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Tony F.

THE MOUNT FUJI DOOMJAZZ CORPORATION

Egor


THE MOUNT FUJI DOOMJAZZ CORPORATION
Genre: Experimental
Verlag: Denovali
Vertrieb: Cargo
Erscheinungsdatum:
März 2012
Medium: CD
Preis: ~16,00 €
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Doom Metal, Drone, (Dark) Ambient sind Begriffe, die in den letzten Jahren deutlich Konjunktur hatten. Aber Doom Jazz? So jedenfalls lautet ein Namensbestandteil der THE MOUNT FUJI DOOMJAZZ COOPERATION, welche ein Alter Ego des THE KILIMANJARO DARKJAZZ ESSEMBLE ist. Dieses Projekt hat es sich auf die Fahnen geschrieben, dem Hörer Drone oder Ambient auch mittels Blas- und Streichinstrumenten nahe zu bringen. Richtig jazzig wird es allerdings nicht. Lediglich Spuren lassen sich an einigen Stellen finden oder im selten eingesetzten Schlagzeug erahnen. Mit Instrumenten wie Gitarre, Bass, Schlagzeug, Violine und Posaune sowie der nur als Instrument eingesetzten Stimme von CHARLOTTE CEGARRA gelingt es jedenfalls, ein äußerst spannendes Werk zu präsentieren, das von echtem musikalischem Können getragen wird und dem es gelingt, packende Atmosphären zu schaffen. Dabei dürfte die Wirkung, die diese vier ineinandergewobenen, überlangen, live eingespielten Stücke auf das Publikum im russischen Moskau hatten, enorm gewesen sein. 

Recht ruhig, eingeleitet von russischen Sprachsamples, werden zunächst ganz langsam und behutsam die Spuren übereinandergeschichtet und die Flächen ausgerollt und verstärkt, bis es gleich im ersten Stück zu teils massiven musikalischen Explosionen kommt. Großartige Melodien oder Akkordsätze sollte man aufgrund der Besetzung allerdings nicht erwarten - es soll schließlich kein typischer Orchester- oder Band-Sound präsentiert werden. Hier geht es um den experimentellen Flächensound, um das Auf- und Abbauen von Spannung, wobei es natürlich zu keinen instrumententypischen (Solo-)Kapriolen kommt - der Gesamtsound ist der Star. Sprachsamples, aber auch behutsam eingesetzte Elektronik und Effekte werden auch in den folgenden Stücken verwendet, setzen Reizpunkte, überdecken allerdings nie den organischen Charakter, der sich in teilweise auch gefühlvollen Streicherparts oder Bläserexperimenten zeigt. Dabei wirken die ersten beiden Stücke aber insgesamt noch etwas organischer, vielleicht seelisch etwas psychedelischer angelegt als die letzten beiden Stücke, die doch technischer und rhythmisch-maschineller herüberkommen, damit aber auch ihren eigenen Reiz ausstrahlen. 

"Egor" ist jedenfalls eine höchst interessante Platte, die viele zu technische Drone- oder Ambientalben aufgrund der organischen Seele um Längen schlägt und wo alleine die Umsetzung dem Hörer deutlich Spaß bereitet. Live dürfte das Ganze zudem ohne jede Frage deutlich interessanter sein als so manch anderer Act in diesem Feld.

 
Tony F. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» Homepage des THE KILIMANJARO DARKJAZZ ENSEMBLE


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Inhalt
01. Lift Mashiny
02. Stuchat' Kulakom Lestnitsa
03. Kosmonavt Rasputina
04. Steklo Unichtozheno
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