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Michael We.

RUMFORSKNING: Himmelhvælv

Ein Mikrofon im All


RUMFORSKNING: Himmelhvælv
Genre: Ambient/Noise
Verlag: Gears Of...
Erscheinungsdatum:
März 2008
Medium: CD
Preis: ~12,00 €
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DANNY KREUTZFELDT ist einer der wohl umtriebigsten dänischen Musiker. Schon im Alter von zwölf Jahren entdeckte er, dass ihn elektronische Musik mehr als andere Spielarten fasziniert. Seine ersten eigenen Produktionen brachten ihn zur NOISEJIHAD-Community, einem losen Zusammenschluss von Künstlern und Produzenten, der vor allem Livekonzerte von Noisebands im Netz zur Verfügung stellt und dafür inzwischen (2005) auch ein eigenes Label gegründet hat. Häufig tummeln sich dort zum Beispiel die Dänen von WÄLDCHENGARTEN, deren letzte Veröffentlichung KREUTZFELDT auf seinem eigenen Label 8K MOB RECORDS herausbrachte. Selbst macht der heute 27jährige, in Aarhus lebende Philosophiestudent unter verschiedenen Namen – auch unter seinem eigenen – Musik, in der sich in der Regel aus Dark Ambient- und Noise-Elemente mischen.
RUMFORSKNING ist eines dieser eigenen Projekte, das er zusammen mit dem befreundeten MATS WEITLING betreibt, der im 100 Kilometer entfernten Aalborg wohnt, weshalb sich die beiden Fragmente ihrer Arbeit so lange hin- und herschicken, bis das Endergebnis steht. RUMFORSKNING wurde 2003 gegründet, widmet sich ebenfalls der Kombination Drone/Ambient und legt den Schwerpunkt dabei auf ein Nachempfinden der Weite und Dunkelheit des Weltalls. Ein simpler Blick in den – an diesem Abend besonders dunklen – dänischen Nachthimmel soll Auslöser für RUMFORSKNING gewesen sein, wobei vielleicht auch DANNYs kurzzeitige Studien der Astronomie und Physik eine Rolle gespielt haben. Sympathisch an dem Duo ist auf Anhieb, dass die tiefschürfenden, symbolhaften Erklärungen der eigenen Musik ausbleiben. Der 53minütige Track auf "Himmelhvælv" soll lediglich die Bewegung der Himmelskörper, also den astronomischen, naturwissenschaftlichen Aspekt des Weltalls darstellen, was durchweg gut gelingt und oft an das 'kosmische Rauschen' erinnert, das die Mikrofone einfangen, welche die US-Weltraumbehörde NASA Richtung Himmel schickt und die zuletzt die Geräusche von Marswinden übermittelten.
Ein spaciges Flirren und ein metallenes Knirschen (ähnlich dem Kratzen einer Schallplatte) wechseln sich ab, werden asynchron lauter und leiser, schwellen an und ab. Synthie-Drones im Hintergrund verbinden diese Mischung aus Noise und Ambient, die sich ohne Rhythmus, ohne Halt tatsächlich wie das Wehen eines Windes anfühlt. Das Konstrukt verändert sich während der ersten Minuten kaum, bis es zu fast vollkommener Stille verebbt, nur ein beinahe unhörbares, hochfrequentes Pfeifen bleibt. Die Atmosphäre ist durchweg nicht unangenehm, wählt eher die Einsamkeit und Melancholie als die Bedrohlichkeit des dunklen Himmels aus. Später funken leise Morsesounds durch ein hohles, leeres Rauschen aus dem All; sphärisch, ganz weit entfernt ist wie ein Space-Orchester die Geräuschsinfonie der einzelnen Himmelskörper zu hören. Im letzten Drittel wird "Himmelhvælv" intensiver, lauter auf leisem Niveau. Die noisigen Sounds nehmen überhand, das gute alte Rauschen schwillt an, und ganz zum Schluss, fast schon mit dem Sonnenaufgang, schwebt gar ein ambienthafter Anflug von Melodie vorbei, lange, einzeln definierbare Töne.
Wer gerne auf der Erde liegt und sich den Nachthimmel anschaut, findet hier die unaufdringliche Soundfläche dazu. Minimal, aber sich immer entwickelnd, erfüllt sie ihren spacigen Anspruch. Das Thema ist sicher nicht neu, ganz im Gegenteil, dafür aber überdurchschnittlich umgesetzt. Abfolgen von Drones und fiepigen Noise-Geräuschen sind extrem schwer in 'gut' oder 'schlecht' einzuteilen. Dass diese sympathische Mixtur aus Noise und Ambient nicht beliebig wirkt und sich 53 Minuten lang ohne Unterbrechung durchhören lässt, spricht allerdings für ein gutes Händchen der Menschen an den Geräten. Ein Fundstück für alle, denen reine Noise-Alben zu harsch sind.

 
Michael We. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» DANNY KREUTZFELDT
» MATS WEITLING
» RUMFORSKNING @ 8K MOB
» WÄLDCHENGARTEN @ Nonpop
» THE DOMESTIC FRONT @ Nonpop

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Zusammenfassung
Wer gerne auf der Erde liegt und sich den Nachthimmel anschaut, findet hier die unaufdringliche Soundfläche dazu. Sympathische Mixtur aus Ambient und Noise, minimal zwar, aber sich immer entwickelnd. Ein Fundstück für alle, denen reine Noise-Alben zu harsch sind.

Inhalt
1 Track
53 Minuten
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