BUZZ: Les musiques nouvelles

Genre: Electro
Verlag: no label /...
Vertrieb: no label /...
Erscheinungsdatum:
April 2007
Medium: CD
Preis: ~9,00 €
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Kategorie: Rezension
Erstellt: 12.09.2007
Wörter: 440
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Eigentlich deutete es sich schon längere Zeit an, dass nach der Compilation "1984-89" auch noch etwas Neues von BUZZ zu erwarten ist. Mit "Les musiques nouvelles" legt J-C VAN THIENEN nun ein erstes Lebenszeichen im E.P.-Format vor. Die insgesamt zwölf Stücke sind eine Mischung aus neuen Stücken, deren Remixen sowie von Remixen oder neuen Versionen älterer Tracks. 

Los geht es mit dem kurzen, minimalen Intro "Minimal Wave" bei dem J-C VAN THIENEN wie auch bei anderen Stücken von VERONICA VASICKA, Teil der Minimal-Truppe 2VM, unterstützt wird. Zudem greift auch Live-Keyboarder JEAN SAILLY bei einigen Stücken unter die Arme. Gleich beim zweiten Stück "Fille de L'orage" offenbaren BUZZ dann aber in voller Klangbreite, wie man im neuen Jahrtausend denn nun klingt. Positiv fällt aus meiner Sicht auf, dass man nicht auf überkommene minimale Strukturen setzt, sondern einen modernen elektronischen Sound produziert, der dennoch seine Wurzeln in der Minimal-Elektronik nicht verleugnet. Der Grund dürfte sicher auch darin liegen, dass man mit LEN LEMEIRE (IMPLANT, 32 CRASH - ein neues Projekt mit JEAN-LUC DE MEYER von FRONT 242) jemanden für die Produktion herangezogen hat, der im elektronischen hier-und-jetzt verortet ist. Allerdings muss man sich von den Cold-Wave-Wurzeln von BUZZ sehr wohl verabschieden, was für den einen oder anderen etwas schmerzlicher sein könnte. "Fille de L'orage" ist auf jeden Fall ein treibendes Elektronikstück geworden, das mit dem unverkennbaren Gesang von VAN THIENEN aufwartet. 

Mit "La Ville" geht es dann eher im Mid-Tempo-Bereich weiter, bevor man mit "1984" eine Neuaufnahme des Klassikers von der "1984-89" zu hören bekommt. Die Neubearbeitung unterschlägt die zerrende Gitarre, wirkt aber insgesamt kompakter und etwas druckvoller. Allerdings hätte der Gesang hier etwas "naturbelassener" sein können, da die Melodie zu stark in den Effekten untergeht. Mit "Les musiques nouvelles" folgt dann allerdings ein weiterer klinisch unterkühlter aber dennoch treibender neuer Song. Ab Track 6 steigt man dann aber endgültig in den Remix-Bereich ein. Der BERTRAND-SIFFERT-Remix von "La Ville" geht aber aufgrund seiner hervorragenden Aufarbeitung glatt als neues Stück durch. Die Remixe von "Fille de L'orage" und "Kennedy" wirken aus meiner Sicht etwas kraftlos, obwohl letzterer von DAVID HARROW, dem Schöpfer der ANNE-CLARK-Übernummern "Sleeper in Metropolis" oder "Our Darkness" stammt. Auch die restlichen Remixe gehen als nette Ergänzung durch. Einzig "Pablo P." birgt noch einmal einige interessante Ansätze. Mit dem Outro "Micro-Wave" klingt die Platte schließlich aus. 

Insgesamt legen BUZZ eine randvoll gepackte E.P. vor, die aufzeigt, wo BUZZ heute musikalisch stehen. Die neuen Stücke wirken frisch und kraftvoll. Einzig der Cold-Wave-Einschlag mit seiner ihm eigenen Melancholie fehlt einem vielleicht an der ein oder anderen Stelle. Insgesamt ist "Les musiques nouvelles" aber eine durchaus lohnende Angelegenheit.