Die Seite wird geladen... einen Moment bitte.
Roy L.

The Moon And The Nightspirit :: Of...


The Moon And The Nightspirit :: Of Dreams Forgotten And Fables Untold
Genre: Neofolk
Verlag: Equilibrium...
Vertrieb: Equilibrium...
Erscheinungsdatum:
Oktober 2005
Medium: CD
Preis: ~12,00 €
Kaufen bei: Equilibrium...


Schrift vergrößern Schrift verkleinern

In einen fabelhaften Zauberwald möchten uns Mihaly Szabo und Agnes Toth mit ihrem Debütalbum entführen. Auch wenn das Ziel etwas verschleiert und ungewiss anmuten mag, die Reise ist entzückend und kurzweilig. Dafür garantiert auch EQVILIBRIVM, schließlich hat das exquisite Label aus Lissabon schon mit einer Handvoll überzeugender Tonträger für erfreuliche Überraschungen gesorgt. Ihre neueste Entdeckung ist das ungarische Duo THE MOON AND THE NIGHTSPIRIT, das dem Labelprogramm noch einmal zu einem kräftigen Ruck in Richtung Folk verhilft. Mit traditionellen, akustischen Klängen wollen die beiden auf den Spuren einer längst vergessenen Welt wandeln.
Hat man sich einmal an dem wunderschön und reich gestalteten DigiPak sattgesehen (es dauert eine Weile...), ist man bereit und willig, den ungarischen Musikern auf ihrem Pfad zu folgen. Große Offenbarungen sollte man sich aber davon nicht erhoffen. Der Weg ist schön und edel gepflastert, aber er ist längst nicht zu Ende gebaut. An den Liedtexten wird man dies zu erst feststellen. Mihaly Szabo schreibt in einem herrlichen, klangvollen Altenglisch, manchmal blickt etwas William_Butler_Yeats">Yeats oder Tolkien durch, aber er ist ein feinsinniger Dichter. Inhaltlich jedoch verweilen seine Gedichte zu sehr im Unkonkreten, Formlosen. Wo sie von einer Art untergegangenem Naturparadies und alten, ungehörten Sagen erzählen möchten, kreisen sie einzig um ein passives Lamentieren über den heutigen Verlust dieser Sagenwelt, so dass das Album weniger als folkloristische Fabelschatztruhe, sondern vielmehr als wehmütige Nänie erscheinen muss.
Gleiches ließe sich zur Musik sagen. Im Bereich des ätherischen Folks ist besonders in Südeuropa längst eine Übersättigung eingetreten. ATARAXIA, ALL MY FAITH LOST, CHIRLEISON, sie alle unterscheiden sich nur in der Qualität der dargebotenen Tonkunst. Auch THE MOON AND THE NIGHTSPIRIT haben dem vorerst leider nichts hinzuzufügen, ihr Liedgut ist aufrichtig und schöngeistig, aber wenig eigensinnig oder originell. Natürlich spürt man bei den Ungarn die ländliche, folkloristische Komponente stärker als man es im Genre gewohnt ist, jedoch ist sie mir auch hier noch zu unterdrückt und noch eher zu sehr bloße Kopie keltischer Traditionskapellen. So befinden sich unter den neun Stücken leider nur zwei ungarische Titel, von denen man sich wahrlich mehr gewünscht hätte. Ansonsten ist das Album einem sehr homogenen Toncharakter zugetan, erinnert in den ruhigeren Passagen ("In Gardens Of Worlds Undreamt") manchmal etwas an HAGALAZ' RUNEDANCE und bei einigen wenigen Melodiebogen ("Beloved Enchantress") kommen einem sogar die klassisch-sinfonischen SOL INVICTUS in den Sinn ("In The Rain"). Seltsam ist aber auch, dass gerade wenn THE MOON AND THE NIGHTSPIRIT wie bei dem fast schon balladesken, traumhaft gesungenem "Echo Of Atlantis" ihre weniger folkigen Momente erleben, ein Funke von Genialität hervorscheint, der ihr wahres Potential erraten lässt. Doch ebenso sollte man dem hymnischen "The Secret Path" Tribut zollen. Das Lied lebt von einer sanften, stürmischen Dynamik und ist einfach ein großes Kunstwerk für sich. Der Band gelingt es wirklich, ein überaus dichtes, poetisches Bild von geheimnisvollen Wäldern und magischen Gärten hervorzuzaubern. Die von Gastmusiker Gabor Vegh gespielten Schlaginstrumente erwecken einen authentischen, antiken Eindruck, und auch die kunstvoll gezupften Gitarren lassen frohlocken. Handwerklich ist das Album perfekt umgesetzt, den sinnlichschönen Gipfel aber erklimmt vor allem das einzigartige Violinenspiel von Agnes Toth, welches sehr intensiv in die Kompositionen eingewoben wurde. Hier klingt eine wilde Leidenschaft, eine zerbrechliche, unberührte Seele, die sich von Tanz und Trauer nicht müde machen lässt. Ohne diese Violine wäre das Album sicher nur ein halbes, leeres Wesen.
Mit "Of Dreams Forgotten And Fables Untold" präsentieren sich THE MOON AND THE NIGHTSPIRIT als talentierte, vielversprechende Musiker und insbesondere Agnes Toth als ausgezeichnete Violinistin und Sängerin. Wenn die beiden für die Zukunft noch etwas eigenständiger werden und mehr von sich selbst in ihr Schaffen einbeziehen, wird man ihren wiedergefundenen Träumen und erzählten Fabeln sehr gern lauschen.


 
Roy L. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» The Moon And The Nightspirit
» Equilibrium Music

Themenbezogene Newsmeldungen:
» The Moon And The Night Spirit

Anzeige:
Namentlich gekennzeichnete Beiträge spiegeln ausschließlich die Meinung des jeweiligen Verfassers bzw. Interviewpartners wieder. Nachdruck (auch auszugsweise) nur mit schriftlicher Genehmigung durch den Betreiber dieser Seite.
Link-Code zu diesem Artikel:
Wöchentliche Artikelübersicht per Mail
Werde NONPOP- Redakteur...
» Diesen Artikel bewerten
» Kommentar zum Artikel verfassen
Zusammenfassung
Aus Ungarn erreicht uns ein ästhetisches, naturverbundenes Folkalbum, das souverän eingespielt wurde, aber letztendlich wenig Neues bietet. Der poetische Feinsinn, die wunderschöne Violine und zwei ungarische Lieder lassen jedoch hoffen. Für die Zukunft bitte mehr davon.

Inhalt
Egi Táltos
Lullaby - The Final Gyre Of Suns
Beloved Enchantress
The Secret Path
In Gardens Of Worlds Undreamt
Holdanyánk
Echo Of Atlantis
Pagan
Of Dreams Forgotten And Fables Untold

38min

EQM008 | 3-Panel DigiPak
NONPOP RADIO
Nonpop Radio starten:

Hier Popup
Ebay- Angebote zum Thema:
Equilibrium
 
cialis cialis fiyat seo sorgulamahacklink seo backlink sorgulama hacklink satış backlink satış makale programı Tanıtım Yazısı site analiz seo analiz seo aracları seo sorgula backlink satış instagram takipçi hilesi meme küçültme pubg hile al hacklink satışbacklink al google sıra bulucu
dreams forgotten nightspirit ungarische