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Michael We.

BLACK MOUNTAIN TRANSMITTER: Black ...

... Goat Of The Woods. Ein Zauberkessel.


BLACK MOUNTAIN TRANSMITTER: Black ...
Genre: Dark Ambient
Verlag: Aurora Borealis
Erscheinungsdatum:
November 2011
Medium: CD
Preis: ~12,00 €
Kaufen bei: Aurora-Label...


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Sich nur von Äußerlichkeiten leiten zu lassen, kann in manchen Fällen zu einem prima Ergebnis führen. Ich hatte vor "Black Goat Of The Woods" noch nie etwas von dem seltsamen Projekt BLACK MOUNTAIN TRANSMITTER gehört. An der Werbemail des kleinen Londoner Labels AURORA BOREALIS faszinierten mich dennoch mehrere Dinge, die schließlich zum Kauf führten:
1) Projekt- und Albumname. Schwarze Berge sind ohnehin viel versprechend, und dass sich jemand nach dem Sendeturm benennt, der auf einem solchen Hügel steht und von dort aus das nordirische Belfast mit Radiowellen versorgt, mutet geheimnisvoll an. Hat aber, wie vieles weitere auch, kaum etwas mit der Musik zu tun. Der Verweis im Albumtitel auf die 'schwarze Ziege der Wälder' ist ebenso mysteriös und manifestiert sich auf dem 2) Cover. Eine Art Naturgott prangt dort. Mit Ziegenkopf und scheinbar menschlichem Körper, mehrfach gespiegelt, schreitet er dem Betrachter majestätisch aus einem, seinem Wald entgegen. Unmöglich ist es zu sagen, welche Absichten er verfolgt. 3) Zwei Widmungen, die wiederum zur Ziege führen. "Dedicated to the memories of H.P. LOVECRAFT and LEE BROWN COYE", steht irgendwo. Wow, ein weites Feld. Einer der Götter im LOVECRAFTschen Universum ist übrigens SHUB NIGGURATH, in einer von vielen Übersetzungen "Die schwarze Ziege der Wälder mit den tausend Jungen" genannt, ein wirres Gebilde aus Tentakeln und Hörnern. Der 1981 verstorbene COYE illustrierte zahlreiche Horrormagazine mit seinen schwarz-weißen Bildern, darunter auch einige LOVECRAFT-Sammlungen. 4) 'Pulp' und 'Horror' sollen die vorerst letzten Verknüpfungen dieser Aufzählung sein: J.R. MOORE, der einsame Brite hinter dem 'schwarzen Berg', über den beim besten Willen nicht mehr herauszukriegen ist, zählt eine Reihe von Horrorfilmen der 1970er-Jahre auf, die dieses Album (auch noch) beeinflusst haben sollen: "Texas Chainsaw Massacre", "The Living Dead At The Manchester Morgue", "Children Shouldn't Play With Dead Things" und einige mehr.
Dieses Sammelsurium an – mehr oder weniger hörbaren – Einflüssen sorgt vermutlich auch dafür, dass "Black Goat Of The Woods" von einer Reihe ganz unterschiedlicher Magazine besprochen wurde; Einträge finden sich auf Doom-, Drone- oder Horrorseiten ebenso wie auf Ein-Mann-Blogs zum Thema 'Ritual Nature'. Selbst Krautrock-Onkel JULIAN COPE äußerte sich enthusiastisch auf seiner Homepage: "... the sounds created by BLACK MOUNTAIN TRANSMITTER gives the impression of having been set in motion long ago by some remote force." Weshalb schon so viele Besprechungen zu einem nagelneuen Album? "Black Goat Of The Woods" ist zwar die erste offizielle Veröffentlichung von J.R. MOORE, davor standen aber eine Reihe von CD-Rs und Kassetten, darunter auch in winzigster Auflage, einmal als Tape und einmal selbstgebrannt, "Black Goat Of The Woods". Schade, um gleich den einzigen Wermutstropfen zu benennen, dass es das liebevolle, 12seitige Booklet der CD-R nicht in die Wiederauflage von AURORA BOREALIS geschafft hat.

Das allerschönste an diesem Album ist: Man kann es, auch ohne einen einzigen Bezug auf die Nase gebunden bekommen zu haben, ebenso intensiv hören; unbefleckt sozusagen. Assoziationen wie 'Horrorwald' oder 'magischer Trip' ergeben sich von alleine. "Black Goat ..." besteht aus einem einzigen, rund 40minütigen Stück, einer Art Endlos-Drone mit viel Schlagwerk. Ein Gong, ein paar verschredderte Takte aus "Tubular H(B)ells" und verschobene Trommeln des 80er-Hits "25 Years" lassen das Spektakel beginnen. Zwischen zwei Bäumen, denn der gewaltige Wald ist überall, wabern große, mächtige Drones hervor, Becken scheppern und eine doomige Orgel spielt manisch die immer selben Töne. Am Rand steht der Meister und rührt stoisch in seinem großen Kessel.
Nach zwei Minuten Budenzauber kehrt allerdings Ruhe ein, beinahe fühlt sich die Umgebung nach Feld-, Wald- und Wiesen-Aufnahmen an. Es knarzt und knirscht, hohles Pfeifen zwischen Wind und Tier – ein immer wiederkehrendes Element, ebenso wie das blecherne Schlagwerk –, das Holz von großen Bäumen schlägt gegeneinander. All diese Elemente verdichten sich langsam zu einem einzigen gruseligen, schwebenden Drone, ähnlich einem großen, keuchenden Blasebalg. Sehr organisch, ja, der Wald, oder noch besser ein großes, lebendiges Waldwesen, durchaus blubbernd wie der Ziegengott von LOVECRAFT. In unterschiedlichen Frequenzen und Mischungen dröhnt und wabert die Kreatur, am Ende wird sie gar fragil und schwebt. Die Orgel deutet Klassik an, zum Schluss wiederholt sich eine versöhnliche Melodie, mehr Fantasy als Horror und wie das Outro eines TIM BURTON-Films klingend.

Vielleicht lasse ich mich ja im Gesamturteil etwas zu sehr von den vielen schönen Kleinigkeiten drumherum blenden, aber: Die Atmosphäre dieses seltsamen, langen und rituellen Instrumentalstückes ist einmalig. Packend dicht inszeniert J.R. MOORE das Betreten eines gruseligen Horrorwaldes. Zwar nicht einmal besonders aufwendig, aber vielleicht trägt gerade der Low Budget-Charme (doch, 70er-Jahre passt) zum Gelingen bei. "There's an empty place in my bones, that calls out for something unknown."

 
Michael We. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» BMT beim Label
» BMT bei discogs

Themenbezogene Newsmeldungen:
» "Black Goat Of The Woods" nach 7 Jahren als LP

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Zusammenfassung
Die Atmosphäre dieses seltsamen, langen und rituellen Instrumentalstückes ist außergewöhnlich. Packend dicht inszeniert J.R. MOORE das Betreten eines gruseligen Horrorwaldes. Zwar nicht einmal besonders aufwendig, aber vielleicht trägt gerade der Low Budget-Charme zum Gelingen bei.

Inhalt
ABX046 / digipack / 39:49 min.

01 - Black Goat Of The Woods
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