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Christian K.

Knifeladder - The Spectacle

Der ideale Abgesang am Ende aller Tage


Knifeladder - The Spectacle
Genre: Postrock
Verlag: Cryonica
Erstellt: 04.04.2006
Preis: ~13,00 €
Kaufen bei: Cryonica- Shop


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John Murphy (Death in June, SPK, …) veröffentlichte Anfang März auf „Cryonica Music“ (mono chrome, void construct, inertia) gemeinsam mit seinen beiden Mitstreitern Andrew Trail und Hunter Barr das zweite Vollzeitalbum von Knifeladder. „The Spectacle“ bewegt sich musikalisch zwischen perkussiver Ritualmusik und expressionistischem Rock’n’roll mit lärmender Würze.

Den beigelegten Werbezettel ignorierend werden insbesondere die Liebhaber perkussiver und von apokalyptischen Phrasen durchtünchter Musik ihre Freude haben, die zudem keine Berührungsängste gegenüber E- Gitarren kennen.

Fühlt man sich beim ersten Stück „Hymn“ noch an den rituellen Opfertanz schamanischer Geistlicher erinnert, bricht der Schreigesang des nächsten Titels „Born Under Fire“ die sich gerade einstellende Harmonie tribaler Klanglandschaften. Harsch und gnadenlos schleudern die Phrasen aus den Lautsprechern und spülen die Gehörgänge kräftig frei. Titel 3 auf der CD, „Just Deserts“, erinnert musikalisch an Death in Junes  „Knives“ (Phoenix Has Risen) und unterstreicht den Wiedererkennungswert John Murphys extrovertierten Trommelspiels. „Suffer In Silence“ (Titel 4) ist das mit Abstand aggressivste Stück des ganzen Albums. Die Trommeln feuern ihre Salven mitten unter die schreienden und winselnden E-Gitarren, das gequälte und schmerzverzerrte >Suffer in silence< des Sängers fleht um baldige Erlösung. Spätestens jetzt würde sich jeder labile Gothic das Messer an die Pulsader legen!
Nach so viel Aggressivität kommt einem das nächste Stück „Head Of The Serpent“ vor wie ein lascher Popsong. Sicher das tanzbarste Stück des ganzen Albums. „The World Tears Its Heart Out“ schleppt sich fünf unglaublich lange Minuten dahin und weiß nicht wirklich zu überzeugen. Eventuell bedarf es eines erhöhten Rauschpegels um der morbiden Atmosphäre dieses Liedes habhaft zu werden. Nüchtern jedenfalls langweilig und kaum mehr als ein Platzfüller mit Krautrockcharme. Lied 7, „Chimera“ (Schimäre), ist süffisanter Rock’n’roll zu Russisch Roulette mit mehr als einer Kugel im Magazin…! Gerade Freunde industrieller Zerfallstruktur werden ihre Freude mit dem achten und vorletzten Titel (Harm’s Way) haben. Spulende Ambientflächen und noch zaghaft- quietschende E-Gitarren bereiten den Anfang für ein sich weiter und weiter steigerndes Klanginferno. Nach spätestens 4 von insgesamt 7 Minuten fällt es schwer den psychischen vom physikalischen Hörsturz zu unterscheiden. Abgefahren und keinesfalls unter Zuhilfenahme von Kopfhörern genießbar! Das letzte Stück „The Spectacle“ hinterlässt einen eher gespaltenen Eindruck. Abermals ziehen sich 5 Minuten wie ein Kaugummi dahin und trüben den Ausklang eines durchaus interessanten Albums unnötig.

Zusammengefasst ist das Album „The Spectacle“  keinesfalls Musik für schwache Nerven oder jede Tageszeit. Wer mit dem Gedanken spielt, seinem Leben ein infernales Ende zu bereiten, findet auf diesem Album den idealen Soundtrack! Entspannung wird zu keiner Sekunde garantiert und apokalyptische Szenen flimmern ständig beim Hören vor dem geistigen Auge auf. Der ideale Abgesang am Ende aller Tage…

Vor dem Kauf aber besser ein Ohr riskieren.


 
Christian K. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» Knifeladder

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Zusammenfassung
„The Spectacle“ ist keinesfalls Musik für schwache Nerven. Wer mit dem Gedanken spielt, seinem Leben ein infernales Ende zu bereiten, findet auf diesem Album den idealen Soundtrack! Entspannung wird zu keiner Sekunde garantiert und apokalyptische Szenen flimmern ständig vor dem geistigen Auge auf.

Inhalt
1. Hymn
2. Born Under Fire
3. Just Deserts
4. Suffer In Silence
5. Head Of The Serpent
6. The World Tears Its Heart Out
7. Chimera
8. Harm's Way
9. The Spectacle
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