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Michael We.

LUNAR ABYSS DEUS ORGANUM: Atanimonni ...

... Aitnatsbus. Geheimnisvolles aus Russland


LUNAR ABYSS DEUS ORGANUM: Atanimonni ...
Genre: Drone
Verlag: Drone Records
Erscheinungsdatum:
April 2012
Medium: Vinyl 10''
Preis: ~12,00 €
Kaufen bei: Labelshop


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Zumindest der vordere Teil des Projektnamens dürfte dem einen oder anderen Leser bekannt sein: Hinter LUNAR ABYSS oder auch dem LYNAR ABYSS QUARTET steckt EVGENY SAVENKO, einer der interessanteren Vertreter der Industrialszene aus St. Petersburg. Tatsächlich handelt es sich trotz der leichten Abänderung des Namens um ein und dieselbe One-Man-Band. Klanglich bedeutet das eine Kombination aus Industrial, einigen traditionellen Folklore-Elementen sowie Soundexperimenten, welche häufig auf Field Recordings basieren. Diese Mischung wirkt oft sehr trance-artig, rituell und naturverbunden, was unter anderem wiederum daran liegt, dass die verwendeten Geräusche und Klänge – dieses Mal etwa Sängerinnen vom Volk der Samen – exzessiv geloopt werden. Nun legt der Russe mir "Atanimonni Aitnatsbus" die erste 10inch innerhalb der SUBSTANTIA INNOMINATA-Reihe von DRONE RECORDS vor, und sie ist sowohl akustisch als auch optisch sehr gelungen.

Die erste Seite ("Atanimonni") besteht aus dichtem, tiefem Ambient-Sound, in den eine Reihe organischer Geräusche hineinspielen, zum Beispiel Glockengeläut. Aufgenommen wurden die meisten Field Recordings für "Atanimonni Aitnatsbus" übrigens in den Karpaten. Das lange Stück ist über weite Strecken sehr beeindruckend, sehr dicht. Melodiöse Drones dröhnen im Hintergrund (und klingen ebenfalls 'echt', also nach akustischen Instrumenten), die Streichercollage erinnert an ein klassisches Orchester. Stetige Geräusche lassen keine Unaufmerksamkeit zu, es schellt und pfeift immer weiter, während die Zeitlupenmelodie im Hintergrund wabert. Im Verlauf schieben sich mehrere Klangschichten übereinander, die Musik endet aber nie im undurchsichtigen Noise-Chaos, sondern bleibt immer so übersichtlich, dass sie noch ästhetisch wirkt. Überhaupt ist die Produktion von direkter, erdiger Art (wie bei vielen Russen), "Atanimonni" will stets Kontakt aufnehmen. Wirklich umwerfend!
Etwas anders gelagert ist mit "Aitnatsbus" die zweite Seite. Zu Beginn scheint jemand seine Küche aufzuräumen, leere Flaschen oder Ähnliches kullern stereo durch die Lautsprecher. Zwar ist der Sound nach wie vor ungeheuer nah und dicht, aber es sind eben vor allem Geräusche. Erst später, durch die erwähnten folkloristischen Gesänge, bekommt das Stück mehr Kraft und Klang, macht einen Ausflug in die für LUNAR ABYSS typischen, schamanischen Regionen.

Das wunderbare Landschafts-Artwork von ARTYOM OSTAPCHUK (KRYPTOGEN RUNDFUNK) rundet die wie gewohnt hochwertige SUBSTANTIA-Veröffentlichung ab. EVGENY SAVENKO, neben LUNAR ABYSS an vielen weiteren Projekten (RITUALNAYA BIOINGENERIA, SADOGIPNOZ) und Labels (wie BIOSONAR) beteiligt, kann selbst mit Küchensounds eine so konzentrierte Atmosphäre erzeugen, dass Weghören nicht in Frage kommt. Highlight ist "Atanimonni", über die gesamte Länge hinweg eines der besten Drone- / Dark Ambient-Stücke, das mir in den vergangenen Jahren untergekommen ist.

 
Michael We. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» LUNAR ABYSS @ discogs


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Kommentare
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BioSonar^Lab
biosonar (23-06-2012, 18:14)
Danke für den Bericht))
neue Klänge zu hören:
http://soundcloud.com/lunarabyss

Zusammenfassung
Industrial, Folklore-Elemente und Field Recordings. EVGENY SAVENKO aus St. Petersburg kann selbst mit Küchensounds so eine konzentrierte Atmosphäre erzeugen, dass Weghören nicht in Frage kommt. Highlight ist "Atanimonni", eines der besten Drone- / Dark Ambient-Stücke der vergangenen Jahre.

Inhalt
* 10inch
* farbiges Vinyl (blau oder schwarz-weiß)
* lim. 500

A: Atanimonni
B: Aitnatsbus

~ 23 min.
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