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Michael We.

LARK BLAMES: The Reins Of Life

Grüße aus dem Arbeiterviertel (mit Hanfgärtchen)


LARK BLAMES: The Reins Of Life
Genre: Experimental
Verlag: Ur Muzik
Erscheinungsdatum:
Sommer 2010
Medium: CD
Preis: ~12,00 €
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Seitenprojekte von NAEVUS haben es bei mir nicht einfach, das muss ich zugeben. Am liebsten höre ich nun mal die Urband mit ihrem eindringlichen Folkpunkrock und vor allem mit der magischen Stimme von LLOYD JAMES. Über LARK BLAMES (Achtung Anagramm) hat Kollege ROY L. anlässlich des Debüts schon einiges geschrieben. Das rein instrumentale Duo besteht nach wie vor aus LLOYD The Voice JAMES, also einer Hälfte von NAEVUS, und MARC BLACKIE. Letzterer ist, neben einigen WAKEFORD-Fotos, wohl am ehesten bekannt für seine Band SLEEPING PICTURES, die eine bemerkenswerte Entwicklung durchgemacht hat: Das jüngste Album "Many Hands Should Throw Stones", schon 2006 erschienen, wartet mit feinem Gesang, neofolkigem Ambiente und jeder Menge Gaststars aus dem NAEVUS-Umfeld auf.

Schmutzig und voller Ruß war "Chimney", der vier Jahre alte Erstling von LARK BLAMES. "Ziemlich dreckig, kaputt, kleinstädtisch" (Besprechung ROY), was mit Abstrichen auch noch für "The Reins Of Life" gilt. Auch der Nachfolger bleibt im Herzen industriell, wälzt sich durch die Fabriken eines backsteinbebauten Stadtviertels. LLOYD selbst schürt einige Erwartungen, denn im NONPOP-Interview sagt er über das neue Album: "Wir haben es Ende 2008, Anfang 2009 aufgenommen, und für mich fühlt es sich so an, als ob darauf einige der besten Instrumentalstrecken sind, an denen ich je mitgearbeitet habe." Auf jeden Fall weist "The Reins Of Life" mehr in Richtung NAEVUS (was mich freut), und die Kompositionen, vor allem die kürzeren, sind packender, intensiver als auf dem Vorgänger, was eventuell mit der neuen Aufnahmetechnik zu tun hat. Wie auch für NAEVUS schwört LLOYD momentan auf Liveeinspielungen; Drums, Bass und Gitarre wurden in Echtzeit eingespielt und nicht wie früher aufgenommen und übereinander gelegt.

"Cups" (1) startet klassisch mit einem Hauch ratternder Züge, selbst die folgende Glocke klingt maschinell wie frisch aus dem Stahlwerk. Es schabt und knirscht, zwischen Baustellenlärm erwächst ein treibender Rhythmus. Gitarre und Piano spielen an gegen Noise; doch, ja, hier schimmert, nein strahlt der punkige Folk des Hauptprojekts durch. Die Percussion für "Sunday" (2) wirkt wesentlich improvisierter, ein Orchester aus Werkzeugen arbeitet zusammen mit einem beruhigenden Bass, zuweilen knattern immer wieder Störfeuer aus noisigen Geräuschen. Auch hier entsteht eine treibende, Progrock-ähnliche Fläche, der Song tönt zerrig wie teilweise auf "Relatively Close To The Sea", (NONPOP-Besprechung) ist aber rauer, lauter und eben dreckiger. Eine musikalische Abrissbirne mit Doom-Qualitäten. "Hospital" (3) ist einer von zwei längeren Songs, 17 Minuten Dark Ambient. Chorale Drones zischeln in Höhlen, die Abrissbirne wird zur Walze und plättet in einem unrunden, stolpernden Rhythmus. Das saitensprengende Gequäke in der Mitte des Stückes kann LLOYD mit dem oben genannten Zitat aber wirklich nicht gemeint haben. Gegen Ende verschwindet alles in einer hämmernden Abwärtsspirale. "Church" (4) schleppt sich in Richtung Classic Rock. Ich will keine überhöhte Vorfreude wecken, aber LED ZEPPELIN und PINK FLOYD schauen wohlwollend zu. Stonermäßig wabern wir ins Weltall. "Lunge" (5) ist im Vergleich zu den ersten vier Tracks eher ungewöhnlich, Drones aus Nichts plus Regen bilden die Fläche, synthetisches Zwitschern setzt einige Tupfer. Das 20minütige "Nimbus" (6) schließlich steht am Schluss: klassische, wabernde E-Gitarren-Drones, dazu eine sanfte Pianomelodie aus wenigen Tönen, die spürbare Bedrohung, welche einige Stücke auf "Reins ..." ausstrahlen, mischt sich mit Versöhnung.

"Cups", "Sunday" und "Church" funktionieren auf Anhieb und sind durchweg von einer Dichte, die viele Passagen dieser CD auszeichnet. Dramatisch, düster, immer wieder melodisch und mitreißend. "Relatively Close To The Sea" bei Nacht. Vor allem die beiden langen Stücke geben mir dagegen (noch) Rätsel auf, vielleicht bin ich nicht Musiker genug, um die von LLOYD gerühmten Aufnahmetechniken zu würdigen. Insgesamt nah an NAEVUS – bis auf den fehlenden Gesang – und organischer als "Chimney". Das ergibt einen Top-Platz auf der Liste der zahlreichen NAEVUS-Nebenprojekte.

 
Michael We. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» Ur Muzik @ myspace

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Zusammenfassung
Die kürzeren Stücke funktionieren auf Anhieb und sind durchweg von einer Dichte, die viele Passagen dieser CD auszeichnet. Dramatisch, düster, immer wieder melodisch und mitreißend. Die beiden langen Stücke geben Rätsel auf. Insgesamt ein Top-Platz auf der Liste der zahlreichen NAEVUS-Nebenprojekte.

Inhalt
1 Cups (5:10)
2 Sunday (8:19)
3 Hospital (17:09)
4 Church (5:50)
5 Lunge (7:21)
6 Nimbus (20:00)
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