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Tony F.

Sangre Cavallum - Pátria Granítica

Folk aus Portugal


Sangre Cavallum - Pátria Granítica
Genre: Neofolk
Verlag: Ahnstern
Vertrieb: Steinklang
Erscheinungsdatum:
Mai 2006
Medium: CD
Preis: ~13,00 €
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Die portugiesische Band SANGRE CAVALLUM hat nach ihrem Debut "Barbara Carmina" auf Michael Moynihans STORM RECORDS nun endlich mit "Pátria Granítica" den Nachfolger vorgelegt. Wie die Kollegen von KARNNOS ebenfalls im Norden Portugals beheimatet, unterscheiden sich die Bands musikalisch sicher darin, dass SANGRE CAVALLUM in ihrem Ausdruck noch einmal ein ganzes Stück traditioneller daherkommen und damit auch dem typischen Neofolk nicht wirklich nahekommen. Diese traditionellere Herangehensweise macht sich schon einmal darin bemerkbar, dass man im Gegensatz zu KARNNOS ausschließlich die Landessprache benutzt aber auch darin, dass man sich musikalisch sehr stark an traditionellen Mustern orientiert und auch traditionelles Liedgut einfließen läßt, wobei eine eigene Note und moderne Herangehensweise jedoch jederzeit erkennbar sind. 


Die Musik wurde nach meinem becheidenen, musikalischen Wissen in die gallizische Richtung hin entwickelt, was ob der inhaltlichen Ausrichtung der Band (Wiedergeburt eines einheitlichen, des historischen Galliziens) nicht verwunderlich sein dürfte. Die musiklische Ausgestaltung ist selbstredend sehr organisch ausgefallen. Es kommen eine Vielzahl traditioneller, portugiesischer oder gallizischer Instrumente wie Gitarren, Dudelsäcke oder Flöten zum Einsatz, die dann noch durch das übliche Instrumentarium wie Bass, Perkussion und durch auflockernde Feldaufnahmen und unauffällige Keyboard-Tupfer ergänzt werden. Der Gesang orientiert sich ebenfalls an traditionellen Mustern, wirkt hier und da auch archaisch, und wird mal solo und mal als nichtklassischer, eher rauher Chorgesang vorgetragen. Aufgrund der genannten musikalischen Ingridenzien ist es nicht verwunderlich, dass sich die Musik in ihrem Gesamteindruck ab und zu etwas der mittelalterlichen Musik annähert, wobei man aber weit davon entfernt ist, in die peinlichen Abgründe zu geraten, in denen sich übliche (Jahrmarkt)-Mittelalterbands tummeln. 


Erwähnt werden sollte letztlich die sehr gute, vielschichtige und dichte musikalische Umsetzung, d.h. die Musiker beherrschen ihre Instrumente und das Arrangement. Die sehr gute Produktion, was sich letztlich in einem sehr guten Gesamtklang ausdrückt, tut dabei ihr übriges. Einzelne Stücke hervorzuheben, fällt mir aufgrund des homogenen Gesamteindrucks und der manchmal auch experimenteller, atmosphärischer ausgelegten Stücke schwer. Höhepunkte sind aber sicher das mächtige, einleitende "Luras de Breu", das hypnotische "A Cancao de Pedra" sowie die mitreißenden "Igrejas Derrubadas" und "Patria Fecunda". Den hervorragenden erst wuchtig militärisch beginnenden und schließlich sanft und melancholisch ausklingenden Abschluß des Albums bildet schließlich "Nabia Corona". Zu erwähnen ist sicherlich noch das ansprechende Artwork mit vielen Bildern von mystischen oder traditionellen Orten Nord-Portugals, die man bei einem Portugalbesuch dringend ins Programm aufnehmen sollte. 


"Pátria Granítica" ist meiner Meinung nach ein in jeder Hinsicht spannendes und gutes Album für diejenigen geworden, die sich musikalisch auch im südeuropäischen Raum beheimatet fühlen und die traditioneller Musik grundsätzlich nicht abgeneigt sind.


 
Tony F. für nonpop.de



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Zusammenfassung
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Inhalt
Luras de Breu
A Cancao da Pedra
Cantilena de Pedreiros
Monologo Petreo
Pedra-Patria
Primabera dos Bombos de Pedra
Callaecia ao Peito
Igrejas Derrubadas
Patria Fecunda
Nabia Corona
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