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Thomas L.

THE DEVIL'S BLOOD: The Thousandfold ...

... Epicentre


THE DEVIL'S BLOOD: The Thousandfold ...
Genre: Psychedelic Rock
Wörter: 838
Erscheinungsdatum:
November 2011
Medium: CD
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Die niederländischen Okkultrocker von THE DEVIL'S BLOOD legen mit "The Thousandfold Epicentre" nun endlich ihr zweites Album vor. Die Band ist trotz spartanischer Diskografie längst Kult und hat vielfach das Unmögliche geschafft: Sie spielt psychedelischen Rock der 70er und verbindet die Musik von Bands wie HAWKWIND mit dem Okkult- Image von COVEN – und dennoch erfahren sie starke Akzeptanz der ansonsten nicht gerade für übermäßige Toleranz bekannten Black Metal-Szene und feiern unter anderem stetige Brüderschaft mit den schwedischen WATAIN. Weiterhin sind THE DEVIL'S BLOOD trotz Rock, Tierblut im Gesicht und einer schnörkellosen Bekenntnis zu Satan Lieblingskinder im deutschen Feuilleton von SPIEGEL bis WELT. Zwar wird die ideologisch-spirituelle Ausrichtung immer ein wenig ironisch zur Kenntnis genommen, aber für die Musik findet man stets euphorische Worte und Superlative. So ändern sich die Zeiten: Wäre das Tragen eines THE DEVIL'S BLOOD-Shirts in den 80er Jahren (wenn es sie denn gegeben hätte) noch Thema für den Elternsprechtag, so bekommt man heute Absolution durch die Tagespresse. Doch darin liegt natürlich auch eine Gefahr für die Band, denn Szeneapostel sehen es nicht gern, wenn das Establishment Gefallen an „ihren“ Bands findet und schreien schnell nach Verrat und Verkauf – auch wenn TDB sicherlich die letzten wären, denen man diesen Vorwurf machen kann, sind sie in ihrer Haltung doch konsequent und kompromisslos wie eh und je. Und überhaupt: Wenn GAAHL von GORGOROTH sich schon den "Gay of The Year"-Award abholt, dann können SL und F auch blutüberströmt den Bambi 2012 entgegennehmen und ins Ritualwerk einschmelzen. Solange das Endergebnis stimmt, ist das ohnehin alles irrelevant.
Daher zum wirklich Wichtigen, zur Musik: Und da sind sich TDB glücklicherweise absolut treu geblieben und haben eine konsequente Fortsetzung von "The Time Of No Time Evermore" geschaffen. Veränderungen haben sich allenfalls im Detail vollzogen; FARIDAs Gesang ist deutlich stärker geworden; sphärischer in den psychedelischen Parts und kräftiger in den Rockstücken. Die Gitarrenarbeit ist ebenfalls verfeinert; hört man das Album durch, hat man monumentale und orchestrale Passagen im Kopf, die jedoch meist allein durch Gitarren in allen nur möglichen Spielarten geschaffen werden.
Nach dem üblichen Sphärenintro geht es mit "On The Wings Of Gloria" gleich rockig los; dominante Riffs und der theatralische, über allem schwebende Gesang von F. zelebrieren eine Hymne auf Dunkelheit und Tod. Fs Gesang ist klarer und reiner als auf den vorherigen Scheiben, statt gedoppeltem Gesang kommt sie eine Spur präsenter denn je daher. Am Ende sorgen dezente Piano-Tupfer für einen poppigen Charakter, was keineswegs negativ gemeint ist – schon der Kultsong von TDB schlechthin, "Christ Or Cocaine", ist an Eingängigkeit im positiven Sinne kaum zu überbieten.
"Within The Charnel House Of Love" schraubt den Gesang eine Spur tiefer und wird zunächst von den Drums getragen bis sich die Stimme wieder erhebt und das Stück bis zum Ende dominiert; hier sind die Gitarren ausnahmsweise mal wenig präsent, was für Abwechslung sorgt.
"Cruel Lover" ist purer Psychedelicrock; gesanglich wird auch hier die Anlehnung an die legendäre JINX DAWSON von COVEN deutlich, auch wenn TDB deutlich weniger sperrig sind als die bis heute magisch umtriebigen Mitglieder des 1967 gegründeten Vorbildes. Die Bassspur gemahnt an BLACK SABBATH zu "Heaven & Hell" Zeiten oder eben auch an IRON MAIDEN.
"She" stellt wiederum die Stimme in den Vordergrund und etabliert F gleichberechtigt als Frontfrau neben Bandchef und Bruder SL.
"The Thousandfold Epicentre" bildet dann für mich den Höhepunkt der CD; ein achtminütiges, verschachteltes Stück mit verschiedensten Passagen und Melodiebögen. Sich stetig steigernd wird in diesem Stück alles herangezogen, was die Musik von TDB ausmacht.
Ein weiteres Glanzlicht ist das von TOMMIE ERIKSSON verfasste "Fire Burning", ein melodischer Hit, der das Potential zum Bandklassiker hat. ERIKSSON ist ein Bruder im Geiste und kein Unbekannter in der musikalischen und okkulten Szene: musikalisch war er mit NOCTURNAL RITES, THERION, SHADOWSEEDS, LAPIS NIGER und aktuell mit SATURNALIA TEMPLE unterwegs, magisch ist er langjähriger Bestandteil der schwedischen Left Hand Path-Szene und bekannt als Buchautor und führendes Mitglied von DRAGON ROUGE.
Mit "The Madness Of Serpents" wird es dann noch einmal feierlich und bombastisch; der Gesang sakral und hymnisch. Es mündet dann im letzten Stück "Feverdance", das zeigt, dass man auch mit Gitarren Ritualmusik erschaffen kann. Ein fantastischer Abschluss eines großartigen Werkes. "The Thousandfold Epicentre" enthält keinen einzigen Ausfall; jedes Stück hat seine Berechtigung, hier stimmt alles.
Alles in allem ein großartiges Album, das jeden bisherigen Fan glücklich machen wird und es der Band zweifellos ermöglichen wird, ihre Fangemeinde einmal mehr zu vergrößern. TDB sind weiterhin eine absolute Ausnahmeerscheinung der Musikszene; sie sind musikalisch überragend und spirituell authentisch und in beiden Aspekten absolut kompromisslos; ein selten stimmiges Gesamtkunstwerk, wie man es selten erleben darf. Eines der ganz großen Alben des Jahres 2011 – absolute Empfehlung!
Wunderbar auch die limitierte, großformatige Ausgabe des Albums, die mit schönem okkulten Artwork und Siegeln der Bandmitglieder daherkommt. Das Lesen der in die Bilder integrierten Texte ist zwar keine leichte Aufgabe, aber unterstreicht den künstlerischen Anspruch der Band.


 
Thomas L. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» youtube-Mix für DEVIL'S BLOOD


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Zusammenfassung
Ein großartiges Album, das jeden bisherigen Fan glücklich machen wird und es der Band zweifellos ermöglichen wird, ihre Fangemeinde einmal mehr zu vergrößern.

Inhalt
01 Unending Singularity (2:17)
02 On The Wings Of Gloria (7:03)
03 Die The Death (3:52)
04 Within The Charnel House Of Love (3:34)
05 Cruel Lover (7:25)
06 She (5:39 )
07 The Thousandfold Epicentre (9:01)
08 Fire Burning (5:05 )
09 Everlasting Saturnalia (6:12 )
10 The Madness Of Serpents (8:27)
11 Feverdance (15:13)
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