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Tony F.

ORPLID: Greifenherz


ORPLID: Greifenherz
Genre: Neofolk
Verlag: Auerbach...
Vertrieb: Soulfood
Erscheinungsdatum:
November 2008
Medium: CD
Preis: ~14,00 €
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Dieser Artikel wurde mit Musikbeispielen in der NONPOP-Hörschau Nr. 17 vertont!

Nach etwas über zwei Jahren seit dem letzten Studioalbum „Sterbender Satyr“ und dem Intermezzo „Frühe Werke“ im vorigen Jahr überraschen uns ORPLID kurz vor dem Jahresende noch mit dem neuen Werk „Greifenherz“. Einiges wurde ja bereits vor der Veröffentlichung diskutiert. Zum Beispiel, dass die Band wieder mehr an ihre früheren Werke anknüpfen würde. Nach längerer Beschäftigung mit dem neuen Album muss ich allerdings sagen, dass das bis auf wenige Momente zu Beginn der Platte nicht wirklich zu erkennen ist – was aber aus meiner Sicht auch nicht problematisch ist. Vielmehr schreitet die musikalische Entwicklung der Band kontinuierlich voran, weswegen eine deutliche Anknüpfung an „Sterbender Satyr“ nicht zu verleugnen ist. 

Geblieben bzw. in der Wahrnehmung vorherrschend ist die recht elektronische Grundausrichtung des neuen Albums, die aber nie zu einem sterilen Sound führt. Vielmehr werden abwechslungsreiche und tiefe Atmosphären erschaffen, die Ergebnis einer ideenreichen und gekonnten Produktion sind. Auf die Abwechslung beim Gesang wurde auch bei „Greifenherz“ wieder gesetzt. SANDRA FINK und MARÉN ZANKL steuern somit wie auf „Sterbender Satyr“ ihren Teil bei. 

Das durch drei unbetitelte Instrumentalstücke in vier Teile aufgeteilte Album beginnt mit dem Intro „Falken-Eid I“, das aus den weiblichen Gesangsspuren des letzten, ebenso benannten, logischerweise mit einer „II“ am Ende versehenen Stücks besteht, wodurch die Klammerfunktion der beiden Songs deutlich wird. Nach diesem recht besinnlichen Einstieg wartet mit „Luzifer“ allerdings ein regelrechter Brecher auf den Hörer. Zum Text von ROLF SCHILLING entspinnt sich ein bombastischer, wuchtig-dichter, mit verzerrt grummelnden Gitarren und drängenden Marschtrommeln versehener Klangteppich, der einen an Stücke wie „Erzengel Michael“ von der „Nächtliche Jünger“ denken lässt, obwohl „Luzifer“ eine deutliche Spur dreckiger und kälter wirkt. Mit „Schwertgesang“ folgt im Anschluss ein ruhiges, von Akustikgitarren geprägtes Stück, dem man – positiv gemeint – einfach eine Nähe zum Neofolk bescheinigen muss. Leider wird dieses Stück irgendwie etwas unvermittelt ausgeblendet, so dass einem eventuell eine Art Unfertigkeit auffallen könnte. Deutlicher wird das aus meiner Sicht noch beim eigentlich ebenso hervorragenden drittletzten „Der Anarchist“. Während des gesamten Stücks steigt die musikalische Spannung förmlich kontinuierlich an, so dass man am Ende eigentlich auf den wuchtigen Ausbruch wartet, der das Lied komplettieren würde, der dann allerdings nicht kommt. Vielmehr endet der Song leider etwas abrupt. 

War der eigenwillige, gesangliche Beitrag von SANDRA FINK auf „Sterbender Satyr“ noch eine Kante, um die nicht jeder schiffen konnte oder wollte, sind die von ihr auf „Greifenherz“ intonierten „Totenesche“ und „Traum von Blashyrkh“ wichtige Pfeiler der Abwechslung für dieses Album, wobei gerade das lauernd-drückende „Totenesche“ einen Höhepunkt des Albums darstellt. Zu erwähnen sind vielleicht zudem noch das mit einem herrlichen Schlussrefrain ausgestattete „Schlaf im Mohn“ und das von ROLF SCHILLING vor sakral-düsterer Kulisse vorgetragene „Gesang an den Horusfalken“. Überhaupt tauchen einige Begriffe oder textliche Bezüge immer wieder auf, sodass sich über die gesamte Albumlänge rote Fäden erkennen lassen, die miteinander verwoben sind. Das Bild des Greifvogels mit dem man gemeinhin Kampfeslust und Stolz verbindet. Der Traum oder auch der Tod wie in „Totenesche“, „Schlaf im Mohn“ und „Traum von Blashyrkh“. Oder auch, dass man anhand von Uhrwerk-Samples oder der Aufteilung des Albums in vier Viertel Hinweise auf die Zeit finden kann. 

Insgesamt ist „Greifenherz“ etwas kantiger und wuchtiger ausgefallen als der manchmal etwas zu glatte und aus meiner Sicht auch hier und da mit Schwächen behaftete Vorgänger „Sterbender Satyr“. Als absoluten Höhepunkt muss man hier einfach „Luzifer“ nennen. Aber auch dieses Album lässt etwa im Mittelteil etwas nach, weshalb allzu überschwängliche Bewertungen unangebracht erscheinen. Zudem fehlen ab und zu die starken und griffigen Melodien, die ältere ORPLID-Werke ausgemacht haben. Das Klangbild ist allerdings wieder sehr abwechslungs- und ideenreich ausgefallen und die stimmlichen Gastbeiträge passen sehr gut ins Gesamtbild. Letztendlich ist ORPLID mit „Greifenherz“ somit ein solides und gutes Album gelungen, das weiterhin mehr für die Zukunft erwarten lässt.


 
Tony F. für nonpop.de


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Zusammenfassung
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Inhalt
Falken-Eid I
Luzifer
Schwertgesang
...
Totenesche
Myrmidonenklage
Des Sperbers Geheimnis
...
Schlaf im Mohn
Traum von Blashyrkh
...
Der Anarchist
Gesang an den Horusfalken
Falken-Eid II
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