Hunting Lodge - Exhumed MC

(Datenverarbeitung 1983)

Genre: Industrial
Verlag: Datenverarbe...
Erscheinungsdatum:
1983
Medium: Kassette
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Kategorie: Rezension
Erstellt: 16.02.2006
Wörter: 337
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Hunting Lodge - Exhumed MC

Um ein wichtiges Industrial Projekt außerhalb der Festung Europas Anfang der 80iger Jahre handelt bei Hunting Lodge, welches gerade aufgrund seiner Herkunft aus den Vereinigten Staaten interessant sein dürfte. Kopf dieses Projekts ist Lon C. Diehl, der nebst seinem Musikprojekt auch als Producer für verschiedene Projekte und Labels (u.a. S/M Operations) tätig war. Hunting Lodge dürfte einigen Lesern von re-releastem Alben/Material wie  "Necropolis" oder "Will" (Dark Vinyl Records) bekannt sein, welche Anfang/Mitte der 90iger publiziert wurden, überwiegend aber Material der 80iger Jahre enthielten.

Das „Exhumed“ Tape erschien 1983 auf dem deutschen Underground Label Datenverarbeitung und bietet knapp 60 Minuten finstere Soundcollagen der besten Sorte. Die Kassette, welche einige Tracks der Promo „23 Minutes Of Murder“ beinhaltet, setzt auf relative ruhige Klanglandschaften (angesiedelt zwischen typischen Industrial im Stil früher S.P.K. und T.G.), weist aber auch nicht wenige Spuren aus dem düsteren Ritual-Bereich auf. Wenig verwunderlich, dem einen oder anderen sind Hunting Lodge vielleicht von dem Nekrophile Records - Sampler  „The Beast 666 & The Archangels Of Sex“ bekannt. Der Albumtitel „Exhumed“ ist genau genommen Programm – die Vorstellung einer Leichenausgrabung erfährt hier eine passende musikalische Untermalung. Ein Großteil der Soundkonstrukte ist eher minimalistisch gehalten, im Sinne von dröhnenden und tiefen, übersteuerten Basslinien, die durch gelegentliche Geräusche und verzehrte Stimmen unterlegt sind. Für den einen oder anderen vielleicht schon zu monoton.
Ausnahmen bilden nur wenige Tracks, wie zum Beispiel das geniale 12minütige „By the blood of others“, welches durch treibende Percussions schön rituell und treibend einher kommt. Gleiches gilt für den Opener auf der B – Seite, ganz einfach „Will“ tituliert, etwas elektronischer, tatsächlich schon als Angst Pop zu bezeichnen und ist wahrlich nichts für zarte Gemüter.

Für das Tape gilt hier, dass das Thema Exhumierung und dessen musikalische Interpretation/Umsetzung sehr eng beieinander liegen: ein hervorragendes Tondokument aus dem 80iger Industria- und Ritualbereich. Wie bereits zu Beginn der Rezi erwähnt, Hunting Lodge ist nachwievor über Dark Vinyl Records erhältlich!