Martin N.
Eliane Radigue-Trilogie de la Morttrance-chiante de la france
Genre: Ambient
Wörter: 822 Erscheinungsdatum: 1998 Medium: 3xCD Preis: ~0,00 € Kaufen bei: Forcedexposure „Eliane Radigue works with electronic sounds on tape to create an ambience within which sound seems to move in a continual flow around the listener. Her music has been described as "infinitely discreet ... next to which all other music seems to be tugging at one's sleeve for attention." Seit den frühen Siebzigern beschert die 1932 geborene, französische Komponistin Eliane Radigue Freunden elektronischer Musik ihre minimalistisch ausufernden Klangkonzeptionen. Die „Trilogie de la Mort“, eine fast dreistündig vorsichhinwabernde Klanginsallation, erblickte auf dem französischen Elektroniklabel „XI“ im Jahre 1998 das Licht der Welt. Ursprünglich nicht als Triologie geplant, entschloss sich Michel Redolfi auf dem „MANCA Festival“ drei Stücke, die Radigue ihm präsentierte, unter einem Banner zu bringen. Im selbigen Jahr wurde die „Triologie de la Mort“ von Kritikern für die „Top 15 Records Of The Year in Modern Composition“ nominiert. Das erste Opus trägt den Titel „Kyema“ und orientiert sich an dem Buch „Bardo Thödol “, das ebenfalls unter dem Titel „Tibetan Book of the Dead“ bekannt ist und über Zustände des Menschen zwischen Sterben und Wiedergeburt berichtet. Äußerst dichte Klänge werden dem Zuhörer um die Ohren geworfen, so dass es diesem schwer fällt das Gehörte vom Eingebildeten zu trennen. Hier wird auf eine unglaublich subtile Art Stimmung erzeugt. In weiter Ferne, hinter dieser surrenden, aber keinesfalls unangenehmen Soundwand, entpuppt sich eine sanfte Melodie, die jedoch bald wieder im Nichts zu verschwinden scheint. Alsbald schleichen sich verschwommene, orchestrale Klänge in die Gehörgänge, die das Stück dramatisch und düster anschwellen lassen. Sich schon fast dem Ende neigend wird „Kyema“ durch einen immer wiederkehrenden, warm klingenden Gong aus seiner ursprüglichen Form herausgehoben, um nach kurzem Aufleben unter einer Gesamtspielzeit von 61 Minuten wiederum vollends zu versiegen Weiter geht die Reise mit dem zweiten Track namens „Kailaska“, ebenfalls ein langsam ausschweifendes Opus, das erst nach 56 Minuten verstummt. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger geht es hier ruhiger zur Sache . Ein pulsierendes Summen, minimalste Veränderungen und ein leises, stimmungsvolles Brausen, das sich ebenfalls in den Weiten der vom ARP 2500 Modularsystem ausgespiehenen Drones verliert, charakterisieren „Kailaska“. Inspiriert wurde Mademoiselle Radigue von einer Pilgerreise am heiligen Berg Mt. Kailash im Jahre 1988, während der ihr Sohn tötlich verunglückte. Mit „ Koume“ kommt dieses Mammutwerk nun zu seinem letzten Stück. Klanglich fügt es sich wunderbar in die Reihe seiner Vorgänger ein und doch wirkt es um einiges aufgewühlter. Äußerst bedrohlich beginnt dieses Stück, ebbt dann etwas ab und startet von neuem mit dem Aufbau einer beklemmenden Atmosphäre, die sich immer weiter zuzuspitzen scheint. „ Koume“ baut eine unbeschreibliche Spannung auf, die in ein Inferno tibetanischer Flöten zu münden scheint.
Martin N. für nonpop.de
Verweise zum Artikel: » Chronicle of the NonPop Revolution » Discogs
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Zusammenfassung
Für Zeitlupensoundfreaks, Ambientanhänger oder sonstige Liebhaber chilliger Drones kann diese Platte zu einem absoluten Hörgenuss werden! Alle anderen sollten tunlichst die Finger davon lassen!
Inhalt
CD1 Kyema (61:22)
CD2 Kailasha (56:08) CD3 Koumé (51:17) |