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Michael We.

KEY: Silver Moon Slumber

Märchenhafter, psychedelischer Neofolk


KEY: Silver Moon Slumber
Genre: Neofolk
Verlag: Anima Arctica
Erscheinungsdatum:
2011
Medium: CD
Preis: ~10,00 €
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Über den Hintergrund von KEY ist vor wenigen Wochen auf NONPOP schon einiges zu lesen gewesen. JUHA, Kopf des finnischen Folk- und Neofolk-Labels ANIMA ARCTICA, ist selbst Teil des Duos. Im Interview hat er uns über die musikalische Zusammenarbeit mit dem Frontmann von CIRCLE OF OUROBORUS (RAUTA) berichtet und sie so beschrieben: "Ich schätze mal, man könnte den Stil dieser Band als Hybriden aus Neofolk und Post-Punk bezeichnen. Die Musik kommt unmittelbar aus dem Bauch, akustisch und manchmal auch unpoliert und punkig, aber immer mit der typischen Tiefe des Neofolk. Die Texte sind eine Gratwanderung auf der dünnen (und oft unsichtbaren) Linie zwischen okkultem Wissen auf der einen und Märchen und Geschichten auf der anderen Seite." Das zweite und bis dato letzte Vollzeitalbum von KEY heißt "Silver Moon Slumber" und ist zwar schon vor einigen Monaten erschienen. Es verdient aber wie alle ANIMA ARCTICA-Produkte Beachtung, weshalb es hier trotzdem besprochen wird.

Die ersten Takte erinnern massiv an NAEVUS, wozu die Umschreibung eines Hybriden aus Neofolk und Post-Punk ja perfekt passt. Auch die Instrumentierung ist vergleichbar: ein Akkordeon (oder ein ähnliches Instrument, welches dronige, lang anhaltende Begleittöne hervorruft), ein Bass und eine Akustikgitarre. Außergewöhnlich ist die Stimme: hell, fast durchscheinend (vermutlich absichtlich so produziert) und mit nicht von der Hand zu weisenden Parallelen zu ALAN PARSONS PROJECT - etwa wie ERIC WOOLFSON zu "Gaudi"-Zeiten.
Psychedelischer Neofolk mit einem ordentlichen Schuss Prog-Rock, mit Bass und schepperndem, blechernem Schlagzeug. Viele Lieder liegen in ihrer Anmutung irgendwo zwischen den DIJ-Klassikern "Brown Book" und "But What Ends When The Symbols Shatter", manche Stücke wie "The Golden Chariot" (06) klingen ganz besonders nach DOUGLAS P., nachdenklich-entspannt zu Bass, Schlagzeug und Gitarre. Spätestens ab hier verschwindet die Singstimme übrigens nie wieder aus dem Kopf. Wunderschön der zehnte und letzte Song ("...Of Blood And Bones Of The Universe"), über alle Maßen wehmütig, die (wenigen) Instrumente spielen perfekt zusammen, und thematisch geht es um Vergänglichkeit.

Die Texte von KEY (hier durchweg in Englisch) sind sehr mystisch und metaphorisch, Neofolk-Bezüge aber unübersehbar, wie allein durch die Titelgebung zum Beispiel bei "To The Heart Of Europe" (03). Die Anmutung ist insgesamt sehr verträumt, schemenhaft, wofür auch das wirklich - im wahrsten Sinne des Wortes - märchenhafte Cover-Artwork steht. Die meisten Songs sind zwar nicht so einprägsam, dass sie gleich beim ersten Mal haften bleiben, aber es ist diese magische Stimmung, die auslöst, dass man "Silver Moon Slumber" immer wieder hören will. Ein empfehlenswertes Neofolk-Album, welches nicht nur rückwärtsgewandt alte inhaltliche und musikalische Klischees bedient, sondern zehn zeitgemäße und herrliche Stücke präsentiert.



 
Michael We. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» Labelblog

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Zusammenfassung
Ein empfehlenswertes Neofolk-Album, welches nicht nur alte Klischees bedient, sondern zehn zeitgemäße, herrliche Songs präsentiert. Nicht so einprägsam, dass sie gleich beim ersten Mal haften bleiben, aber es ist diese magische Stimmung, die auslöst, dass man "Silver..." immer wieder hören will.

Inhalt
01. Regal Thieves
02. Houses Of The Moon
03. To The Heart Of Europe
04. Anchorless
05. Honey Sun
06. The Golden Chariot
07. Two Voices
08. Harvest The Ashes
09. The Mountain And The River
10. ...Of Blood And Bones Of The Universe
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