„The punks thought we were strange, the jazz community hated it, and the rock press said it wasn't rock'n'roll.“ - Jac Berrocal
Der Name Jac Berrocal geistert seit nunmehr über 20 Jahren durch die Musiklandschaft der experimentellen Klänge. Das Output Berrocals fällt im Gegensatz zu seiner musikalischen Karriere relativ spärlich aus, und so endet seine Odyssee, die mit seinem schwer verdaulichen Debut „ Musiq Musik“ 1970 begann, im Jahr 1997 mit dem fantastischen Jazz-Album „Oblique Sessions“, das er gemeinsam mit Pascal Comelade, Pierre Bastien und Jaki Liebezeit aufnahm. Auch taucht sein Name immer wieder im Zusammenhang mit Nurse With Wound auf. Steven Stapleton, Kreativkopf hinter Nurse with Wound, engagierte Berrocal erstmals im Jahre 1980 für sein Frühwerk „To a quite man from a tiny girl“. 1996 benannte Stapleton sein zugänglichstes Werk nach dem gleichnamigen Kulthit „Rock'n Roll Station“, der sich auf Berrocals zweitem Longplayer „ Parallèles“ befindet und quasi als Markenzeichen Berrocals gilt. „Catalogue“ ist Berrocals dritte Veröffentlichung und erschien erstmals 1979 auf seinem eigenen Label „d'avantgarde“. Da Berrocals Label aber schon lange nicht mehr existent ist, wurde die Platte in der italienischen Plattenwerkstatt „Alga Marghen“, die namenhafte Künstler wie Ghedalia, Tazartes, Anton Bruhin oder Maurizio Bianchi (für den Emanuele Carcano , Betreiber des Labels ,das Sublabel EEs'T Records gründete) zu verzeichnen hat, wiederveröffentlicht. Auf „Catalogue“ musizieren nebst Berrocal viele größtenteils unbekannte Künstler des damaligen französichen Undergrounds, die dem Album einen schillernden Touch verleihen, der so manch einem von Nurse With Wounds „The Silvie and Babs Hi-Fi Companion“-Veröffentlichung bekannt sein dürfte. Inhaltlich geht es auf Catalogue recht wüst zur Sache. Es wird geschrien, geschluchzt, gegurgelt, gehustet, wie wild gelacht und schräge Rockmusik gespielt. Zwischenzeitlich rotz Berrocal in seine Trompete und übernimmt den ein oder anderen Gesangspart. Auch Freunden militärischer Klangwelten hält Berrocal mit seinem überzogen-ironischen „Jonction.“ oder der völlig verschlafen klingenden Coverversion des Lale Andersen Klassikers „Lili Marleen“ ein Paradeständchen par exellance. „Catalogue“ ist ein lebensfrohes, verspieltes Album, das auch nach mehrmaligem Hören nicht langweilig wird.. Wer ein Herz für dadaistische Klangcollagen aufbringen kann, wird mit Jac Berrocals „Catalogue“ mit Sicherheit einen guten Kauf landen.
Martin N. für nonpop.de
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Zusammenfassung
„Catalogue“ ist ein lebensfrohes, verspieltes Album, das auch nach mehrmaligem Hören nicht langweilig wird.
Wer ein Herz für dadaistische Klangcollagen aufbringen kann, wird mit Jac Berrocals „Catalogue“ mit Sicherheit einen guten Kauf landen. Inhalt
1. Catalogue
2. Maladresses 3. No More Dirty Bla Blaps 4. Poubelle 5. Tango 6. Incontrolâblslâöoo 7. BaghdadAprèmidI 8. Rideau 9. Termina 1 10. Solo 11. Bien Sûr 12. Faits Divers 13. Friedrich Traß 14. Signe Particulier 15. Jonction 16. R.a.s. 17. Néon |