:Golgatha: - Icarus EPMCD auf Ikonen Media 2006
Kategorie: Rezension
Verlag: Ikonen Media Vertrieb: Ikonen Media Erscheinungsdatum: Januar 2006 Medium: Sonstiges Preis: ~10,00 € Kaufen bei: Ikonen Media
:Golgatha: alias Christoph D. hat sich für diese MCD jede Menge Verstärkung an Bord geholt, neben Patrick Leagas (Sixth Comm) wirken Herbst 9 und Sängerin Ildiko bei den sechs verschiedenen Icarus- Vertonungen mit. Dementsprechend finden sich auf dieser MCD Klanglandschaften von rituellem Dark Ambient bis Dark- bzw. Neofolk. Wer glaubt, dieses weite Spektrum würde dem Hörgenuss schaden, irrt gewaltig, trotz der Vielfalt bleibt eine innere Einheit erhalten, die sowohl durch die atmosphärische Dichte wie auch die inhaltliche Rahmung vermittelt wird.
Genau, zum Inhalt:
Inspiriert zeigt sich :Golgatha: von dem autobiografischen Essay „Sun & Steel“ des japanischen Schriftstellers und Dekadent Hiraoka Kimitake, dem einen oder anderen Leser wohl eher unter dem Pseudonym Yukio Mishima bekannt. Über Mishima könnte man vermutlich ganze Bücher füllen, hier nur die wichtigsten Eckdaten dieses Mannes, der als einer der größten und wichtigsten Schriftsteller in und außerhalb Japans gilt. Der zwischen Genie und Wahnsinn umherirrte und zuweilen nicht mehr in der Lage war, seine literarischen Figuren und Gedankenspiele von der Wirklichkeit abzutrennen. Mishima war Schreiber, Philosoph, politischer Idealist. Später Gründer einer Schildgesellschaft, die sich dem Kaiser verpflichtet fühlte und das „urjapanische Wesen“ in Form eines neuen Kaiserreiches wieder errichten wollte. Nach dem Scheitern des Putschversuches begeht der Schriftsteller 45jährig einen nahezu perfekt inszenierten Selbstmord (1970), vollendet durch „Seppuku“, das Abtrennen des Kopfes mit einem einzigen Schwerthieb durch einen seiner Gefolgsleute.
Zur Musik selber gibt es nicht viele Worte zu verlieren. :Golgatha: geht seinen Weg konsequent weiter, Christoph D. ist ein echter Soundtüftler, der aus Flächensounds, Geräuschen, Drums und Stimmeinsatz nahezu perfekt düstere Klangskulpturen kreiert. Herbst 9 bestechen wie gehabt mit ihren atmosphärisch dichten Kompositionen, in denen Flächensounds und Percussions herrlich mit fast schon ethno-mäßigen Melodiebögen harmonieren. Klasse! Die Neofolkstücke bestechen durch schlichte und eingängige Melodien und den ausdrucksstarken männlichen Gesang, sind aber unverkennbar von Death In June beeinflusst. Das wird sicherlich die wenigsten Fans wirklich abschrecken. Der weibliche Gesang fällt vielleicht etwas ab, liegt aber noch im angenehmen Bereich. Insgesamt eine sehr gute Veröffentlichung, die Ikonen Magazin/Media und anspruchsvollen Hörern absolut gerecht wird. Verweise zum Artikel: » Golgatha » Ikonen Magazin » Herbst9 » Sixth Comm Themenbezogene Artikel: » LAND: Praha | Wien | Budapest » BARADELAN: Lange vor Dalem » Svartsinn - Traces of nothingness CD » Kammarheit - The Starwheel » WGT 2005 - Sonntag, 15.05.05 - UT Connewitz Themenbezogene Newsmeldungen: » N.Strahl.N - Brot und Lügen CDR
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Zusammenfassung
Insgesamt eine sehr gute Veröffentlichung, die Ikonen Magazin/Media und anspruchsvollen Hörern absolut gerecht wird. Also für Freunde von :Golgatha:, Death In June, Sixth Comm, Herbst9, „Crystal Cage“ – Genießer gilt: Kaufen!
Positiv aufgefallen
Saubere Produktion, 6 Stücke bringen es auf knapp 29 Minuten Spielzeit, eine EP, die unabhängig vom Vollzeit-Album betrachtet werden kann. Der Preis von 10 Euro incl. P. & V.
innerhalb Deutschlands ist auch sehr fair. Inhalt
01 Icarus rising I (feat. Herbst 9)
02 Icarus - Orchid Mix (feat. Ildiko) 03 Icarus fallen (feat. Herbst 9) 04 Icarus`law 05 Icarus rising (feat. ::Golgatha) 06 Icarus - Acoustic Mix (feat. Sixth Comm) |