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Michael We.

LLOVESPELL: Last Breath Before Light

Das Ambient-Raumschiff aus Leipzig


LLOVESPELL: Last Breath Before Light
Genre: Ambient
Verlag: Sonderübertr...
Erscheinungsdatum:
Mai 2009
Medium: CD
Preis: ~13,00 €
Kaufen bei: Sonderübertr...


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Da ist etwas geschehen im Hause LLOVESPELL! Und nach ein paar kurzen Blicken in die Vergangenheit ist diese Entwicklung gar nicht mehr verwunderlich. Zitat: "Die letzten drei Tracks sind etwas düsterer und geisterhafter, darunter ein waschechtes Dark Ambient-Stück mit rumpelnden Tönen, das wie ein Flug durch die Nacht klingt: kühl, einsam, Stimmen von weit weg." So endete vor 18 Monaten die NONPOP-Besprechung des bis dato letzten LLOVESPELL-Albums "Every Song Is A Llovesong". Genau an dieser Stelle macht "Last Breath Before Light" nun musikalisch weiter. Außerdem hat Labelchef HANS JOHM über das Leipziger Duo STEPHAN S. und MANDIE K. einmal gesagt, dass es "auf der Jagd nach dem Schlüssel zum Herzen des Ambient" ist. Auch hierzu passt der neue, spacigere Klang, weg von Pop und Dub.

'Spacig' – ich verbitte mir kritisches Stirnrunzeln an dieser Stelle – ist tatsächlich ein viel bemühtes Wort für die Beschreibung elektronischer Musik, aber das neue LLOVESPELL-Album verströmt nur wirklich dieses Weltraum-Flair von Kühle und Weite. Die organische, tiefe und warme Atmosphäre vergangener Alben wird abgestreift. An ihre Stelle tritt eine Lichtjahre währende Reise in einem funkelnden Raumschiff, welches zwischendurch mit Asteroidenschauern und anderen Unannehmlichkeiten zu kämpfen hat. Klanglich erinnert das stellenweise an den schon in der letzten Besprechung erwähnten JEAN-MICHEL JARRE. (Richtung "Equinoxe" oder "Magnetic Fields" – was für ein Kompliment für Ambient-Pilger!). Ein meditatives Element kommt durch fast rituelle Wiederholung bestimmter Komponenten ins Spiel, die sich wie ein künstlicher Herzschlag oder das 'tschug tschug' eines Endlos-Zuges ins Album pochen und tuckern. Außerdem schlägt sich eine gewisse Spiritualität auch in Songtiteln wie "(What Causes The) Aurora", "The River" oder "Last Breath Before Light" sowie in der kurzen Notiz über die Symmetrie der Natur auf dem Cover nieder.

Der Start erfolgt zwischen fast industriellen Geräuschen: Stimmgewirr im Hintergrund (Weltraumbahnhof?), ein Gewitter, ein stählernes Brausen und Zischen, das sich herauskristallisiert, zusammenballt und entfernt. Keine Melodie, nur von Geräuschen umschwebte Drones. Auch die Stimme von MANDIE K., die im dritten Song zum ersten Mal voll eingesetzt wird – und passenderweise "The Beginning Of A New Aera" ankündigt – wirkt in dieser Umgebung weniger weich, metallener, fast roboterhaft. Beeindruckend ist, wenn in einem Song all diese neuen Erfahrungen zusammen kommen: "The River" (5) verbindet einen treibenden und gleichzeitig immer wieder aussetzenden Rhythmus, die Stimme mit viel Hall und streicherähnliche Synthie-Sounds, welche die Tür zu einem großen, weiten Raum öffnen. Außerdem leitet dieser Song den melodiöseren Teil des Albums ein, wobei sich an der Atmosphäre nichts ändert. Kurz vor Schluss zieht ein Beinahe-Techno-Rhythmus die Geschwindigkeit an, bevor das extrem sphärische "Last Breath Before Light" sich endgültig in unendlichen Weiten verliert.

Für LLOVESPELL-Hörer ist dieses Album sicher eine Überraschung. Wie auch auf dem aktuellen Remix-Werk von ANTLERS MULM (NONPOP-Besprechung) scheinen sich einige Echos vergangener Songs darauf zu befinden, die aus einer anderen Zeit und Dimension herüber hallen. "Last Breath Before Light" braucht einige Durchgänge, bis sich das neue, kühlere und technischere Verständnis von Ambient voll entfaltet. Dann wird allerdings ein spannendes (und hervorragend abgemischtes) Universum daraus.

LLOVESPELL sind mit einem exklusiven Track auf unserem NONPOP-Sampler #3 vertreten!

 
Michael We. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» HANS JOHM @ Nonpop
» ANTLERS MULM @ Nonpop (1)
» ANTLERS MULM @ Nonpop (2)

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Zusammenfassung
Neue Kleider für das Duo aus Leipzig: Pop-Anklänge werden abgestreift und ein funkelndes Raumschiff startet in kühlere Gefilde. Das neue Ambient-Verständnis braucht einige Durchgänge, entfaltet sich aber dann zu einem funkelnden, hervorragend produzierten Universum.

Inhalt
sue30 / CD / 46 min. / lim. 330

1 Implications (5:28)
2 Blue Book Of Hope (6:29)
3 (What Causes The) Aurora (4:26)
4 Artefacts Of Cognition (4:10)
5 The River (6:24)
6 Please (4:47)
7 Something About Flowers (5:25)
8 Substitute (3:44)
9 Last Breath Before Light (5:53)
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