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Michael We.

THE MAGIC I.D.: I'm So Awake ...

... / Sleepless I Feel. Abstrakt und konkret.


THE MAGIC I.D.: I'm So Awake ...
Genre: Avantgarde
Verlag: Staubgold
Erscheinungsdatum:
6. Mai 2011
Medium: CD / LP
Preis: ~13,00 €
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Überraschung 2011, dieses Quartett. Vier Musiker, die sich solo allesamt eher den abstrakten, experimentellen Klängen verschrieben haben, tun sich zusammen und erschaffen, nun ja, nennen wir es mal 'Neuen Pop'.
Sängerin und Komponistin MARGARETH KAMMERER, gebürtige Südtirolerin. Der Wiener Sänger und Bastler CHRISTOF KURZMANN, zuhause im Freejazz. KAI FAGASCHINSKI, autodidaktischer Jazz-Klarinettist (Mehrklangtechnik!) aus Niedersachsen. Und MICHAEL THIEKE, ursprünglich aus Düsseldorf, ebenfalls an der Jazz-Klarinette. Alle vier spielen erfolgreich allein und in diversen Projekten, treten bei Festivals für Neue Musik wie etwa in Donaueschingen auf und haben schon zahlreiche Alben veröffentlicht; KAI FAGASCHINSKI zum Beispiel war Käpt'n von KOMMANDO RAUMSCHIFF ZITRONE. Die Mitglieder von THE MAGIC I.D. weilen inzwischen alle in Berlin, dort haben sie sich um 2005 unter diesem Namen zu einem weiteren Projekt zusammengetan, 2008 das erste Album "Till My Breath Gives Out" (ERSTWHILE RECORDS) veröffentlicht, dem nun drei Jahre später "I'm So Awake / Sleepless I Feel" (STAUBGOLD) nachfolgt.

Das Geheimnis, besser: eines der Geheimnisse von THE MAGIC I.D. ist wohl, dass abstrakte und konkrete Klänge, Neue Musik und Folk Pop sich hier zu einer faszinierenden Melange verquirlen. Schwer zu fassende Drones aus der Steckdose hinter einer warmen Klarinette, die Akustikgitarre gegen fremde Loops.
Gleich "Atmospheres Of A Beginning" (01) bringt beides gut zusammen, verknotet die zarte, melancholische Gitarre mit einem anhaltenden Ton, der sowohl aus einem Blasinstrument als auch aus komplizierten Schaltkreisen stammen könnte. Grandios die Stimmen im Duett: Sie die vernuschelte Jazzsängerin der 1950er, er der fragile 'weird' Folkheld. Beide nehmen sich alle Zeit der Welt zwischen Noise-Drone und Gitarrengezupfe. "My Hands" (02) ist ähnlich konzipiert, zwischen Gitarre und elektronischer Spielerei (ein tuckernder Loop). Zunächst fehlen die Vocals, eine Klarinette übernimmt diesen Part, dann wieder diese jazzige, gleichzeitig hohe und klare, aber dennoch leicht knarzige Frauenstimme. "Eric Kicks" (03) bringt Beats ins Spiel, mehr Rhythmus durch den Schlagzeugbesen. Es fiept und tutet schräg, jazzige Improvisationen schimmern durch, dazu brüchige männliche Vocals.
Im Verlauf überwiegen die akustischen Klänge, erst "Weary" (06) tönt wieder experimenteller, klingt mit nur einzelnen, wenigen Tönen nach neuer Musik, und "Something" (07) liefert dann auch wieder Rückkopplungen und elektronisches Flirren, beinahe Dark Ambient gegen Ende des Songs. Sensationell ist "Mambo" (08), beide Stimmen im Duett, dazu Gitarre und wärmende Klarinette, hinreißend und mit überraschenden schamanischen Gesängen gegen Ende. Zum Schluss bauen THE MAGIC I.D. das Einstiegsstück um, wieder mit einem elektronischen Fiepen im Hintergrund, ansonsten pure Vocals im Duett, fast acapella.

Ist das aufregend! Vor allem die jazzige Stimme von MARGARETH KAMMERER verleiht dem Album eine ungeheure Lebendigkeit und Wärme. "I'm So Awake ..." ist pulsierend, erfrischend, ohne jemals überfrachtet zu wirken, ganz im Gegenteil; alle Elemente werden bewusst und behutsam eingesetzt. Eine Entdeckungsreise mit vielen Überraschungen zwischen Jazz, Folk, Avantgarde und Wasauchimmer. Musik der Zukunft.

 
Michael We. für nonpop.de



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Zusammenfassung
Ist das aufregend! Vier Künstler, die eher in der abstrakten Musik zuhause sind, werden hier ganz konkret. Erfrischend und pulsierend. Eine Entdeckungsreise mit vielen Überraschungen zwischen Jazz, Folk, Avantgarde und Wasauchimmer. Musik der Zukunft.

Inhalt
01. Atmospheres Of A Beginning
02. My Hands
03. Eric Kicks
04. Children's Tale
05. In My Dreams
06. Weary
07. Something
08. Mambo
09. Liebeslied
10. Feels Like An Ending

~ 49 min.
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