http://www.nonpop.de/nonpop/index.php?type=review&area=1&p=articles&id=1408
NONPOP - Artikel > Rezensionen > Tonträger > NEGURA BUNGET: Om



Kathrin W.

NEGURA BUNGET: Om

Progressive Schwärze


NEGURA BUNGET: Om
Genre: Black Metal
Verlag: Code666
Vertrieb: Code666
Erscheinungsdatum:
Ende 2006
Medium: CD
Preis: ~13,00 €
Kaufen bei: Grau Mailorder
Amazon


Schrift vergrößern Schrift verkleinern

Mit „Om“, der neuen Veröffentlichung von NEGURA BUNGET, wird die Flamme der transzendentalen Essenz des Black Metals weiter getragen. Oder einfacher ausgedrückt, hier wird eine Idee weitergelebt, ohne sich in die klaustrophobische Enge von Szeneklischees, Abgeschmacktem und tausendmal Dagewesenem zu begeben. So klingt Musik nach der Initiation in die Mysterien der tiefsten Materie.

Die Rumänen verbinden Naturmystik, das Gesetz des Willens und ihren transsilvanischen Hintergrund ideologisch derart stilvoll, dass Eindeutigkeit lediglich auf einer ästhetischen Ebene stattfindet, und dies auch noch auf eine sehr abstrakte Weise. Die Musik ist sphärisch und tiefschwarz. Ohne brachial zu werden, lauert hinter vordergründiger Langsamkeit, in einen Kokon gehüllt, eine kraftvolle musikalische Intensität, die nur dem Black Metal innewohnen kann.

Doch darüber hinaus findet eine Synergie von vielen anderen Musikgenres statt, die ähnliche Ideale/Ideologien transportieren. Einflüsse aus dem Folk, Ambient, Doom, Militäry und Industrial sind nicht zu leugnen.

Mit „Om“ ist das erste kosmische Mantra eines neuen Stiles gesungen worden, dessen beklemmende Melange sich hoffentlich durchsetzen wird. NEGURA BUNGET haben sich nach nunmehr zehn Jahren musikalischer Laufbahn (in aktueller Konstellation) aus dem Staub erhoben und ein häretisch okkultes Gesamtkunstwerk erschaffen, das sicher mehr kann als nur Musik zu sein. Progressive Strukturelemente gepaart mit dem Können von Metalmusikern: E-Gitarren, Bass, das in gewissen Kreisen ach so verhasste Keyboard und Schlagzeug bilden den Grundstock, hinzu kommen Hörner, Glocken und der atypische Gesang von HUPOGRAMMOS. Die Texte sind auf Rumänisch, deshalb lassen sich aktuelle Inhalte für mich leider nur erahnen. Allerdings liegt die Kraft auch vielmehr im musikalischen Ausdruck, als dass proklamatorische Wortpropaganda überhaupt noch Sinn hinzufügen könnte.

Eine chthonisch organische Atmosphäre lässt „Om“ mit seinen elf Stücken als ein Gesamtwerk erscheinen, das nicht zerfasert, sondern am Stück erhört werden sollte. Nur so lässt sich der nebelige Wald, so die Übersetzung des altrumänischen NEGURA BUNGET, durchqueren und wie es im spirituellen Manifest von NEGURA steht, die „elevated magical significance of the fog, carrying the ancient sorcerers between the worlds, seeing the old wood mark of the forest’s anima; there opens the untouched land meant as Transilvania. A magic chosen place... for that which was to be fulfilled. The circumscribed circle of the tense inner reality where all human perception, intellect and experience merge” erkennen.

Der infernalen Dreifaltigkeit von NEGURA BUNGET, HUPOGRAMMOS, SOL FAUR und NEGRU, geht es sicher nicht ausschließlich um Musik. Leider ist das bisher von Drummer NEGRU herausgebrachte NEGURA MAGAZIN (Central European Ideological Magazin), dessen Inhalt bisher über eine rein musikalische Seite hinausging und auch spirituelle Themen behandelte, schon länger nicht mehr erschienen. 

Seit „Majastru Sfetnic“ ist die Band beim italienischen Label CODE666, auf welchem auch Musikgruppen wie ENID, DIABOLICUM oder MANES unter Vertrag sind. CODE666 ist nach Labelbetreiber EMI eine Hommage an einen gleichnamigen Mexikanischen Snuff Film, der mir allerdings nicht bekannt ist. Zumindest ist das Spiel mit Doppeldeutigkeiten und Schwarzer – Avant –Garde mehr als einen bösen Blick wert. Seit 1999 wächst dort langsam aber stetig eine musikalische Saat, die den Namen Underground noch verdient.


 
Kathrin W. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» Offizielle Homepage von Negura Bunget
» Negura bunget bei myspace
» Code666

Themenbezogene Newsmeldungen:
» DIN BRAD auf AUERBACH TONTRÄGER

Anzeige:
Namentlich gekennzeichnete Beiträge spiegeln ausschließlich die Meinung des jeweiligen Verfassers bzw. Interviewpartners wieder. Nachdruck (auch auszugsweise) nur mit schriftlicher Genehmigung durch den Betreiber dieser Seite.
Link-Code zu diesem Artikel:
Wöchentliche Artikelübersicht per Mail
Werde NONPOP- Redakteur...
» Diesen Artikel bewerten
» Kommentar zum Artikel verfassen
Zusammenfassung
Eine chthonisch organische Atmosphäre lässt „Om“ mit seinen elf Stücken als ein Gesamtwerk erscheinen, das nicht zerfasert, sondern am Stück erhört werden sollte.

Inhalt
Tracklist

01. Ceasuri Rele
02. Tesarul De Lumini
03. Primul Om
04. Cunoasterea Tacuta
05. Inarborat
06. Dedesuptul
07. Norilor
08. De Piatra
09. Cel Din Urma Vis
10. Hora Soarelui
11. Al Doilea/Om
NONPOP RADIO
Nonpop Radio starten:

Hier Popup
Ebay- Angebote zum Thema:
Negura Bunget