CONTREPOISON: ... Until Next Morning

Genre: Angst Pop
Verlag: AVANT! Records
Vertrieb: TESCO
Erscheinungsdatum:
April 2011
Medium: Vinyl 12''
Preis: ~13,00 €
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Kategorie: Rezension
Erstellt: 16.01.2012
Wörter: 317
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Der Kanadier PIERRE-MARC TREMBLAY ist schon seit einigen Jahren mit verschiedenen Projekten im musikalischen Untergrund unterwegs und hat in diesem Zeitraum schon etliche Veröffentlichungen – zumeist Kassetten – unters Volk gebracht. Im Jahr 2010 kam schließlich eine Kassette seines Projekts CONTREPOISON mit vier Stücken heraus, die nun schon einige Zeit auch als Vinyl-EP vorliegt.

Die vier Stücke von „… Until Next Morning“ lassen sich musikalisch irgendwo zwischen 80er-Minimalelektronik und Angst-Pop verorten. Will heißen: leichtfüßige Sequencerläufe und luftige Beats lässt man weg, um eher mit flächigen und reibenden Sounds ein Gefühl von Tristesse und Melancholie zu vermitteln. Die zurückgenommene aber präsente Stimme passt zudem perfekt. Würde man musikalische Vergleiche suchen wollen, so könnte man ruhigere Stücke von ECHO WEST nennen.

Die Platte beginnt mit dem noch etwas rhythmischeren „… Until Next Morning“, in dessen Text eine Vergeblichkeit und ein Bild der Einsamkeit und Isolation heraufbeschworen wird, wenn es immer wieder heißt „I keep walking the same path, in vain, I’ll keep on walking until next morning“. Danach folgt das eher düstere „The Snake Has Bitten His Tail“, das den Hörer tiefer in die Melancholie hinabzieht. „Heartbeat“ fällt wieder etwas druckvoller aus, wobei hier vor allem der drängende, ja post-punkige Gesang das Stück nach vorne treibt. Mit dem hypnotischen, kratzigen „To Never, Forever“ endet die EP schließlich.

Auch bei dieser Veröffentlichung zeigt es sich, dass das EP-Format immer noch interessant und heutzutage glücklicherweise noch bei Vinyl-Veröffentlichungen üblich ist: Fokussiert auf wenige Stücke. Keine Reizüberflutung durch Füllmaterial und die Vermeidung von 70-Minuten-Alben, die niemand braucht. So punktet diese Veröffentlichung von CONTREPOISON unter anderem auch durch ihre Straffheit und Übersichtlichkeit. Zudem schafft man eine klangliche Szenerie, die nicht im Sumpf so mancher doch eher beliebiger Retro-Minimalelektronik-Gefilde versinkt. Natürlich gibt es noch Raum für Weiterentwicklung. Etwa was den Abwechslungsreichtum in der Songstruktur angeht. Die vier durchaus ansprechenden Stücke machen allerdings auf jeden Fall Lust auf mehr.