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Michael We.
SYDÄN SYDÄN: Au
Minä rakastan Suomea!
Kategorie: Rezension
Erstellt: 23.04.2007
Wörter: 801
Artikelbewertung:
positiv:100% negativ:0%
Hahmokavalkadista markant auch zuweilen vierailijoita ystäväpiiristämme. Musik meistens Zeitraum auffällig. Musik auch pseudoakustisesti, falls Rekonen darf wüten mustekalamaisesti man hinter. Emme Musik sorgfältig, nur bloss erst raging und lämmöllä. Kern Kern Boden liikkeeseen.
Die finnische Crossover-Band SYDÄN SYDÄN (Herz Herz) ist in ihrem Heimatland auf dem Weg, berühmt zu werden. Außerhalb von Finnland ist sie - vorsichtig ausgedrückt - noch recht unbekannt. Internetseiten zu Biographie und Musik gibt es ausschließlich auf Finnisch. Das oben stehende Kauderwelsch ist ein kläglich gescheiterter Versuch, ein paar Sätze von der offiziellen SYDÄN-Homepage in einen Online-Übersetzer zu tippen. Dabei hätte es die aktuelle CD 'Au' verdient, in allen verfügbaren Sprachen angepriesen zu werden. Mit der Hilfe von CHRISTIAN (NORDIC NOTES) habe ich folgende Fakten über die Band zusammengetragen: Sie besteht aus den vier Mitgliedern TOMI FLYCKT, JUHO MINVERVA, MIKKO REKONEN und TUOMAS SKOPA, deren Fotos auf der SYDÄN-Seite sich auch ohne Worte lohnen. Alle sind zwischen 20 und 30 Jahren alt. Gegründet wurde die Band im Jahr 2002, angeblich mit dem Dialog:
'Wie wär's, wenn wir eine Band gründen und sie SYDÄN nennen?' 'Wie wär's denn mit SYDÄN SYDÄN?'
Der erste Übungsraum lag irgendwo an einem Trockendock im Hafen von Helsinki, die erste Platte 'Reilu puoli hetkeä' entstand 2003 und wurde immerhin in einer Auflage von 100 Stück an Freunde verkauft. Die anschließenden Liveauftritte vor ein paar Studenten und Schülern waren allerdings eine Pleite. Von der nächsten Aufnahme ('Kännykkä' - Telefonzelle) wurden nur 16 Kopien verteilt, bevor 2005 die erste offizielle CD 'Auto' über eine Plattenfirma herauskam. Mit einer Kurztour und der Veröffentlichung 'Au', die in Finnland schon im vergangenen Herbst erschienen ist, sind SYDÄN SYDÄN in ihrer Heimat inzwischen zu einer sogenannten 'Kult'band geworden, also einer Gruppe, über die man spricht, die aber noch nicht genug Platten verkauft, um ganz oben in den Charts zu sein. Produziert wurde das aktuelle Album von einem anderen finnischen 'Kult'musiker, AKI LÄÄKKÖLÄ, dem Bassisten von ABSOLUUTTINEN NOLLAPISTE ('Absoluter Nullpunkt'), einer 70er-Prog-Rock-Formation.
Viele Leser werden am Anfang, bei dem Wort ' Crossover', die Nase gerümpft haben. Aber auch wenn der Begriff ausgelutscht ist - es ist genau das, was die vier Finnen von SYDÄN SYDÄN machen: Sie mischen knarzigen, staubtrockenen, harten Rock mit allen möglichen anderen Genres, von Reggae über Punk und Pop bis hin zu Country. Die CD beginnt mit einem Brüller, im wahrsten Sinne des Wortes, einem Rockbrett, das ständig den Rhythmus ändert und kurze Pausen mit Quietschen, Schreien und einer Bassgitarre füllt, wobei am Ende unglaublicherweise noch eine Melodie herauskommt. Die zweite Nummer ist ein klasse Poprock-Song, mit einem Refrain, der nach ein paar Sekunden hängen bleibt und einem Sänger, der einen erstaunlichen Stimmumfang offenbart, im Gegensatz zu den vielen Brüllern davor. Auch hier wieder kleine Breaks, die wie Stimm- und Gitarrenübungen im Musikunterricht klingen. Andere Rockbands hätten nach so viel Energie ihr Pulver schon verschossen, SYDÄN SYDÄN legen erst richtig los: Track 4 ein Hit mit leichtem Trommeln auf Blechbüchsen und gezupften Saiteninstrumenten. Track 5 hätte seinerzeit auch jeder Band aus Seattle Ehre gemacht, zur Abwechslung werden die Lyrics mal geflüstert, ein paar Keyboards 'verspacen' den Mittelteil und gegen Ende setzt ein Sambarhythmus mit Trillerpfeifen ein, die die vier vermutlich beim Karneval in Rio geklaut haben. Track 6 beginnt folkig mit einem Banjo, die anschließende Gitarrenwand endet in einem Jamaika-Reggae zum Tüten bauen. Ich höre an dieser Stelle auf, denn 'Au' bietet sage und schreibe noch neun weitere Rocksongs von dieser Güte, selbstverständlich alle in finnischer Sprache. SYDÄN SYDÄN haben großen Spaß an ihrer Musik, das ist nicht zu überhören, und mancher wird deshalb das Album an einigen Stellen zu albern oder zu kommerziell finden. Ein Beispiel für Lustigkeit sind auch die Titel der Songs, die das Label dankenswerterweise ins Englische übersetzt hat. Es geht um Katzen, Mäuse, Haie, Hunde, Kaninchen, Ameisen, einen Kuckuck und Monster. Ich mag genau diese Eigenschaft an (fast allen) finnischen Musikern: Sie nehmen sich nicht zu ernst. Auch bei einer Düster-Grunge-Band muss ich, wenn sie aus Finnland kommt, keine Angst haben, dass sich der Sänger nach dem Auftritt erhängt. Von reinen Spaß-(und Trink-)Bands wie ELÄKELÄISET oder den niedlichen LORDI-Monstern müssen wir an dieser Stelle erst gar nicht reden. Selbst vergleichsweise 'ernste' finnische Projekte wie TENHI oder NEST wirken nie gequält dunkel, im Gegensatz zu mancher 'schwarzen' Band zum Beispiel aus Deutschland. Auch SYDÄN SYDÄN brechen sich keinen ab, um besonders düster, hart oder martialisch rüberzukommen. Dennoch bleibt die musikalische Qualität nie für eine Albernheit auf der Strecke. 'Au' ist ein Hitalbum ohne Ausfall. Diese Platte sollte man sich unbedingt noch vor dem Sommer und den anstehenden Grillpartys und Open-Air-Feten kaufen! Nyt kuluva lautasellinen mitään ainoa itse ehdoton hiljentää aiemmin kesä hankkia! Das war die Übersetzung meines letzten Satzes ins Finnische durch den oben erwähnten Online-Translator. Alle Finnen dürfen mir gerne eine Korrektur mailen.
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Zusammenfassung
15 Crossover-Bretter aus Finnland. Trockene, finnische Rocksongs mit vielen Überraschungen wie Trillerpfeifen, Banjos oder Reggae. Der Spaß geht aber nie zu Lasten der Qualität. 'Au' könnte ein Sommerhit werden.
Inhalt
Tracklist:
01 A#
02 Kissa ja hiiri
03 Hai
04 Kukko
05 Viha ei kuihdu koskaan
06 Koira
07 Jänis
08 Kolme kysymystä, kaksi vastausta
09 Muurahainen
10 Marsu
11 Rakkaus ei kuihdu koskaan
12 Käki
13 Kärpänen
14 Hirviö
15 Tiikeri
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