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Michael We.

SORGE: ~

Black Metal oder nicht ...


SORGE: ~
Genre: Black Metal
Verlag: T.u.T. / R.u.R.
Erscheinungsdatum:
Juni 2011
Medium: Kassette
Preis: ~8,00 €
Kaufen bei: Labelshop


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Black Metal auf TREUE UM TREUE - REUE UM REUE? Nicht ganz das übliche Profil des kleinen Labels im Norden Deutschlands, obwohl das Sublabel JUST ANOTHER WINTER den 'Post Black Metal' im Untertitel trägt und seit 2009 schon einige Veröffentlichungen herausgebracht hat, sechs an der Zahl inklusive der beiden aktuellen Tapes. Als "grim burlesque chamber black metal" werden SORGE jedenfalls in der Labelinfo angekündigt; beileibe keine schlechte Umschreibung. Zur geheimnisvollen Band gibt es nichts zu sagen, im Netz und im Folder der limitierten Debüt-Kassette (77 Stück, handnummeriert) finden sich – außer einigen Figuren, die auf eine untergegangene Kultur wie die Azteken hindeuten – keine verwertbaren Infos.

Verzerrte Gitarren, kreischende Vocals? Gut, das könnte rein äußerlich durchaus Black Metal sein. Aber irgendwas ist auf dieser Produktion von Beginn an anders, ungreifbar, verweist auf eine zusätzliche Ebene. Der erste Song, wie gesagt, zerrt und kreischt zwar, ist gleichzeitig aber äußerst melodiös und hat einen wiegenden Rhythmus, so dass die BM-Elemente eher wie eines von mehreren Stilmitteln, ein Baustein des Gesamtkonzepts wirken und nicht genrefüllend sind. Insgesamt kommt mir bei den urigen, aber schönen Soundwänden die kanadische Band MENACE RUINE als Vergleich in den Sinn. Die Geige im nächsten Stück bestätigt den Gedanken eines umfassenderen Konzepts, obwohl auch hier die Stimme kreischt, aber nicht abschreckend, sondern eher urtümlich wirkt. Mit dem wummernden 70er-Jahre-Bass erinnert dieser Track an guten, alten Prog-Rock. Bereits nach zwei Liedern fällt die beschwörende, auf eine alte und untergegangene Welt verweisende Atmosphäre auf, die fast das gesamte Album durchdringt und in einen tiefen, vergessenen Dschungelwald führt.
In puristischeren Schreddertracks wie dem dritten wirken die Schreie ebenfalls wie ein Stilmittel, quasi auf Knopfdruck zugefahren, und Klavier (04, oder täusche ich mich?) und Akkordeon (05) runden vorerst das umfangreiche Portfolio ab. Alles scheint durchkomponiert und entpuppt sich entgegen des allerersten Eindrucks, nicht als wirklich roh und brutal. Weitere Eindrücke in Kürze: Punk, Humppa, Vampirorgel, STURMPERCHT. Der Gesang ist dabei (für mich) durchweg nicht zu verstehen, manchmal Silbentrance, manchmal vielleicht osteuropäisch.

SORGE liefern ein Soundbrett, das zwar an Black Metal erinnert, häufig aber darüber hinaus geht oder auch nichts damit zu tun hat. Entfernte Ähnlichkeiten mit MENACE RUINE oder STURMPERCHT wurden erwähnt, ansonsten ist das Tape eine aparte Eigenkreation aus vielen Bestandteilen, neben kreischender Stimme und Gitarre auch folkigen wie Geige oder Akkordeon. Die wohl bewusst schmale und etwas ‘entfernte’ Produktion ist trotz des ‘Brettfaktors’ nie überdreht, sondern trägt zum mysteriösen Gesamtbild bei; Aufnahmen dunkler Rituale einer vergessenen Welt. Nur von dieser Stimmung her, nicht musikalisch, erinnern SORGE übrigens auch an “Zwergenlieder” von GNOSTIC GNOMES (NONPOP-Besprechung), einer Gruppe, die teilweise aus den Labelbetreibern besteht. So liegt auch bei SORGE der Verdacht nahe, dass TUT - RUR-Mitglieder beteiligt sind. Vielleicht können wir das Geheimnis mit dem hoffentlich bald erscheinenden Nachfolger lüften ...

 
Michael We. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» MENACE RUINE @ Nonpop (1)
» MENACE RUINE @ Nonpop (2)


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Zusammenfassung
SORGE liefern ein Soundbrett, das zwar an Black Metal erinnert, häufig aber darüber hinaus geht oder auch nichts damit zu tun hat. Eine aparte Eigenkreation aus vielen Bestandteilen, neben kreischender Stimme und Gitarre auch Geige oder Akkordeon. Dunkle Rituale aus einer vergessenen Welt.

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