiert gut den Ansatz des Albums: Leicht technisch veränderte Klarinettenläufe kombinieren sich mit tickenden, elektronischen Beats und Flächen, was per se gleichzeitig sehr modern und traditionell klingt und insgesamt immer wieder ein osteuropäisches Flair verströmt. Viele der melodiereichen Passagen erinnern an die träumerischen Kompositionen von JAN GARBAREK auf dem Saxophon. Ihre Energie beziehen viele Stücke immer wieder aus überraschenden Wechseln. Wenn für längere Zeit das originale Instrument im Vordergrund steht, folgen konsequent elektronische Spielereien, die den Flow entweder unterbrechen oder gekonnt weiterführen. Auch "BV 02" bleibt träumerisch und zeitlos, immer äußerst lebendig aufgrund der improvisatorischen Komponente, aber dennoch genau geplant. Schwebende, geheimnisvolle, manchmal langgezogene und fast schmerzhafte Klarinetten-Drones mit leichter elektronischer Untermalung, dazwischen bewusste Schnitte und Breaks. Je weiter das Album voran geht, desto facettenreicher klingt es: "BV 03" tönt jazzig-improvisiert mit mystischen, schamanischen Elektro-Trommeln, "BV 04" hat mit seinem wahnsinnigen Rhythmus Sogwirkung; hier dient die Klarinette nur noch als Ursprung für Geräusche, die klickend und trommelnd getaktet werden. "BV 05" bietet, sphärisch und geisterhaft, fast Dark Ambient-Flächen, zwischen denen die Klarinette nur versteckt auftaucht. Andere Stücke bleiben beinahe klassisch und erinnern mich an WAKEFORDsche Kompositionen oder an impressionistische Meister wie DEBUSSY. Dagegen wiederum stehen fast experimentelle, dissonante Klopf- und Strukturstücke.

Ein zauberhafter, entspannender Trip, der scheinbar Gegensätzliches vereint. Die warmen, entrückten Töne der Bassklarinette umhüllen die klickenden, tickenden Sounds, oder umgekehrt: Zwischen synthetischen Ambient-Betten liegen die Klarinettenläufe passgenau. Tolles Experiment, welches seine geheimnisvolle Stimmung das gesamte Album über halten kann. Da die "Buyukberber Variations" zumindest in Deutschland erst im Herbst erscheinen sollen (Anfang Oktober), ist das Werk ein erster Anwärter auf den besten Soundtrack für länger werdende Nächte.

Ausschnitte

 
Michael We. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» Albumseite des Labels


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Zusammenfassung
Ein zauberhafter, entspannender Trip, der scheinbar Gegensätzliches vereint. Die warmen, entrückten Töne der Bassklarinette umhüllen die klickenden, tickenden Sounds, oder umgekehrt. Tolles Experiment, welches seine geheimnisvolle Stimmung das gesamte Album über halten kann.

Inhalt
CD oder LP

01. BV 01 (5:30)
02. BV 02 (3:39)
03. BV 03 (4:35)
04. BV 04 (2:07)
05. BV 05 (2:13)
06. BV 06 (4:05)
07. BV 07 (4:25)
08. BV 08 (3:12)
09. BV 09 (2:47)
10. BV 10 (4:01)

~ 37 min.
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