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Thomas L.

ORDO ROSARIUS EQUILIBRIO: Songs 4 Hate

& Devotion


ORDO ROSARIUS EQUILIBRIO: Songs 4 Hate
Genre: Neofolk
Verlag: Out Of Line
Vertrieb: Universal
Medium: 2xCD
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Neuen ORE-Alben sehen viele mittlerweile mit einer gewissen Skepsis entgegen; haben seit des 2003er Werkes „Cocktails Carnage Crucifixion And Pornography“ doch keine großartigen Veränderungen mehr stattgefunden. Der raue und aggressive Ton der früheren Jahre war einer komplexeren Melodik gewichen und das Klangbild wurde stets sauberer und feiner. ORE wären somit für die zweite Generation des Neofolks das, was SOL INVICTUS für die erste sind: Ein Garant für regelmäßige Alben, die man mag, die aber nicht mehr jene Begeisterung auslösen und nicht den Charme der Frühwerke der jeweiligen Bands besitzen. Für sich genommen sind die Alben durchaus sogar richtig gut, aber die Vorhersehbarkeit nimmt ein gehöriges Stück Spannung und wirkt sich erheblich auf das kopfeigene Kino aus: Man weiß nun mal schon nach den ersten fünf Minuten, wie der Film ausgehen wird.
Das neue Album ist zwar ebenfalls klanglich perfekt und manchmal vielleicht sogar etwas überproduziert, aber dennoch kann „Songs 4 Hate & Devotion“ auch wieder eine Brücke zu den alteingesessenen ORE-Fans schlagen, denn die Stücke sind direkter und weniger vertrackt als jene Alben nach "CCCP". Auch ist die Länge der Texte etwas reduziert worden, was die Stücke selbst mehr als „Lieder“ und weniger als „Spoken Word Performance“ erscheinen lässt.
Der Opener „Where I Stand On The Mountain And Pray 4 The War“ selbst ist schon eine Reminiszenz an die eigene Vergangenheit, Textfetzen erinnern an die grandiosen Stücke „The Perplexity Of Hybris“ oder eben „Nature Seeking Equilibrium“. Doch die Aggression bleibt hier zunächst nur textlicher Natur, musikalisch dümpelt das Stück bestenfalls in durchschnittlichen Gefilden herum und lässt den Hörer ein vorhersehbares und eher langweiliges Album erahnen. Dass dem nicht so ist, davon zeugt schon das zweite Stück „A World Not So Beautiful“. Hier trifft Neofolk auf Pop und Elektronik und das sogar ohne Peinlichkeitsfaktor. Womit SPIRITUAL FRONT sich lächerlich gemacht haben, das gelingt ORE überraschend stilsicher: „... This Is The Future, Its Europe At War ..., Europe Is Burning, For You And For Me ...
„In My Little Black Dress“ ist so ein Glanzstück, das mit jedem Hören wächst und tiefgründiger wird. Hier wird auch die inhaltliche Werktreue der Band sichtbar; denn wenn viele mittlerweile ihre Wege verloren haben, so sind TOMAS und ROSE noch immer den frühren Kernthemen treu geblieben: Sex, Fetischismus, Okkultismus, Liebe, Krieg, Zynismus und die absolute Selbsterhöhung. Textlich ein orgiastischer Tanz auf den Ruinen der modernen Welt; ein Ausblenden des Alltags und permanentes Befriedigen des eigenen Egos, wobei die Wunscherfüllung zur Kunst und Gottwerdung mutiert. Das luziferianische Prinzip von ORE bleibt bestehen und auch ein kleines Zitat von Aleister Crowley ist wieder mit dabei. Nie hatten ORE einen besseren und klareren Sound als bei diesem Stück; die glasklare Produktion lässt auch weitere Nuancen in der Stimme von TOMAS PETTERSSON erkennen, die bislang im Schrammelsound verborgen blieben. Mit „With Unspoken Pleasures“ liefern ORE wieder einen tanzbaren Neofolk-Hit; und das im Duett mit KIM LARSEN von :OF THE WAND AND THE MOON: – spätestens hier werden auch die ORE-Fans der ersten Stunde versöhnt. „In Heaven, Only Abstinence Remains“ kommt danach eher spröde und monoton daher und weiß nicht so ganz zu überzeugen. Dafür ist das nächste Stück der aggressive Höhepunkt der CD: „Do Angels Never Cry And Heaven Never Fall?“ überzeugt mit Trompeten-Samples und einer martialischen Snare; stilistisch dem TRIORE-Album nicht fremd, aber klanglich weitaus vielschichtiger als das kurzweilige Gemeinschaftswerk mit TRIARII. Ein großartiges Stück!
Spätestens beim Stück „IMBECILE – My Idiot Lover“ wird dem Hörer auch klar, dass der Albumtitel nicht zufällig das DEPECHE MODE-Werk „Songs Of Faith And Devotion“ parodiert; ORE sind auch hier extrem poppig und tanzbar und in einer erstaunlich gut funktionierenden Zwischenwelt aus Neofolk und Elektropop.
„Long Knives, And Little Men“ ist der akustische Totalausfall dieses Albums; sicherlich ist der swingende Sound durchaus ironisch gemeint, aber das macht das Hören nicht angenehmer. Wie zu erwarten war, ist da, wo es musikalisch am fragwürdigsten wird, SIMONE SALVATORI nicht weit und steuert ein paar total coole und heiße Backgroundvocals bei, die wir ganz schnell lieber wieder vergessen. Als fraglich mag man allerdings auch das Video zu „Imbecile – My Idiot Lover“ betrachten, das jene Macher verbrochen haben, die auch schon den Fremdschäm-Clip des Jahres von SPIRITUAL FRONT zu verantworten haben. Wer die Faszination der fetisch-orientierten Sexualität musikalisch inszeniert, der sollte auch visuell mehr hinbekommen als einen Clip, der eher wirkt wie für das Nachtprogramm der einschlägigen Sportsender gemacht. Ich wage zu bezweifeln, dass ORE sich damit einen Gefallen getan haben.
„If Christ Is The Answer, Then What Is The Question?“ ist wieder purer Neofolk, der durch den für ORDO ungewohnten Plektrum-Anschlag überraschend natürlich klingt. Mit „A Song 4 Hate & Devotion“ endet das Album dann keyboardlastig und hymnisch.
Die Bonus-CD der limitierten Edition enthält vier zusätzliche Stücke, von denen drei allerdings Remixe des aktuellen Albums sind, die man nicht unbedingt braucht. Überzeugen kann von dieser Bonus CD einzig und allein der Remix des Stückes „In High Heels, Through Nights Of Broken Glass“. Das Stück klingt in dieser Version weitaus treibender und mitreißender als die Originalversion; der Gesang steht mehr im Vordergrund und verliert sich nicht mehr so sehr im Gesamtsound des Originals.
Alles in allem ein sehr gutes Album, mit dem ORDO ROSARIUS EQUILIBRIO nach einer gewissen Phase der musikalischen Orientierungslosigkeit verlorenen Boden zurückerobern. Zwar werden nicht allen die elektronischen und tanzbaren Klänge gefallen, aber letztendlich ist das nur eine Akzentuierung von etwas, das bei ORE schon immer vorhanden war – schließlich waren auch „Living By The Sword. Dying By The Sword.“ oder eben „Nature Seeking Equilibrium“ tanzflächentauglich. Für mich das bislang beste Album in diesem Herbst und das beste ORE-Werk seit der fantastischen und leider viel zu wenig beachteten „Four“-EP!


 
Thomas L. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» Bandhomepage

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Zusammenfassung
-

Positiv aufgefallen
Direkter und aggressiver als die Vorgänger.
Tolles Duett mit KIM LARSEN von :OTWATM:
Stilsicher auch auf elektronischen Pfaden.
Inhaltlich treu: Satan, Sex und Europa in Ruinen ...

Negativ aufgefallen
Die Remixe der Bonus CD fallen schwach aus ...
SIMONE SALVATORI ist dabei ...


Inhalt
Disk 1:
1. Where I stand on the Holy Mountain and Pray 4 the War
2. A World not so Beautiful [A Song 4 the Emperor]
3. In My Little Black Dress
4. With Unspoken Pleasures [My Guardian Demon]
5. In Heaven, only Abstinence remains
6. Do Angels never cry, and Heaven never fall?
7. Lucifer in Love
8. Serpent - Dagger - Lion - Man
9. Long Knives, and Little Men
10. 4 1 4 1

Disk 2:
1. A World not so Beautiful [A Song 4 Fredrik]
2. The Imbecile & The Idiot Lover
3. Another Song 4 Hate & Devotion
4. In High Heels, through Nights of broken Glass (mmx)
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