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Axel M.

Satan im Herzen

Kroda, Hel und La Division Mentale


Satan im Herzen
Genre: Black Metal
Verlag: Ureuropa
Vertrieb: Ureuropa
Erscheinungsdatum:
2007
Medium: CD
Preis: ~10,00 €
Kaufen bei: Ureuropa


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Satan Inside - Zwischen ehrlicher Freude an der Musik und der Hemmungslosigkeit der Selbstdarstellung


Wenn ein Außenstehender sich mit Hilfe des weltweiten Netzes über das Thema „Neofolk“ informieren möchte, wird er sehr schnell feststellen, daß hinter der Fassade einer vermeintlichen „Elite“ diverse Grabenkämpfe stattfinden – VON THRONSTAHL gibt dafür das beste Beispiel ab – oder ganze Foren mit pekuniären Streitigkeiten über Kleinigkeiten bereichert werden – Beispiel BLEIBURG/DEATH IN JUNE. Während es sich bei Letzteren vielleicht um ein Ablenkungsmanöver von der eigenen empfundenen Bedeutungslosigkeit handeln mag, bin ich bei den ganzen VON THRONSTAHL-Threads voller Verwunderung ob der investierten Zeit der einzelnen Teilnehmer zu einem Projekt, das sie vielleicht gar nicht mögen – oder vielleicht sogar verachten. Erstaunlich, daß damit virtueller Speicherplatz mit über 50 Seiten Forenbeiträgen gefüllt werden kann.

Es liegt mir bei allen genannten Projekten fern, sie herabzuwürdigen bzw. ihre Bedeutung zu schmälern – sie dienen lediglich als Beispiele. Im Übrigen stehe ich jedem bedingungslos seine eigenen Interessen und Geschmäcker zu und erlaube mir an dieser Stelle eine würdevolle Neutralität.

Ziel dieser etwas ausufernden Einleitung ist es vielmehr, einer musikalischen Entwicklung Rechnung zu tragen, die sich in den letzten Jahren - von vielen vielleicht unbemerkt - in der Black-/Pagan-Metal-Szene vollzogen hat. Denn dort geht es offensichtlich noch um das eigentliche Thema, nämlich die Musik. Und Abhandlungen wie „Unheilige Allianzen“ von unseren Linksradikalen werden dort so gut wie nicht beachtet – im Gegensatz zu „Ästhetische Mobilmachung“ in der Neofolk-Szene.

Diese Entwicklung werde ich nachfolgend anhand von drei stilistisch völlig unterschiedlichen Alben erläutern, die im Jahre 2007 auszogen, die Herzen einer aufgeschlossenen Hörerschaft zu erobern.

Kroda – Fimbulvinter
(Digipak CD/Hammermark Art)
www.hammermark.de 



Die beiden Recken aus der Ukraine, Eisenslav (Gesang) und Viterzgir (Musik), haben im ansprechend gestalteten Digipak mit 20seitigem Booklet ein Konzeptalbum über den Wolfswinter und die pangermanischen-slawischen Mächte der Oskorei veröffentlicht – Wotans Armee der toten Vorfahren. Das klingt jetzt alles etwas schwarzmetallisch-melodramatisch verklärt, ist aber ein kraftvolles nahezu rein metallisches schnörkelloses Album geworden. Die folkloristischen Elemente der Vorgänger sind einem aggressiven Metal-Stil gewichen. Von den fünf Liedern mit insgesamt über 55 Minuten Spielzeit weiß keines zu langweilen, und KRODA zeigen hier wieder mal ganz deutlich, daß sie einer der vielen Hoffnungsträger aus Osteuropa sind. Es ist schön, daß die spirituelle Fahne des Black Metal nach wie vor im eisigen Wind flattert. KRODA singen wie immer in ihrer Muttersprache, die Texte sind auf Englisch abgedruckt. Alles Eigenkompositionen bis auf Lied 5, „A Stormride“, welches ein BRANIKALD-Cover ist. Die CD gibt es auch im normalen Jewel Case.


Stilistisch gänzlich entgegengesetzt ist


Hel – Tristheim
(Digipak CD/Det Germanske Folket)
www.ureuropa.com 



Während die im Jahre 2005 erschienene Langzeit-CD „Falland Vörandi“, ein Konzeptalbum über Baldurs Tod, eine gekonnte Mixtur schwarzmetallischer, orchestraler und akustischer Elemente war, ist „Tristheim“ ein reines Folk-Album geworden. Mit einer Spielzeit von knapp 40 Minuten und 15 Liedern, alle in deutscher Sprache vorgetragen, legen HEL hier ein Album vor, das den Geist von FORSETI trägt, Musik, wie sie von DEATH IN JUNE wohl nie mehr kommen wird. Auch hier gibt es ein 20seitges Booklet mit den Texten. HEL selbst sagen zu dem Album: „Tristheim sollte nicht als ein Ort gesehen werden, vielmehr als eine Reise ins Innerste von HEL.“ Ein persönliches Album, Musik für triste Herbstabende, für mich DIE Folk-Veröffentlichung des Jahres 2007.


Einen rabiaten Stilbruch zu den vorhergegangenen Werken bietet


La Division Mentalre – L’extase des fous
(CD/Blood Fire Death Productions)
www.bloodfiredeath.org 




LA DIVISION MENTALE ist ein Zwei-Personen-Projekt aus Frankreich. Frankreichs Black-Metal-Szene ist ja bekannt für Projekte der extremeren – ideologischen – Art wie z.B. ORNAMENTS OF SIN oder AD HOMINEM. Nihilistische misanthropische Klangkunst, gerne auch nur mit Rhythmusmaschine und Gitarre, bloß nicht zu gesellig. Musikalisch gehen LDM da etwas weiter, denn ohne das entsprechende Hintergrundwissen könnte dieses hier vorliegende Album auch von SPK aus der Frühphase sein. Der Industrial-Black-Metal ist hier geboren worden. Die Gestaltung besorgt ein Übriges, willkommen in der französischen DEATH FACTORY. Gesang und Musik können in der falschen Stimmung wahrlich an die Substanz gehen, aber richtig laut gehört und mit einer gesunden Portion Nihilismus blasen einem Stücke wie „Satan Inside“ oder „Discipline“ die Gehörgänge frei, wie es eine Stalinorgel nicht besser könnte. Das in tristem Grau gehaltene 12seitige Booklet enthält die französischen Texte (natürlich wird in der Muttersprache gesungen). Die zehn Stücke mit einer Gesamtspielzeit von ca. 42 Minuten sind nichts für Lagerfeuerromantiker, sondern der Soundtrack für die nächste SM-Party.

Es ist müßig, jetzt weitere Worte zu verlieren, zu analysieren, zu interpretieren - wen interessiert dieser pseudointellektuelle Müll.

Diese drei Tonträger, hintereinander gespielt, verfeinern jeden Herbstabend und zeigen in ihrer erfrischenden Herangehensweise an verkrustete musikalische Strukturen, daß das kulturelle geheime Europa noch seine Protagonisten hat.


 
Axel M. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» Ureuropa
» Blood Fire Death Productions
» Hammermark

Themenbezogene Artikel:
» KRODA: Cry To Me, River


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Kommentare
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hm
(19-11-2007, 22:46)
"Ziel dieser etwas ausufernden Einleitung ist es vielmehr, einer musikalischen Entwicklung Rechnung zu tragen, die sich in den letzten Jahren - von vielen vielleicht unbemerkt - in der Black-/Pagan-Metal-Szene vollzogen hat. Denn dort geht es offensichtlich noch um das eigentliche Thema, nämlich die Musik."

Da kann man wohl getrost geteilter Meinung sein. Black Metal ist mindestens genauso Kindergarten wie Neofolk. Der Unterschied liegt wohl eher darin, dass man es im BM nicht immer mit dem Zuspamen gegnerischer Foren belässt. Die zunehmende Infantilisierung beider Szenen dürfte sicherlich auch der zunehmenden Überschneidung des Publikums, durch zum Teil unerwünschte Elemente, geschuldet sein.

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