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Michael We.

SIGMA OCTANTIS: Dislocations

Das Geheimnis bleibt ...


SIGMA OCTANTIS: Dislocations
Genre: Dark Ambient
Verlag: Divine Comedy
Erscheinungsdatum:
Mai 2009
Medium: CD
Preis: ~12,00 €
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Vor rund zwei Jahren hat NONPOP das Debüt der französischen Dark Ambient-Formation SIGMA OCTANTIS vorgestellt. "Invocations" kam aus dem Nichts, ohne Vorankündigung und ohne weitere Infos zum Projekt, wurde aber dank hoher Qualität und vieler wohlwollender Besprechungen ein hübscher Erfolg für das kleine Label DIVINE COMEDY RECORDS. (Rezension mit weiteren – spärlichen – Infos zur Band und dem ersten Album => hier.) Am geheimnisvollen Image hat sich für den Nachfolger "Dislocations" nichts geändert, auch wenn Labelchef FAB auf Anfrage charmant antwortet: "There's no secret. It's just a french guy performing good music." Das schön-schlichte, mit einer Collage von FAB versehene Klappcover der CD kommt dieses Mal gänzlich ohne Infos aus, und die neu erschaffene SIGMA-Homepage konzentriert sich ebenso auf Fakten wie Songtitel oder -längen, bietet dafür aber eine solide ausgestattete Download-Sektion. Anders hört sich allerdings die Musik des Trios – denn ein solches ist die nach dem südlichen Gegenstück zum Polarstern benannte Band offenbar – an. Sie streift das Ethno-Flair des Vorgängers ab, ohne dabei weniger eindringlich zu werden.

Was sich sofort wieder einstellt: das Gefühl, auf der Flucht zu sein. Dieses Mal führt die Jagd aber nicht durch einen Dschungel, sondern durch die Großstadt, symbolisiert durch die häufiger zum Einsatz kommende, zerrende E-Gitarre, die melodiösen, dramatischen Synthie-Teile und einige 80er-Jahre-Elemente wie blecherne (Steel)Drums. An manchen Stellen ergeben sich Vergleiche mit dem vom selben Label stammenden, ebenfalls französischen Projekt LAND, denn oft bergen die Soundscapes eine ähnlich starke Emotionalität. Ideenreichtum und Rhythmik erinnern dagegen an HIGH TIDE TECHNOLOGY (SONDERÜBERTRAGUNG).
Die ersten drei der insgesamt acht Tracks bieten einen guten Überblick: Wir starten ("Signe Ascendant") mit zwar leisen, aber intensiven Gitarrendrones zu Getrommel auf diversen Heizungsrohren. Ein hetzendes, tickendes Etwas lauert immer im Hintergrund, um uns im geeigneten Moment zu überfallen. Der Mittelteil des Songs wartet mit einer der zahlreichen wavigen Melodien auf, frühen Songs von DEPECHE MODE nicht unähnlich. "Épaves Aux Aurores" (2) ist softer, geht Richtung Ambient; harmonische Keyboard-Drones vom Typ 'Außerirdisch' wechseln sich ab. "Désintégrité" (3) ist das verwirrendste Stück, um im Flucht-Modus zu bleiben: orientierungslos. Düstere Drums, leise und im Hintergrund, dazu noisige und harte Sounds wie Ärger, der von allen Seiten droht. Unter diesen widrigen Umständen entwickelt sich später dennoch, wie in jedem der Songs, ein treibender, hypnotisierender Rhythmus. Noch erwähnenswert: Im letzten Drittel des Albums tauchen einige verwischte, nicht zu identifizierende Stimmsamples auf, die sich jederzeit dem Beat der Stücke anpassen. Zum Abschluss verweist "Coma Bérénices" (8) mit Urwaldgeräuschen und rituellen Schamanentrommeln dann doch noch auf den Vorgänger.

"Dislocations" ist eine hervorragende Begleitung für die noch zu erfindende Mischung aus Roadmovie von WIM WENDERS und Science-Fiction-Serie der 80er. Die Tracks sind zwar von ähnlicher Stimmung wie auf "Invocations", dabei aber stringenter, druckvoller und urbaner. Ein sicheres Gefühl für melodiöse Zwischenspiele und Dramatik runden die zweite CD von SIGMA OCTANTIS ab. Die Kombination aus Ambient und Industrial-Elementen hebt sich erneut von der Masse dahinscheppernder Produkte ab. Eine Luxusdefinition des Genres.

 
Michael We. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» DIVINE COMEDY @ myspace
» LAND @ Nonpop

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Zusammenfassung
Kombination aus Ambient und Industrial-Elementen, aber ohne das Dschungel-Flair des Erstlings. Erneut viel besser als die Masse der dahinscheppernden Dark Ambient-Produktionen. Hervorragende Begleitung für eine Mischung aus Roadmovie und Science-Fiction-Serie der 80er, druckvoll und urban.

Inhalt
1 Signe Ascendant (5:32)
2 Épaves Aux Aurores (6:13)
3 Désintégrité (8:21)
4 HR 7228 (8:26)
5 Phlogistique Élémentaire (6:20)
6 Égrégore Et Coquecigrues (5:54)
7 Soleil Étrange (5:38)
8 Coma Bérénices (6:38)

~ 60 min.
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