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Cosey Fanni Tutti - Time to tell CD

Conspiracy International CTI 93 004 1993


Cosey Fanni Tutti - Time to tell CD
Genre: Ritual
Verlag: Conspiracy...
Vertrieb: Mute
Erscheinungsdatum:
1993
Medium: CD
Preis: ~18,00 €
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Cosey Fanni Tutti, alias Christine Newby, begann mit ihren künstlerischen Werdegang gemeinsam mit Genesis P-Orridge im Jahr 1969 mit der Musik- und Performance Gruppe Coum (Transmissions), heute dem einen oder anderen Musikfan vielleicht als eine Art Vorreiterprojekt von TG bekannt. Ebenso bekannt sind eventuell Coseys nahezu exzessive Performance Shows in Photographie, Film und auf der Bühne – die Darstellung von Sex und Körper als kommerzielle Produkte, eine Art Selbsterfahrung und Inszenierung, essentiell auch für die spätere T G Philosophie. Im Jahr 1976 gründet sie gemeinsam mit Genesis P-Orridge, Chris Carter, und Peter Christopherson das Projekt Throbbing Gristle, über die Industrial- Pioniere muss man an dieser Stelle sicherlich keine Worte verlieren, nur soviel, 1981 verkündeten TG ihr berühmtes „Mission completed“- Statement und lösten sich (kurzzeitig) auf. Cosey Fanni Tutti war weiterhin aktiv, sowohl mit anderen Projekten wie Chris & Cosey, CTI und The Genetic Terrorists (T.G.T.) aber eben auch als Solo Künstlerin.


„Time to tell“ erschien erstmals 1983 auf Flowmotion als Kassette mit umfangreichem Bild- und Informationsmaterial (26 Farbbilder, 38 seitiges Booklet), in welchem Cosey sich ausgiebig über ihre Performances, Modell Arbeit und Striptease Shows äußert. 1993 wurde diese Kassette auf Conspiracy International (Von Chris C. und Cosey gegründet) als limitierte Digi CD wiederveröffentlicht, eine mehr als nur intelligente und wichtige Entscheidung, die 3 Musikstücke gehören wohl mit zu den besten Ritual- und Ambientarbeiten überhaupt, sowohl angesichts ihrer Entstehungszeit wie auch in rein musikalischer Hinsicht. Die 3 Stücke bringen es auf eine Spielzeit von knapp 50 Minuten und sind in Struktur und Komposition sehr variabel und vielschichtig. Während der instrumentale Opener „The secret touch“ mit fast schon typischen 80iger Sounds für warmes und rituelles Ambiente sorgt, ist das zweite, 23 minütige Stück „Time to tell“ ein treibender Elektroniksong mit leicht psychotischen Touch und gespenstischen Stimmeinlagen, atmosphärisch dicht, kühl und doch irgendwie meditativ und rituell. Der dritte Titel „Ritual awakening“ ist absoluter Höhepunkt, geheimnisvoll (vergleichbar mit den rituellen S.P.K. Sachen) und mit weiblichem, erotischem Stimmeinsatz, dass jedem Kerl die Rute zappelt. Klänge, welche das Unterbewusste ansprechen, Stimme und Melodie, unterschwellige Geräusche, Elektronische Ritualmusik vom Feinsten! 


Pflichtprogramm, für Freunde der Industrial Records Familie, wie auch für Esoteriker, Ritual Junkies und Kerle, die auf extrovertierte, stöhngeile und kontroverse KünstlerInnen stehen. Wer die rituellen S.P.K. oder vergleichbare Projekte wie White Stains oder Blooding Mask mag, sollte sich auch umschauen. 


„Time to tell“ - Musikalisch und inhaltlich dicht, wahrhaftig faszinierend und fesselnd.  


Eine genaue Biographie, Diskographie und Angaben zu den verschiedenen Schaffensperioden von C. F. T. sind auf den weiterführenden Seiten (siehe Verweise) zu finden. 


 
für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» Cosey Fanni Tutti
» Throbbing_Gristle
» Mute Records

Themenbezogene Artikel:
» THROBBING GRISTLE: Part Two

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» THROBBING GRISTLE: Re-Releases

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Zusammenfassung
„Time to tell“ - Musikalisch und inhaltlich dicht, ansprechend und wahrhaftig faszinierend und fesselnd.

Positiv aufgefallen
- Bildergalerie
- umfangreiches Informationsmaterial

Inhalt
01 The secret touch (09:44)
02 Time to tell (23:08)
03 Ritual awakening (16:35)
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