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Flammenzauber 4 - Der zweite Tag

Changes, Ostara, In Gowan Ring


Flammenzauber 4 - Der zweite Tag
Kategorie: Vorschau
Wörter: 648
Erstellt: 22.03.2004
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Autor: Axel Meese

Hier ein Bericht zum Sonnabend - dem zweiten Tag des Flammenzaubers ...

Ich konnte leider aus zeitlichen Gründen erst am Sonnabend, dem 20. März anreisen, so daß ich logischerweise auch nur über den zweiten Tag berichten kann. Der erste Eindruck war eine durchweg perfekte Organisation: die Gäste bekamen schon die Möglichkeit, um 17 Uhr die Räumlichkeiten zu betreten - oben konnte man sich an der Bar gütlich tun (sehr faire Preise, Kaffee 1 EURO, Bier 1,50 EURO), sich gemütlich an die Tische setzen und den ab 18 Uhr stattfindenden Lesungen lauschen (Der Grüne Pan, Barbara Rossa). Dazu eine kleine Ausstellung mit Kunstdrucken von Uwe Nolte. Die Konzerte fanden dann im unteren Gewölbe statt, das letztes Jahr ja wohl noch nicht freigegeben war. Es startete ziemlich pünktlich mit IN GOWAN RING (mit Gastmusikern von Forseti und Sonne Hagal). Ein sehr ruhiges akustisches Konzert, die Musiker beherrschten ihre Instrumente. Einigen war es wahrscheinlich zu ruhig, da sich relativ schnell ein ziemlich starker Geräuschpegel von sich unterhaltenden Gästen bildete und sich das Geschehen auch mehr an den Verkaufsständen abspielte. Da ich außer zwei Samplerbeiträgen von IN GOWAN RING nichts kenne, fehlt mir der Vergleich mit ihrem Studiowerk - aber ich denke, als Current 93 vor Jahren noch gute Platten machten, hätte man sie durchaus in einen Topf werfen können. Insgesamt ein schönes Konzert, nur etwas mehr Kraft noch wäre gut gewesen.
Mein absoluter Höhepunkt dann die zweite Formation: Changes, bestehend aus Robert N. Taylor/Gesang und Nicholas Tesluk/akustische Gitarre, Gesang. Irgendwann stießen dann noch kurz Markus Wolff/Schlagzeug und B'Eirth/Gitarre, Flöte dazu. Schon lange nicht mehr hat mich ein Auftritt so begeistert, und die über 80 Minuten vergingen wie im Flug. Das Konzert begann mit "Fire Of Life", dann vieles von der gleichnamigen LP und wohl auch von der neuen, "Orphans In The Storm", die laut Robert Taylor jetzt wirklich in den nächsten Wochen erscheint. Das Konzert endete dann mit "Waiting For The Fall", bekannt von der "The Pact..."-CD, sowie einer kleinen Acapella-Zugabe von Robert. Diese alten Recken haben es wirklich drauf, und ich ließ es mir später nicht nehmen, mit Robert, seiner weiblichen Begleitung sowie Nick oben in der Bar noch ein paar geistige Getränke zu nehmen. Sehr angenehme Gespächspartner.
Dann Ostara: Richard mit Gesang und akustischer Gitarre, ein Bassist und ein Schlagzeuger - und der Rest: vom Band!! Um keinen falschen Eindruck entstehen zu lassen: der Auftritt war schon gut, die Abmischung perfekt, vorne fast zu laut. Aber irgendwie wurden meine Erwartungen einfach nicht erfüllt, ohne daß ich dafür der Band jetzt die Schuld geben will. Was beim letzten Konzert 2003 zu wenig war, war hier zu viel: z.B. die "Ultima Thule"-CD unverändert nachgespielt (auch mit den Samples), muß das bei einem Konzert sein (vom Industrial mal abgesehen)? Ich mag die CD, ich mag auch Ostara, aber irgendwie können sie es mir auf der Bühne wohl nicht recht machen, und meine natürlich gänzlich subjektive Meinung ist, daß Ostara eine reine Studioband ist und bleiben sollte. Trotzdem habe ich es nicht bereut, sie zu sehen, die Musik ist halt einfach gut.
Danach wie schon oben erwähnt dann mein finaler Umtrunk mit Changes, wobei wir Gespräche über die "Process: Church Of The Final Judgement", politische Richtung des Neofolk etc. vermieden haben - wozu auch? Mit bodenständigen und netten Menschen einfach über ihre Musik und befreundete Künstler zu reden ist wesentlich angenehmer. Ich freue mich schon auf die neue Platte.
Abschließend noch etwas zu der CD "Tonwerk zum Flammenzauber 4": optisch sehr gut gelungen, mit einem 8-seitigen Beiheft sowie 16(!!) unveröffentlichten Beiträgen der auf dem Festival vertretenen Künstler (5 x Changes, Waldteufel usw.), und das für den Preis von 10 EURO. Ein sehr schönes Souvenir, und wer die Künstler mag, sollte hier zuschlagen. Übrigens: der Beitrag von Ostara ist rein akustisch, nur Richard Gesang/Gitarre, und für mich eines der besten Lieder dieser Formation. So hätten sie auch live klingen können...

Axel Meese, März 2004


 
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