Mit „Thrones” machten AUERBACH TONTRÄGER Anfang November ein SOL INVICTUS-Album wieder zugänglich, das zu seiner Entstehungszeit 2002 die Fangemeinde spaltete. Während sich die eine Fraktion an den jazzigen Einflüssen störte und eingängige Hits vermisste, feierte die andere Seite „Thrones” als eines der besten Werke im Schaffen WAKEFORDs überhaupt ab. „Thrones“ markierte eine Wende im Opus von SOL INVICTUS: Es war nicht nur das letzte reguläre Album, das via WORLD SERPENT veröffentlicht wurde, sondern auch das letzte, an dem Sängerin SALLY DOHERTY und MATT HOWDEN mitwirkten. Obwohl sich sowohl Basser KARL BLAKE als auch Trompeter ERIC ROGER instrumental voll entfalten können und hörbar Spaß haben, ist „Thrones“ stark vom Multiinstrumentalisten HOWDEN geprägt und nähert sich stilistisch stark an diverse WAKEFORD-/HOWDEN-Projekte an. So war es nicht nur die mancherorts angeprangerte Jazz-Lastigkeit, die alte Fans verstörte, sondern der insgesamt eher introvertierte, ruhige und progressive Touch des Albums. Vor allem die erste, instrumentallastige Hälfte der Platte verlangt dem Hörer einiges ab. Mit „Do and Say“ ist aber auch ein klassischer SOL INVICTUS-Song in all seiner Klasse zu finden. Für aufgeschlossene Prog Folk-Freunde bietet die A-Seite mit „Gods“, „Gonesville“ und „Thrones“ auch so ein Fest musikalischer Sinnesfreuden. Die zweite, noch stärkere Hälfte enthält mit der Vertonung des Jazzstandards „The Thrill is Gone“ und den mächtigen „Driftwood Thrones“ und „No Gods“ einige der besten SOL INVICTUS-Werke überhaupt. Zusätzlich aufgewertet wird die Wiederveröffentlichung durch die beiliegende Bonus-CD. Gemeint sind weniger die wohl eher der Vollständigkeit halber beigefügten Demo-Versionen der Songs „In God We Trust“ und „Then He Killed Her“ (ursprünglich auf der SOL INVICTUS-Kompilation „The Giddy Whirls of Centuries“ erschienen). Überzeugender sind da eher fünf Lieder der starken, eigentlich schon fast eine gesonderte Veröffentlichung werten SOL INVICTUS-Zusammenstellung „The Angel“ aus dem Jahr 2004: Neben zwei „Eve“-Versionen sind das eine instrumental gehaltene Version von „It's A Beautiful Day“, das betörende „The Angel“ und das starke, mit JOE BUDENHOLZER (BACKWORLD) eingespielte „In The Wake of the Wolf“. Das beklemmende „Light Me The Candle“ kennt mancher Hörer bereits von der SOL INVICTUS / HAWTHORN / SIEBEN-Split „Writ in Waters“. Von den beiden CYNFEIRRD-Nachwuchs-Glückwunschsamplern „Songs for Landeric“ bzw. „Alienor“ haben es das angenehm old schoolige „Owl and Pussycat“ und das ruhige „Welcome“ auf die CD geschafft. Abgeschlossen wird der Bonus-Part von einer in Paris aufgenommenen Live-Version des unkaputtbaren Klassikers „Amongst the Ruins“, die zuvor einigen europäischen Musikmagazinen beilag. Ist „Thrones“ nun heiß oder Scheiß? Der Rezensent tendiert ganz klar zur ersten Option. AUERBACH TONTRÄGER ehrt auch diesen Klassiker in optisch bester Aufmachung. Leider haben sich hier erstmals einige Ungereimtheiten eingeschlichen: Im Booklet wird der Text von „Then He Killed Her“ dem Song „Thrones“ zugeschlagen. Im Gegensatz zu anderen SOL INVICTUS-Wiederveröffentlichungen werden die Mitmusiker der Bonus-Lieder, etwa BUDENHOLZER oder GARY PARSONS (SLEEPING PICTURES), nicht im Beiheft erwähnt. Pflicht ist dieses Re-Release dennoch.
Richard K. für nonpop.de
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Zusammenfassung
Jazz trifft Neofolk, ein moderner Klassiker.
Inhalt
Tracklist
CD 1 1. Gods 2. Do and Say 3. Gonesville 4. Thrones 5. Then He Killed Her 6. In God We Trust 7. Driftwood Thrones 8. The Thrill is Gone 9. No Gods 10. In the Blink of a Star CD 2 1. In God We Trust (demo) 2. Then He Killed Her (demo) 3. The Angel 4. It's a Beautiful Day (instrumental remix) 5. In the Wake of the Wolf 6. Eve (instrumental) 7. Eve (acoustic) 8. Light me the Candle 9. Owl & Pussycat 10. Welcome 11. Amongst the Ruins (live in Paris) |