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Dominik T.

EGIDA AUREA: Storia di una Rondine

Folk Identitario die Zweite


EGIDA AUREA: Storia di una Rondine
Genre: Neofolk
Verlag: Wolf Age...
Medium: 4-track CD-EP
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EGIDA AUREA aus Genoa gehören mit RECONDITA STIRPE, VESTFALIA'S PEACE und ALBIREON sozusagen zu den Neofolkprojekten der zweiten Reihe innerhalb der unerschöpflichen Szene Italiens. Die verwandtschaftliche Beziehung zu RECONDITA STIRPE scheint da besonders eng, nicht nur, dass beide Projekte musikalisch ähnlich sind, nein, mindestens die halbe Mannschaft von RECONDITA STIRPE trällert und musiziert auch nun bei EGIDA AUREA, allen voran DIEGO BANCHERO, dessen bekanntestes Projekt wohl MALOMBRA ist (Gothic Rock). Angesichts dieser Tatsache, muss man dann doch mal fragen, warum eigentlich nicht ein neofolkloristisches Projekt reicht, aber egal. Letztendlich lässt sich sogar das damalige Fazit des Kollegen Roy L. zum RECONDITA STIRPE-Debüt hier anbringen. Er schrieb damals: "RECONDITA STIRPE (...) möchten, arg simplifizierend ausgedrückt, in einer Art von "folk identitario"-Stimmung die italienische Tradition aufrechterhalten und mit feierlicher Miene zelebrieren. Ähnlich haben es ja auch IANVA und HR!S.P.Q.R. im Sinn, in Zeiten globalisierter Wertorientierungen die nationale Identität auf dem Wege der Musik neu zu kultivieren und zu etablieren. Ob hinter dem Quartett tatsächlich ein, für die Königsklasse prädestinierter Szeneadel steckt, bleibt fürs erste noch offen. Die angepriesene Neofolk-Hoffnung südlich der Alpen kann ich hierin freilich auch noch nicht erkennen. Dazu sind auch professionellere Projekte wie IANVA (...) und INNER GLORY noch viel zu präsent und zu frisch, um bereits abgelöst zu werden. Qualitativ nimmt diese namenlose EP einen Rang im oberen Mittelfeld ein, mit einem gewissen Potential zur Überdurchschnittlichkeit. Man sollte die Genuesen für die Zukunft aber immerhin im Hinterkopf behalten."
War es das nun schon mit der Rezension? Nein, nicht ganz, ein paar Unterschiede zu RECONDITA STIRPE & Co sind dann doch auszumachen. EGIDA AUREA sind nicht so überaus von ENNIO MORRICONEs "Dollar-Soundtrack" inspiriert, wie das bei RECONDITA STIRPE der Fall war, zudem trällert hier meist eine Frau oder man wählt das Mittel des mehrstimmigen Gesangs (bei RECONDITA STIRPE sang vor allem DIEGO BANCHERO). Auch scheint mir EGIDA AUREA noch ein bisschen traditioneller zu Werke zu gehen. Es werden vier Stücke präsentiert, die sich stark an authentischer italienischer Folklore orientieren, wie sie u.a. von EUGENIO BENNATO  in den 80ern wieder aufbereitet wurde (BRIGANTE SE MORE).
Positiv hervorzuheben ist vor allem die Stimme der Hauptsängerin CAROLINA CECCHINATO, mitunter hat man zwar den Eindruck, sie trifft den Ton nicht ganz (ganz wenige Momente), ihr gelingt es aber dies durch eine Extraportion Begeisterung wieder auszugleichen. Im großartigen CAMERATA MEDIOLANENSE-Stück "Il Trionfo Di Bacco E Arianna" (auf "Campo Di Marte", 1996) gibt es gegen Ende diese Stelle, in der sich DANIELA BEDESKIs Stimme vor Euphorie nahezu überschlägt, genau das ist hier mit "Begeisterung" gemeint, CECCHINATO singt allerdings eine Tonlage tiefer (alt?) als ihre selbstverständlich unerreicht bleibende Kollegin.
Die vier Stücke könnten live aufgenommen sein, das spontane Flair ist vielleicht die größte Stärke dieses Debüts. Negativ wirkt sich aus, dass die Stücke oft zu sehr ins Gedudel abdriften. "L'Ottobre Nero Di Mosca" (auf Myspace zu hören) ist mit seinen seltsamen ekstatischen Schreien hierfür das beste Beispiel. Je nach Stimmung mag das mitreißend sein, wahrscheinlicher ist jedoch, dass es nervt. EGIDA AUREA fehlt mitunter noch ein etwas erdendes Element, vielleicht eine Männerstimme dazu oder mehr kompositorische Gleichmäßigkeit durch Wiederholung eines Themas? Dass das funktioniert, zeigen sie im dritten Stück "I Giorno Delle Chimiche Brume" mit mitreißenden Trommeln, doch, oh weh, zum Ausklang dieser EP schon wieder dieses gedankenverlorene Gedudel.
EGIDA AUREA sind dennoch eine Empfehlung wert: 1. weil sie eigentlich noch ein bisschen interessanter sind als RECONDITA STIRPE und 2. weil man mit hundertprozentiger Sicherheit jetzt schon sagen kann, dass dieses Projekt früher oder später, und wenn es ihnen gelingt die eigene Identität noch etwas auszubauen, Anschluss findet an die ganz Großen dieser traditionellen, italienischen Neofolklore, namentlich CAMERATA MEDIOLANENSE, IANVA und ARGINE.
Unverbesserliche Italo-Fans, aber auch solche, die sich so etwas wie italienische DIE BIRKLER (jene bündische Gruppe, die FORSETI coverten "Dunkel die Wälder") vorstellen können, dürften zufrieden sein.

 
Dominik T. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» Egida Aurea


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Zusammenfassung
EGIDA AUREA bieten zwei gute Italo-Neofolk-Stücke, dazu zwei weitere, die eher vor sich hindudeln...

Inhalt
1. Storia di una Rondine
2. L'Ottobre nero di mosca
3. Il Giorno Delle Chimiche Brume
4. Theos Aniketos

ca. 18 Minuten
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