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JOHN FOXX AND THE MATHS: Interplay

Zurück nach vorn


JOHN FOXX AND THE MATHS: Interplay
Genre: Synthiepop
Verlag: Metamatic...
Vertrieb: Cargo
Erscheinungsdatum:
16.04.2011
Medium: CD, MP3
Preis: ~16,00 €
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Glücklicherweise scheint an dem Gerücht, dass JOHN FOXX über kein allzu kleines Ego verfüge, durchaus etwas dran zu sein. Denn so drückt er auch seiner neuesten Kooperation mit einem anderen Künstler wieder mit Nachdruck seinen Stempel auf. Nach u.a. LOUIS GORDON, ROBIN GUTHRIE und JORI HULKKONEN arbeitet er diesmal mit BENGE (BEN EDWARDS) unter dem Namen JOHN FOXX AND THE MATHS zusammen und dass das Infoblatt von einem Debütalbum spricht, könnte tatsächlich für eine längere Liaison sprechen.
Rein technisch gesehen passen die beiden natürlich bestens zusammen. Auf der einen Seite der große, alte Mann des New Waves, der zunächst als erster Frontmann von ULTRAVOX, und dann natürlich mit seinem Solo-Meilenstein „Metamatic“ (1980) die typische Neon-Coolness des Früh-1980er Synthiepops initiierte und es schaffte, jedes noch so simple Lied kunstsinnig wirken zu lassen, auf der anderen der finnische Soundtüftler und fanatische Sammler von analogen Synthesizern, dessen 2008er Album „Twenty Systems“ von BRIAN ENO als „brillanter Beitrag zur Archäologie der elektronischen Musik“ bezeichnet wurde. Da sollte eigentlich nichts schiefgehen. Und tut es selbstverständlich auch nicht.

Auf „uraltem“ Equipment eingespielt, aber höchst zeitgerecht produziert, macht „Interplay“ die damalige Faszination des Electro Waves auch für heutige Ohren wieder erfahrenswert. Leicht unterkühlt, höchst ideenreich und herrlich schnörkellos. Praktisch der direkte Nachfolger des bereits erwähnten „Metamatic“-Albums, auf dessen Wiederhören vor allem das poppig schöne „Evergreen“ mit Nachdruck besteht. Allenthalben klingen die Songs, als hätte sie JOHN FOXX beim Stöbern in seiner Erinnerungskiste gefunden. Selbst LADYTRON-Sängerin MIRA AROYO, die als Duettpartnerin bei „Watching A Building On Fire“ auftritt, passt sich dieser nostalgischen Durchsicht an und gibt gekonnt die coole Waverin mit lasziver Unnahbarkeit. Was denn auch hervorragend mit FOXXs ganz eigener Sangesart harmoniert. Wirklich wunderbar. Das komplette Album ist Retro im allerbesten Sinne, weil entstaubter klingend als die meisten neuen Synthie-Bands, die sich so gerne auf die 1980er berufen und dabei wohl einiges falsch verstanden haben.

Umso trauriger ist es daher, dass JOHN FOXX wohl auch mit dieser CD wieder neben der breiten Öffentlichkeit seine künstlerischen Kreise ziehen wird. Seit er sich 1995 nach zehnjähriger Absenz mit „Cathedral Oceans“ wieder der Musik widmete (bis dahin arbeitete er ausschließlich in seinem erlernten Beruf als Grafiker), veröffentlicht er nahezu regelmäßig ein Album nach dem anderen (wobei man sich über manche künstlerisch ambitionierten, leicht sakral anmutenden Instrumentalwerke natürlich trefflich streiten kann), kooperiert mit Filmemachern und bildenden Künstlern, organisiert Ausstellungen und so weiter und so fort – und bleibt trotzdem immer nur der Pionier, dessen Namen man schon mal irgendwo gehört hat. Und sei es nur im Zusammenhang mit eben ULTRAVOX (deren Veröffentlichungen vor MIDGE URE an dieser Stelle nochmal ausdrücklich empfohlen seien). Ungerecht? Mit Sicherheit. Aber andererseits: Wer weiß, wohin ihn größerer Erfolg geführt hätte. Vielleicht würde er sich ja heute wie so viele andere bei grenzpeinlichen „Ja-ja-damals“-Shows durch die Arena führen lassen. Wahrlich eine grauenhafte Vorstellung! Dann doch lieber weiterhin ein Geheimtipp mit einem Album wie „Interplay“ unter dem Arm, das mit Sicherheit eine der besten, vielleicht sogar die beste New Wave-Veröffentlichung seit Jahren ist.


 
rak für nonpop.de


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John Foxx & The Maths
Markus B. (28-05-2011, 20:21)
Bei John Foxx lese ich immer zufällig von neuen Veröffentlichungen. Entweder gibt es wieder einmal feine Wiederveröffentlichungen von altem Material oder gleich neue Alben vom Fliessband, wobei die Qualität immer sehr gut ist. Zuletzt mal bei amazon geschaut und gesehen das nach "Interplay" im nächsten Monat schon das nächste Soloalbum in den Startlöchern steht. Gute Rezension übrigens, danke dafür!

Zusammenfassung
Gemeinsam mit BEN EDWARDS entstaubt Altmeister JOHN FOXX seinen typisch unterkühlten Synthiepop und offeriert herrlichen New Wave-Chic zwischen Nostalgie und Futurismus.

Inhalt
1. Shatterproof
2. Catwalk
3. Evergreen
4. Watching A Bulding On Fire
5. Interplay
6. Summerland
7. The Running Man
8. A Falling Star
9. Destination
10. The Good Shadow
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