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Michael We.

LAKOBEIL: Crash! (EP)

Kantiger Synthiepop, schnell nachgelegt


LAKOBEIL: Crash! (EP)
Genre: Synthiepop
Verlag: Echozone
Erscheinungsdatum:
27. April 2012
Medium: Download
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Mit ihrem Debüt aus dem vergangenen Winter ("Strange Encounter", Besprechung, alle Songs zum Anhören siehe oben) bekamen LAKOBEIL überraschend viel Aufmerksamkeit, unter anderem Artikel in größeren Printmagazinen. Überraschend deshalb, weil ihr Synthpop mit EBM-Einschlag eher in den 80ern oder allenfalls frühen 90ern zu verorten wäre, nicht in der Jetztzeit. Viele Rezensenten (ich auch) fanden gerade diese Zeitlosigkeit charmant.
Nun schiebt das produktive Duo aus einem Fundus vieler schon fertiger, neuer Songs eine Download-EP nach, die Ende April wiederum auf ECHOZONE veröffentlicht wird. In seiner Presseinfo greift das Label die Retro-Begeisterung der Medien auf und bezeichnet DIRK LAKOMY (Ex-IN MY ROSARY) und TOBIAS BIRKENBEIL nun liebevoll als 'Veteranen'. Fünf Stücke präsentieren die beiden (altersmäßig übrigens irgendwo in den Dreißigern bzw. Vierzigern), darunter ein Cover von "Warm Leatherette", im Original die B-Seite der einzigen Single von THE NORMAL, dem Ein-Mann-Projekt des späteren MUTE RECORDS-Gründer DANIEL MILLER (1978). Hier befinden sich LAKOBEIL in guter Gesellschaft, der Song wurde schon von LAIBACH, DURAN DURAN und anderen neu interpretiert.

Der Titeltrack "Crash!" (01) führt sofort wieder in die 80er, etwa hin zu dem schon in der Albumbesprechung erwähnten GARY NUMAN. Synthesizer (na klar), die an einigen Stellen von einer Frau unterstützte und leicht schräge Stimme von TOBIAS, analog klingende Effekte und eine Drummachine, die gute Arbeit verrichtet, antreibt. Bei "Days In Oblivion" (02) musste ich zunächst spontan an ""This Beat Is Technotronic" aus den 90ern denken. Das Stück entpuppt sich im Verlauf als sympathisch dezenter Clubhit: analoger, melodischer Synthiepop, tanzbare Elektronik, insgesamt einprägsamer als der Opener. Die metallenen Effekte bei "Right Or Wrong" (03), der sich erst beim zweiten oder dritten Durchlauf als einprägsam entpuppende Refrain und zarte Dissonanzen erinnern dann zum ersten Mal so richtig an das Album. Passend dazu geht "2 Tone Monotone" (04) auch wieder pumpender, hämmernder zur Sache. "Warm Leatherette" (05) schließlich orientiert sich sehr am Original, bleibt mit dem Sprechgesang genauso punkig und eckig, wirkt allerdings mit seinen zackigen Beats ein Stück flotter als das Vorbild; ein Sprint durch den Punk- und Waveparcours der 1980er-Jahre.

Wem das Album gefiel, der ist auch mit den fünf neuen Songs gut bedient. Synthetische, poppige Elektronik mit einigen Ecken und Kanten; scheinbar aus der Zeit gefallen und deshalb auf eine sehr liebenswerte Art schrullig.

Original von "Warm Leatherette"

 
Michael We. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» LAKOBEIL-Biografie
» Labelseite von LAKOBEIL

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Zusammenfassung
Wem das Album gefiel, der ist auch mit den fünf neuen Songs gut bedient. Synthetische, poppige Elektronik mit einigen Ecken und Kanten; scheinbar aus der Zeit gefallen und deshalb auf eine sehr liebenswerte Art schrullig. Inklusive eines flotten "Warm Leatherette"-Covers!

Inhalt
1. Crash! (4:46)
2. Days In Oblivion (4:30)
3. Right Or Wrong (4:49)
4. 2 Tone Monotone (4:23)
5. Warm Leatherette (3:31)
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