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Tony F.

Leather Strip- After the devastation


Leather Strip- After the devastation
Genre: EBM
Verlag: Alfa Matrix
Vertrieb: Alfa Matrix
Erscheinungsdatum:
Januar 2006
Medium: 2xCD
Preis: ~18,00 €
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LEATHER STRIP war spätestens Anfang der 90er Jahre ohne Zweifel eine EBM-Macht, auf deren Konto zahlreiche Club-Hits wie auch hochenergetische Auftritte, die auch mir noch in livehaftiger Erinnerung sind, gingen. Irgendwann ließen dann die Aktivitäten von Claus Larsen nach. Es erschien dann nach einer schon längeren Pause noch die Maxi-CD "Carry me", die an sich nicht wirklich schlecht war, aber die Erwartungen der Fans auch nicht so ganz erfüllte und die dann noch Dank der Label-Pleite von BLOODLINE endgültig in der Versenkung verschwand. 

Das belgische Label ALFA MATRIX hat es sich nun seit einiger Zeit zur Aufgabe gemacht, ehemals recht bekannte, mittlerweile aber inaktive EBM-Projekte wieder zur Arbeit zu bewegen. Ein Comeback von LEATHER STRIP war für mich daher nicht so eine große Überraschung. Nach der Vorab-Maxi "Suicide Bombers" wurde nun das Album "After the devastation" veröffentlicht, das als Doppel-CD mit über 130 Minuten Spielzeit erschienen ist. Wenn man sich der Musik nähert, dann wird sofort deutlich, dass hier Claus Larsen am Werk ist. Festzumachen ist das an den typischen Songstrukturen, der Soundauswahl und natürlich an der mal mehr, mal weniger verzerrten Stimme. Das Gesamtklangbild fällt natürlich etwas moderner und auch versierter aus, aber glücklicherweise biedert man sich nicht an aktuelle Trends wie Future-Pop, Techno-Trance oder an das - Entschuldigung - Gebolze an, was einem heute so als EBM verkauft wird. Allerdings wirkt die Musik auch zurückgenommener, die früher doch oft von ungezügelter Aggression und Härte durchzogen war. Dafür sind die Songs besser ausgearbeitet und facettenreicher produziert. Das Album ist zudem recht abwechslungsreich ausgefallen. Deshalb kann man trotz der langen Spielzeit keine überbordenden Längen ausmachen. Dennoch hätte man das Album hier und da natürlich straffen können, was jeweils für die letzten Tracks auf jeder CD sowie für den ein oder anderen arg poppigen ("Dying is easy - life is harder") oder etwas indifferenten Song gilt. 

Das Album startet recht souverän mit dem Mid-Tempo-Stück "The shame of a nation" und bewegt sich auch bei den nächsten Stücken in der erwartbaren Bandbreite. Erster aus meiner Sicht negativer Ausreißer ist dann das schon erwähnte "Dying is easy...". Hier runzelt man als alter EBM-Fan doch mal die Stirn, obwohl so etwas in der Art früher auch mal von der schwedischen EBM-Combo SCAPA FLOW gekommen ist und auch nicht immer schlecht war. In den LEATHER STRIP Klangkosmos paßt das Stück dann aber doch nicht so ganz. Das Aggressivitätsniveau wird dann aber spätestens wieder mit "Slam" angenehm hochgefahren. Richtig los geht es aus meiner Sicht aber zu Anfang der zweiten CD mit dem zynischen und unbarmherzigen Mid-Tempo-Stampfer "Gaza strip", an den sich der als Maxi ausgekoppelte und für mich unbestrittene Hit des Albums "Suicide Bombers" anschließt. Diese beiden Songs sind dann endgültig das, was die Fans über die Jahre vermißt haben dürften. Insgesamt gefällt mir die zweite CD angesichts von weiteren Höhepunkten wie "This is where I wanna be" sogar besser als die erste. 

Claus Larsen hat aus meiner Sicht ein sehr ordentliches Comeback hingelegt, was so manchen Comebacks der letzten Jahre nicht beschieden war. Da MENTALLO & THE FIXER dieses Jahr ebenfalls zurückkommen werden, kann man da ebenfalls gespannt sein. Für den alten, nach den Jahren sicher auch musikalisch weiter gereiften Fan dürfte diese Veröffentlichung sicher keine Enttäuschung sein. Was mir an diesem Album aber zudem sehr gut gefällt, ist der authentische, thematische Hintergrund vieler Stücke. Das Album ist voll von autobiographischen Bezügen wie in "Back in control" oder "Carry me", das hier in einer neuen Version vorliegt. Zudem bezieht sich Claus Larsen auf und bekennt sich zu seiner Homosexualität, wie in "A boy" oder "Homophobia". Ansonsten bewahrt man auch den Blick auf das Weltgeschehen. Während gerade zwei Szenegrößen aus der sogenannten Endzeit-Elektro Szene nichts mehr im Weltgeschehen zu bewegen scheint, als das für mich schlicht sensationsheischende und abstoßende Thema Menschenfresser/ Kannibalismus und der Rest der Szene sich in sinnentleerter und tausendmal wiederholter Medienkritik oder Vampirdramatik wiederfindet, bewahrt sich LEATHER STRIP diese Authenzität, die für das musikalische Verständnis und für die Tiefenwirkung so wichtig ist, und die in großen Teilen der Elektro- und schwarzen Szene mittlerweile völlig abhanden gekommen ist.

 
Tony F. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» Leather Strip


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Zusammenfassung
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Inhalt
CD 1:
The shame of a nation (album edit)
Back in control
Death is walking next to me (album edit)
A boy
Dying is easy, life is harder
Sleep is only heartbreak
Slam
Smerte
Happy pills
Rip like cat claws
What if...
Inner exploration

CD 2:
Gaza strip
Suicide bombers (album edit)
Carry me (2006)
Empty space
Junkie do - Junkie die
Homophobia
This is where I wanna be (album edit)
One man´s gain another man´s pain
Give us some shelter
One for one for one
I was born in that day
Laether strip Part 3
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