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Dominik T.

UNDER SATAN'S SUN: Demo

Von GEORGES BERNANOS und NWOBHM inspiriert!


UNDER SATAN'S SUN: Demo
Genre: NWOBHM-inspired Metal
Verlag: Soundatone
Medium: CD-R
Kaufen bei: Amazon


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Dieser Artikel wurde mit Musikbeispielen in der NONPOP-Hörschau Nr. 21 vertont!

UNDER SATAN'S SUN ist eines der vielen Projekte aus dem direkten Umfeld des New Yorker Mitglieder-offenen Free/Weird-Folk-Improvisationsprojekts NO NECK BLUES BAND, genauer: Es ist das Projekt ihres hauptsächlichen Schlagzeugers DAVE NUSS, der sich hier u.a. mit den beiden singenden Schwestern SILVIE und CHLOE JENSEN zusammentat um alten, an dem New Wave Of British Heavy Metal (NWOBHM) orientierten, erdigen Metal zu spielen.
Ungeachtet der Tatsache, dass die Band bisher nur eine 2007 erschienene und nun hier verspätet besprochene Demo-CDR veröffentlichte, darf man locker behaupten, dass die Zeit für eine Band wie UNDER SATAN'S SUN gerade sehr günstig ist, denn es scheint momentan so, dass einige von der Presse gestreichelte Bands von CURRENT 93 bis COCOROSIE mitsamt ihrer Anhängerschaft eine bestimmte Art von Metal für sich entdeckt haben. Es ist jedenfalls gerade chic, sich von psychedelischem Doom und altem Occult-Rock beeinflussen zu lassen, wie die große Aufmerksamkeit, die gerade neueren Bands wie THE DEVIL'S BLOOD, JEX THOTH bis hin zu MYTHICAL BEAST entgegen gebracht wird, beweist.  Im Zuge dieses durchaus begrüßenswerten "Trends" erfahren plötzlich ausrangierte, von Nichtmetallern selten beachtete Bands wie WITCHFINDER GENERAL oder PAGAN ALTAR ihren wohlverdienten Respekt in neuen Hörerkreisen.
In eben genau diese Kerbe hauen nun auch UNDER SATAN'S SUN. In der NONPOP-Hörschau wird das noch, das COCOROSIE-Nebenprojekt METALLIC FALCONS im Hinterkopf habend, als "Metal von Nichtmetallern" beschrieben, mittlerweile weiß ich jedoch, dass Schlagzeuger DAVE NUSS durchaus einen Metalhintergrund hat, spielte er doch in den späten 80ern bei der lupenreinen Thrash Metal-Band ANGKOR WAT. Hätte man sich eigentlich gleich denken können, denn UNDER SATAN'S SUN präsentieren sich hier streckenweise so klassisch an typischen IRON MAIDEN oder JUDAS PRIEST-artigen Harmonien geschult, dass dies schwerlich von vollkommenen Metal-Laien zu reproduzieren wäre. Nun darf zwar hier keiner zweistimmige Gitarren-Soli à la MURRAY/SMITH (IRON MAIDEN) erwarten, um ehrlich zu sein, gibt es nicht einmal wirklich einfache Gitarrensoli, doch Mehrstimmigkeit ist das passende Stichwort. Es wird nämlich gleich dreistimmig gesungen, und das oft in Dialogform, was sicher mit dem thematischen Schwerpunkt des Projekts zu tun hat (dazu später). So ertönen die vollen Klarstimmen der beiden Schwestern, sowie ab und an eine Männerstimme, die sich deutlich am Black Metal-Krächzen orientiert. Wer jetzt denkt, dass es sich im Grunde dann doch um eine Art 90er Jahre "Gothic Metal" handelt, weil wie jeder NAPALM REC.-Geschädigte weiß, gerade Bands wie TRISTANIA diesen "Die Schöne und das Biest"-Gesang bis zum Exzess einsetzen, darf ich entgegenhalten: Gerade nicht! UNDER SATAN'S SUN sind anders und durch den Frauengesang schaffen die New Yorker auch soweit die Kurve, dass man weder an Gothic Metal noch an verkappte DORO PECH, WARLOCK oder VIXEN-Anhänger denken muss. Nein, die ersten Assoziationen, die aufgrund des Gesangs der beiden Schwestern kommen, sind da eher (z.B.) britische Folkrock-Frauenstimmen oder GRACE SLICK (JEFFERSON AIRPLANE) bzw., um auch thematisch im Bilde zu bleiben, die legendäre JINX DAWSON (die aber seit ihrer Auferstehung unglaublich via Myspace nervt mit unendlicher Spammerei jeden Tag, also besser nicht "anfreunden") der satanischen COVEN.
Man könnte UNDER SATAN'S SUN geradezu, unweit solcher Kollegen wie JEX THOTH, die etwas "doomiger" zu Werke gehen, für legitime Nachfolger von COVEN halten, wenn sie nicht den chthonisch-satanischen Untiefen dieser alten Kultband, einen kämpferischen "Renoveau Catholique"-Geist entgegensetzen würden. Keine Angst, nirgends stellt sich das Gefühl ein, einer "White Metal"-Band zu lauschen, doch haben sich UNDER SATAN'S SUN thematisch ausnahmslos dem Werk des großen französischen Schriftstellers GEORGES BERNANOS (1888-1948) verschrieben. Verehrer seiner Bücher dürften das bereits am Bandnamen erkannt haben, steht doch BERNANOS vielleicht bekanntester Roman "Unter der Sonne Satans" (1926) hier Pate. So wäre zu vermuten, dass der weibliche Gesang Bekenntnisse der Romanfigur der Jungfrau GERMAINE MALORTHY vertont, während der männliche "böse" Gesang … Ach, ich weiß es nicht, doch immer geht es bei BERNANOS um die Macht des Bösen und den Kampf Satans mit Gott in den Abgründen der Menschenseele. Dieses Verwirrspiel zwischen satanischer Verruchtheit einerseits und dem errettenden Sprung in die Agnosia eines blinden Glaubens in einer Gott hassenden Welt andererseits, die BERNANOS-Romane kennzeichnen, beschreiben auch die hier musikalisch evozierte Atmosphäre ganz hervorragend.  
Ohne nun UNDER SATAN'S SUN absolut in den Himmel zu loben: Sie sind ein gefundenes Fressen für die vielen neuen Fans der genannten Projekte, schon mit dem nächsten Album könnten sie sich zwischen JEX THOTH und THE DEVIL'S BLOOD etablieren. Viel Glück, NONPOP wird sie begleiten!
Bleibt zu erwähnen, dass DAVE NUSS noch eine Art Schwesterband betreibt, die thematisch verwandten ANGELBLOOD, für die aber stärkere Nerven erforderlich sind, und insofern etwas an die kuriose, brasilianische Sex-Femme-Fatale Black Metal Band LULLABY oder gar an die hanebüchnen Spinner von DAMIEN STORM erinnern. 

Das UNDER SATAN'S SUN Demo (professionelle, bedruckte CD-R) gibt es für $5 (+ Porto) bei SOUNDATONE.  
Die Erstauflage war auf  111 Exemplare limitiert.

 
Dominik T. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» UNDER SATAN'S SUN


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Zusammenfassung
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Inhalt
Tracklisting:
1 The Fiery Angel Of Desire (4:36)
2 Only For You (5:11)
3 Stand Up And Fight (3:37)
4 Apparition Of The Revolution (6:39)
5 Burning Cross Of Christ (4:48)
6 Confessing A Murder (5:30)
7 Natura Mater (6:35)
8 Love Is Death (6:11)
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